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Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“

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fließen muß – etwa bei ausgeschaltetem Gerät) und magnetischen Feldern<br />

(hier fließen Ströme). Elektrische Felder werden in Volt pro Meter (V/m)<br />

gemessen, magnetische Felder in Mikrotesla (µT). Elektrische Felder werden<br />

von allen leitenden, geerdeten Materialien gebremst (von Hauswänden zum<br />

Beispiel), magnetische Felder durchdringen beinahe alles und sind mit<br />

normalem Aufwand nicht abzuschirmen. Dann gibt es noch eine dritte<br />

Kategorie, die elektromagnetischen Felder. Sie werden mit hoher Frequenz<br />

von Antennen ausgesendet, ihre elektrischen und magnetischen<br />

Komponenten sind unauflösbar miteinander verbunden. Gemessen werden<br />

sie in Watt pro Quadratmeter (W/m2).<br />

Diese Definitionen sind wichtig, um Meldungen über Elektrosmog<br />

interpretieren und einordnen zu können. Für die Vorbeugung gegen<br />

Elektrosmog haben sie keine große Bedeutung – denn an beinahe jedem Ort<br />

in einem Industrieland schwirren alle Felder gleichzeitig durch die Luft. Das<br />

Ergebnis ist Elektrosmog.<br />

Wir wirkt Elektrosmog? Alle lebenden Zellen von Pflanzen, Tieren und<br />

Menschen sind elektrisch geladen. Ohne diese Ladung könnten keine Reize<br />

weitergeleitet werden, könnte das Gehirn nicht arbeiten, könnte keine<br />

Nahrung ins Innere der Zellen gelangen, könnte sich kein Muskel<br />

zusammenziehen, könnten die Organe ihre Arbeit nicht aufeinander<br />

abstimmen. Von außen einwirkende künstliche elektrische und magnetische<br />

Felder können die natürliche Ladung der Zelle leicht durcheinanderbringen.<br />

Meldungen über Gesundheitsschäden kommen aus aller Welt<br />

Über einen möglichen Zusammenhang zwischen elektromagnetischen<br />

Feldern (EMF) und Krebs bei Kindern berichten Studien aus vielen Ländern<br />

seit Ende der siebziger Jahre. Meinert (Inst. f. Med. Statistik Univ. Mainz) hält<br />

„verschiedene Hinweise auf eine Assoziation zwischen EMF und<br />

Krebserkrankungen, speziell Leukämien, bei Kindern“ für unübersehbar. Bei<br />

polnischen Soldaten zwischen 20 und 49 Jahren, die hoher EMF-Belastung<br />

ausgesetzt waren, fand Szmigielski (Militärinstitut für Hygiene in Warschau)<br />

ein auf das achtfache erhöhtes Risiko für Lymphome und Leukämien. Auch<br />

Tumoren in Gehirn, Speiseröhre, Dick- und Enddarm traten häufiger auf.<br />

Hocking (Melbourne/Australien) berichtet über eine Verdoppelung <strong>des</strong><br />

Leukämierisikos bei Kindern, die zwischen drei TV- und Radiosendetürmen<br />

leben. Der Allgemeinarzt Egbert Kutz aus Vollersode (Kreis Osterholz-<br />

Scharmbeck bei Bremen) hat unter seinen Patienten eine etwa fünffache<br />

Erhöhung der Hirntumorrate festgestellt, die er mit einer Radaranlage der<br />

Bun<strong>des</strong>wehr und einem Funkturm der Telekom in Verbindung bringt.<br />

Die sogenannte Niedersachsenstudie zu EMF und Leukämie bei Kindern<br />

(Michaelis, Grigat u. a., Pressekonferenz TU Braunschweig vom 8. 2. 1996)<br />

ergab weitere Hinweise darauf, „daß ein schwacher Zusammenhang zwischen<br />

der häuslichen Exposition durch starke elektromagnetische Felder und<br />

Krebserkrankungen bestehen könnte.“ Die Wohnungen von 129 Kindern mit<br />

Leukämie und 115 mit soliden Tumoren in Nervensystem, Nieren und<br />

Weichteilen wiesen durchschnittlich höhere Feldstärken auf als die<br />

Wohnungen gesunder Kinder, allerdings waren die Unterschiede nicht extrem.<br />

Aus der Schweiz kommt eine neue Untersuchung über Schlafstörungen und<br />

andere psychovegetative Beschwerden durch den Kurzwellensender Schwarzenburg.<br />

Nach Protesten aus der Bevölkerung ließ das Institut für<br />

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