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Parteitag der SPD in Hannover

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und maûvolle Staatsverschuldung be<strong>in</strong>halten.<br />

Im Prozeû <strong>der</strong> Verwirklichung <strong>der</strong> im<br />

Maastricht-Vertrag festgehaltenen Konvergenzkriterien<br />

ist viel für die Währungsstabilität<br />

<strong>in</strong> den Mitgliedstaaten <strong>der</strong> Europäischen<br />

Union erreicht worden. Der durch<br />

den Maastricht-Vertrag e<strong>in</strong>geleitete Konvergenzprozeû<br />

hat zu e<strong>in</strong>er stark verbesserten<br />

Preisstabilität <strong>in</strong> vielen Län<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />

Europäischen Union geführt. Das Z<strong>in</strong>sniveau<br />

hat sich <strong>in</strong> ähnlich positiver Form<br />

entwickelt. Ebenso s<strong>in</strong>d heute die Wechselkurse<br />

zwischen vielen EU-Mitgliedstaaten<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em hohem Maû stabil. H<strong>in</strong>sichtlich<br />

dieser monetären Kriterien ist <strong>in</strong>zwischen<br />

e<strong>in</strong>e so weitgehende Konvergenz zwischen<br />

e<strong>in</strong>er ganzen Reihe von EU-Mitgliedstaaten<br />

erreicht, wie sie durch den Maastricht-<br />

Vertrag verwirklicht werden sollte.<br />

Die Bundesregierung <strong>in</strong>terpretiert jedoch<br />

das Defizitkriterium nicht vertragsgerecht,<br />

<strong>in</strong>dem sie den im Vertrag angelegten möglichen<br />

Spielraum nicht ausreichend ausschöpft.<br />

Die <strong>SPD</strong> befürwortet die vertragsgerechte<br />

Verwirklichung <strong>der</strong> Dritten Stufe <strong>der</strong><br />

Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion<br />

e<strong>in</strong>schlieûlich des Zeitplans. Die vertragsgerechte<br />

Verwirklichung <strong>der</strong> dritten<br />

Stufe <strong>der</strong> Europäischen Wirtschafts- und<br />

Währungsunion e<strong>in</strong>schlieûlich des Zeitplanes<br />

ist von zentraler Bedeutung. Bisher<br />

wurde meist nur über den Schaden gesprochen,<br />

<strong>der</strong> bei e<strong>in</strong>er zu weichen Auslegung<br />

<strong>der</strong> Konvergenzkriterien entstehen könnte.<br />

Der Stellenwert <strong>der</strong> E<strong>in</strong>haltung des Zeitplans<br />

ergibt sich aber aus <strong>der</strong> Tatsache, daû<br />

e<strong>in</strong>e Verschiebung <strong>der</strong> Währungsunion<br />

deutlichen politischen und ökonomischen<br />

Schaden zur Konsequenz hätte.<br />

Wenn die Bundesregierung die Dritte Stufe<br />

<strong>der</strong> Wirtschafts- und Währungsunion verschieben<br />

will, weil sie nicht im Stande ist,<br />

die von ihr selbst formulierten Kriterien zu<br />

erfüllen, muû sie dies gegenüber den Bürgern<br />

und Bürger<strong>in</strong>nen offen bekennen. Sie<br />

trägt dann auch die Verantwortung für den<br />

entstehenden politischen und ökonomischen<br />

Schaden.<br />

Wir wollen sicherstellen, daû <strong>der</strong> nationalen<br />

Stabilisierungspolitik mehr Spielraum<br />

<strong>in</strong> konjunkturellen Schwächephasen zugestanden<br />

wird und gleichzeitig Anreize<br />

geboten o<strong>der</strong> Vorgaben gemacht werden<br />

zur Rückführung <strong>der</strong> Staatsverschuldung<br />

im Falle e<strong>in</strong>er anhaltenden Wachstumsphase.<br />

Gerade weil die <strong>SPD</strong> für die Verwirklichung<br />

<strong>der</strong> Europäischen Wirtschafts- und<br />

Währungsunion ist, setzen wir uns dafür<br />

e<strong>in</strong>, daû alle diejenigen, die sich heute Sorgen<br />

machen, umfassend über die praktischen<br />

Auswirkungen <strong>der</strong> Währungsumstellung<br />

<strong>in</strong>formiert werden: Die Rentner<strong>in</strong>nen<br />

und Rentner, die Sparer, die Verbraucher<strong>in</strong>nen<br />

und Verbraucher. Die Umstellung<br />

auf den EURO kann nur dann Akzeptanz<br />

f<strong>in</strong>den, wenn die vorhandenen Befürchtungen<br />

frühzeitig ausgeräumt werden. Die<br />

Diskussion über den EURO nur aus <strong>der</strong><br />

Sicht <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen F<strong>in</strong>anzpolitik<br />

erreicht die meisten Menschen nicht.<br />

Die <strong>SPD</strong> tritt daher dafür e<strong>in</strong>, daû die<br />

F<strong>in</strong>anzmittel, die die Bundesregierung mit<br />

Werbung für den EURO ausgibt<br />

(17 Mio. DM <strong>in</strong> 1997), den Städten und<br />

Geme<strong>in</strong>den sowie den Verbraucherzentralen<br />

zur Verfügung gestellt werden, um<br />

damit wirkliche Information für Bürger<br />

und Bürger<strong>in</strong>nen vor Ort über die praktischen<br />

Fragen <strong>der</strong> Umstellung zu leisten<br />

(EURO-Ombudsmann).<br />

Es existieren bei den Menschen berechtigte<br />

Befürchtungen, daû es im Rahmen <strong>der</strong><br />

Währungsumstellung zu verdeckten Erhöhungen<br />

von Preisen und Gebühren kommt.<br />

Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund ist es verständlich,<br />

daû die Verbraucherverbände für e<strong>in</strong>e<br />

Übergangsphase von sechs Monaten vor<br />

<strong>der</strong> Umstellung und sechs Monaten nach<br />

<strong>der</strong> Umstellung e<strong>in</strong>e doppelte Preisauszeichnung<br />

vorschlagen, damit die Verbraucher<strong>in</strong>nen<br />

und Verbraucher das neue Preisgefüge<br />

nachvollziehen können. Wir wollen,<br />

daû gesetzlich unmiûverständlich sichergestellt<br />

ist, daû die EURO-E<strong>in</strong>führung ke<strong>in</strong>e<br />

¾n<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> langfristigen Verträge o<strong>der</strong><br />

Darlehen nach sich ziehen darf. Wir wollen,<br />

daû vor allem die kle<strong>in</strong>en und mittle-<br />

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