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Parteitag der SPD in Hannover

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Resolutionen<br />

Schluû mit den Billigjobs!<br />

Die auch von <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> unterstützte öffentlichkeitswirksame<br />

Kampagne des Deutschen<br />

Gewerkschaftsbundes und vieler<br />

Unterstützergruppen aus e<strong>in</strong>em breiten<br />

gesellschaftlichen Spektrum ¹Mittendr<strong>in</strong><br />

und trotzdem drauûenª hat auf den Miûstand<br />

<strong>der</strong> sozialversicherungfreien Billigjobs<br />

aufmerksam gemacht und damit die<br />

Chancen verbessert, e<strong>in</strong>e gesetzliche Korrektur<br />

vorzunehmen. Die Leidtragenden<br />

<strong>der</strong> Beschäftigungsverhältnisse <strong>in</strong>nerhalb<br />

<strong>der</strong> Ger<strong>in</strong>gfügigkeitsgrenze s<strong>in</strong>d ganz überwiegend<br />

Frauen, denen Leistungsansprüche<br />

vorenthalten werden, aber auch die Sozialversicherungskassen,<br />

denen Beitragsgel<strong>der</strong><br />

entgehen, und die Arbeitgeber, die nur<br />

reguläre Arbeitsverhältnisse e<strong>in</strong>gehen und<br />

daher höhere Arbeitskosten tragen müssen.<br />

Fünf bis sechs Millionen Menschen s<strong>in</strong>d<br />

heute auf sogenannte Billigjobs angewiesen.<br />

Schlimm genug, daû immer mehr<br />

reguläre Arbeitsplätze verloren gehen. Aber<br />

zusätzlich müssen diese Menschen auch die<br />

sozialen Risiken selbst tragen.<br />

± Mit e<strong>in</strong>em Verdienst von 610 Mark<br />

maximal monatlich im Westen und nur<br />

520 Mark im Osten liegen sie unterhalb<br />

<strong>der</strong> Ger<strong>in</strong>gfügigkeitsgrenze <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Sozialversicherung, es besteht also ke<strong>in</strong>erlei<br />

Anspruch auf Kranken- Pflegeund<br />

Rentenversicherung.<br />

± Immer mehr Arbeitgeber zerstückeln<br />

reguläre Arbeitsverhältnisse, um Kosten<br />

zu sparen. Die Folge: Zwischen 1992<br />

und 1996 ist die Zahl <strong>der</strong> versicherungspflichtig<br />

Beschäftigten um 5,6 % gesunken,<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> gleichen Zeit ist die Zahl <strong>der</strong><br />

ger<strong>in</strong>gfügig Beschäftigten um 20 %<br />

gestiegen. Die Konsequenzen tragen<br />

Arbeitnehmer und Betriebe gleichermaûen.<br />

392<br />

± Durch die Inflation <strong>der</strong> 610/520-Mark-<br />

Jobs gehen jedes Jahr rechnerisch<br />

400 000 Vollzeit- und 800000 Teilzeitarbeitsplätze<br />

verloren. Die Sozialversicherung<br />

muû deshalb jährlich E<strong>in</strong>nahmeverluste<br />

<strong>in</strong> Höhe von 15 Milliarden Mark<br />

verkraften.<br />

± Die <strong>SPD</strong> for<strong>der</strong>t statt dessen: Wir brauchen<br />

e<strong>in</strong>e mo<strong>der</strong>ne Arbeitszeitpolitik, die<br />

Teilzeitarbeit för<strong>der</strong>t und Arbeit mit<br />

sozialer Absicherung gerechter verteilt.<br />

Wer die Aufspaltung <strong>in</strong> Billigjobs zuläût,<br />

verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t die Schaffung von Hun<strong>der</strong>ttausenden<br />

von Teilzeitarbeitsplätzen.<br />

Bereits vor zwei Jahren hat die <strong>SPD</strong><br />

e<strong>in</strong>en Gesetzesentwurf vorgelegt (Drucksache<br />

13/3301), <strong>der</strong> darauf zielt, die Zerstückelung<br />

regulärer Arbeitsverhältnisse,<br />

Sche<strong>in</strong>selbständigkeit und Lohndump<strong>in</strong>g<br />

zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n.<br />

± Die <strong>SPD</strong> tritt für fairen Wettbewerb e<strong>in</strong>:<br />

Arbeitgeber sollen, von e<strong>in</strong>er Bagatellgrenze<br />

abgesehen, auch für ger<strong>in</strong>gfügig<br />

Beschäftigte beitragspflichtig werden.<br />

Arbeitgeber, die reguläre Arbeitsverhältnisse<br />

anbieten, werden entsprechend entlastet.<br />

± Arbeit mit ger<strong>in</strong>ger Stundenzahl soll nur<br />

dort weiterh<strong>in</strong> möglich se<strong>in</strong>, wo sie<br />

betriebswirtschaftlich notwendig ist und<br />

von den Beschäftigten gewünscht wird.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs nur zu den Konditionen, die<br />

für alle an<strong>der</strong>en arbeiten auch gelten.<br />

Das heiût, auch ger<strong>in</strong>gfügig Beschäftigte<br />

werden sozial abgesichert.<br />

± Die Arbeitskosten werden nicht erhöht,<br />

son<strong>der</strong>n gerechter verteilt.<br />

± Wenn mehr Beiträge <strong>in</strong> die Sozialkassen<br />

flieûen, können Lohnnebenkosten ±<br />

gesenkt werden. Die Arbeit wird also<br />

wie<strong>der</strong> billiger.<br />

Auch wenn ger<strong>in</strong>gfügig Beschäftigte durch<br />

ihre Ehemänner ausreichend versorgt s<strong>in</strong>d

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