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Parteitag der SPD in Hannover

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e<strong>in</strong>e zielgerichtete Zusammenarbeit zwischen<br />

Arbeitsamt und Sozialamt. Beson<strong>der</strong>e<br />

Probleme entstehen für diejenigen,<br />

die Leistungen aus beiden Systemen<br />

erhalten.<br />

Für Sozialhilfeempfänger ist <strong>der</strong> Übergang<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong> existenzsicherndes Beschäftigungsverhältnis<br />

angesichts <strong>der</strong> Lage am<br />

Arbeitsmarkt nur schwer möglich. Unbefriedigend<br />

ist auch die Möglichkeit,<br />

durch Teilzeitbeschäftigung o<strong>der</strong> ger<strong>in</strong>g<br />

bezahlte Jobs zum<strong>in</strong>dest den Kontakt<br />

zum Arbeitsmarkt aufrechtzuerhalten.<br />

Bei <strong>der</strong> Sozialhilfe ist nämlich Erwerbse<strong>in</strong>kommen<br />

im Regelfall bis zur Höhe<br />

von ca. 265,± DM (halber Regelsatz)<br />

monatlich frei, darüber h<strong>in</strong>aus wird es<br />

voll angerechnet (Kappungsgrenze).<br />

Für Sozialhilfeempfänger sollen die<br />

f<strong>in</strong>anziellen Bed<strong>in</strong>gungen zur Aufnahme<br />

e<strong>in</strong>er Beschäftigung gesteigert werden.<br />

Das Lohnabstandsgebot muû erhalten<br />

bleiben. Schon gar nicht sollen Ger<strong>in</strong>gverdiener<strong>in</strong>nen<br />

zusätzlich <strong>in</strong> die Sozialhilfe<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>wachsen. Zu prüfen ist, ob<br />

Leistungsempfänger vorübergehend<br />

ergänzende E<strong>in</strong>kommenszuschüsse erhalten,<br />

wenn sie e<strong>in</strong>e Arbeit aufnehmen<br />

(Kombi-E<strong>in</strong>kommen). Bei <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierung<br />

darf es für Kommunen ke<strong>in</strong>e<br />

zusätzliche Belastung geben.<br />

Die <strong>SPD</strong> setzt sich langfristig für e<strong>in</strong><br />

gesetzliches Modell e<strong>in</strong>, nach dem<br />

schrittweise allen Sozialhilfeempfängern<br />

angemessene Arbeitsangebote <strong>in</strong> neuen<br />

und zusätzlichen Arbeitsfel<strong>der</strong>n angeboten<br />

werden. Im Zusammenhang mit diesen<br />

positiven Anreizen werden wir dafür<br />

sorgen, daû Sozialhilfeempfänger angebotene<br />

Arbeitsplätze auch annehmen.<br />

Sollten angebotene Arbeitsplätze ohne<br />

wichtigen Grund nicht angenommen<br />

werden, so müssen die bestehenden<br />

gesetzlichen Vorschriften zur Kürzung<br />

<strong>der</strong> Sozialhilfe angewandt werden.<br />

4. Den Mittelstand als Innovationsträger<br />

stärken, Existenzgründungen för<strong>der</strong>n<br />

Die Unternehmenslandschaft ist im<br />

Umbruch, Groûunternehmen dezentralisie-<br />

100<br />

ren und lagern Teilfunktionen aus. Unterhalb<br />

<strong>der</strong> Ebene weltumspannen<strong>der</strong> Konzerne<br />

entstehen mittelständische<br />

Strukturen. Dieser Prozeû <strong>der</strong> Restrukturierung<br />

und des Reeng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g <strong>der</strong> Groûunternehmen<br />

hat maûgeblich zur heutigen<br />

Massenarbeitslosigkeit beigetragen.<br />

Beschäftigungszuwächse haben <strong>in</strong> den letzten<br />

Jahren wesentlich <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>- und Mittelbetrieben<br />

(KMU) stattgefunden. Beschäftigungs-<br />

und Innovationspolitik müssen sich<br />

deshalb wesentlich stärker als bisher auf<br />

KMU konzentrieren.<br />

Neue Unternehmen und neue Arbeitsplätze<br />

im Mittelstand entstehen dort, wo neue<br />

Technologien <strong>in</strong> neue Produkte und neue<br />

Märkte umgesetzt werden und wo sich<br />

Wachstumsmärkte aus e<strong>in</strong>stigen Marktnischen<br />

für spezialisierte Produkte und<br />

Dienstleistungen entwickeln. Die Politik<br />

hat bisher auf diese neuen Entwicklungen<br />

nicht o<strong>der</strong> nicht sachgerecht reagiert. Auf<br />

die Mittelstandsför<strong>der</strong>ung entfallen z. B.<br />

nur zwischen 2 und 4 % aller Subventionen.<br />

Der Mittelstand ist nach wie vor auch<br />

<strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Politikbereichen wie <strong>der</strong> Steuerpolitik,<br />

<strong>der</strong> Technologie- und Wirtschaftspolitik<br />

benachteiligt. Notwendig ist deshalb<br />

für die Zukunft e<strong>in</strong> neuer ganzheitlicher<br />

Ansatz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mittelstandspolitik. Die<br />

grundlegende Aufgabe besteht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Wettbewerbs- und Steuerpolitik, <strong>der</strong> staatlichen<br />

För<strong>der</strong>politik für Forschung, Entwicklung<br />

und Markterschlieûung sowie vor<br />

allem <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Existenzgründungs<strong>in</strong>itiative<br />

zur Erneuerung und Verbreiterung <strong>der</strong><br />

Unternehmenslandschaft. E<strong>in</strong> Schwerpunkt<br />

muû dabei für die technologie- und dienstleistungsorientierten<br />

Unternehmen gesetzt<br />

werden. Hier liegen die gröûten Wachstumspotentiale<br />

zur Schaffung zukunftsorientierter<br />

Arbeitsplätze.<br />

Wir schlagen folgende Maûnahmen vor:<br />

± Mittelstandsfreundliche Wettbewerbspolitik:<br />

E<strong>in</strong>e Novellierung des Gesetzes gegen<br />

Wettbewerbsbeschränkungen muû wirksame<br />

Kontrollen und Maûnahmen gegen<br />

die Entstehung und miûbräuchliche Aus-

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