Parteitag der SPD in Hannover
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zu den Verkehrs- und Datenübertragungsnetzen<br />
rechtzeitig f<strong>in</strong>anziert werden sollen,<br />
wenn die sozialen Sicherungssysteme durch<br />
Abbau <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit wie<strong>der</strong> stabilisiert<br />
werden sollen, dann kann dies nicht<br />
alle<strong>in</strong> aus den laufenden E<strong>in</strong>kommen<br />
geschehen. Zuwachs an Wohlstand gibt es<br />
seit e<strong>in</strong>igen Jahren weniger durch Arbeit,<br />
als aus Kapital und Vermögensbesitz. Wir<br />
brauchen deshalb e<strong>in</strong>en neuen fairen<br />
Lastenausgleich <strong>in</strong> unserer Gesellschaft.<br />
Wir s<strong>in</strong>d deshalb dafür, die Vermögenssteuer<br />
wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zuführen und für die<br />
nächsten 10 Jahre auf 2 % zu erhöhen.<br />
Das Bundesverfassungsgericht hat ohneh<strong>in</strong><br />
am 22. Juni 1995 e<strong>in</strong>e Neuregelung <strong>der</strong><br />
Vermögensteuer zum 1. Januar 1997 und<br />
e<strong>in</strong>e Neuregelung <strong>der</strong> Erbschaftssteuer<br />
rückwirkend zum 1. Januar 1996 beschlossen.<br />
Als Begründung wurde e<strong>in</strong>e Verfassungswidrigkeit<br />
<strong>der</strong> Vermögens- und Erbschaftssteuer<br />
aufgrund <strong>der</strong> Veranschlagung<br />
<strong>der</strong> Besteuerung von Grundbesitz mit dem<br />
E<strong>in</strong>heitswert von 1964 angegeben.<br />
Wir wollen e<strong>in</strong>e verfassungskonforme Neuregelung<br />
<strong>der</strong> Vermögens- und <strong>der</strong> Erbschaftssteuer,<br />
die e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>fachung <strong>der</strong><br />
Bewertungsverfahren zur Grundlage hat.<br />
Das typische selbstgenutzte E<strong>in</strong>familienhaus<br />
und e<strong>in</strong>e angemessene Altersvorsorge<br />
müssen steuerfrei gestellt werden. Im<br />
Gegenzug muû die Erbschaft groûer Vermögen<br />
höher besteuert werden. Es kann<br />
nicht se<strong>in</strong>, daû durch die durch Erbschaft<br />
ohne eigene Leistung erworbenen Vermögen<br />
die Chancen <strong>in</strong> unserer Gesellschaft<br />
immer ungleicher werden lassen. Dabei<br />
müssen angemessene Regelungen für<br />
Betriebsvermögen gefunden werden.<br />
Zukunftsgerechte Steuern heiût: Die ökologische<br />
Steuerreform voranbr<strong>in</strong>gen<br />
Die fortschreitende Zerstörung <strong>der</strong> natürlichen<br />
Lebensgrundlagen, das hohe Bevölkerungswachstum,<br />
<strong>der</strong> zunehmende Energieverbrauch,<br />
drohende Klimaverän<strong>der</strong>ungen<br />
und die damit verbundenen erheblichen<br />
Gefahren erfor<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>en nachhaltigen,<br />
rationellen und sparsamen Umgang mit<br />
den begrenzten Ressourcen. Nur durch<br />
umweltgerechtes Verhalten und nachhalti-<br />
ges Wirtschaften wird die heutige Generation<br />
ihrer Verantwortung für die Zukunft<br />
gerecht: Ökologische Erneuerung und<br />
wirtschaftliche Entwicklung s<strong>in</strong>d mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
zu verknüpfen. E<strong>in</strong> <strong>in</strong>novativer, ökologischer<br />
Schub zur Mo<strong>der</strong>nisierung von<br />
Wirtschaft und Gesellschaft ist notwendig.<br />
Die ökologische Erneuerung verb<strong>in</strong>det die<br />
Verbesserung <strong>der</strong> Leistungskraft unserer<br />
Volkswirtschaft und <strong>der</strong> Wettbewerbschancen<br />
<strong>der</strong> Unternehmen mit dem Schutz von<br />
Umwelt und Gesundheit sowie <strong>der</strong> Schaffung<br />
neuer Arbeitsplätze <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Zeit, <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> 4,3 Millionen Menschen arbeitslos s<strong>in</strong>d.<br />
Die aktuelle Arbeitsmarktsituation macht<br />
e<strong>in</strong>e Senkung <strong>der</strong> Lohnnebenkosten erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Die ökologische Steuerreform bietet<br />
die f<strong>in</strong>anzielle Möglichkeit hierfür.<br />
Wir wollen die ökologische Steuerreform<br />
voranbr<strong>in</strong>gen, <strong>der</strong>en notwendiges Element<br />
e<strong>in</strong>e Verschiebung <strong>der</strong> Steuer- und Abgabenbelastung<br />
zwischen den Produktionsfaktoren<br />
Arbeit und Umwelt ist. Die<br />
umweltgerechte Ausgestaltung von Steuern<br />
gibt dabei erhebliche Anreize für umweltbewuûtes<br />
und energiesparendes Verhalten<br />
jedes e<strong>in</strong>zelnen sowie für die Entwicklung<br />
und das Angebot neuer Techniken, um die<br />
Energieproduktivität zu steigern.<br />
Als E<strong>in</strong>stieg wollen wir statt <strong>der</strong> Erhöhung<br />
<strong>der</strong> Mehrwertsteuer die Steuern auf den<br />
Verbrauch von Strom, Erdgas und M<strong>in</strong>eralöl<br />
deutlich erhöhen. Die M<strong>in</strong>eralölsteuer<br />
wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ersten Schritt um 0,20 DM<br />
pro Liter erhöht, gleichzeitig werden die<br />
Sozialversicherungsbeiträge durch e<strong>in</strong>en<br />
entsprechenden Bundeszuschuû entsprechend<br />
gesenkt.<br />
In drei weiteren Schritten wird alle zwei<br />
Jahre e<strong>in</strong>e Erhöhung um m<strong>in</strong>destens 10 %<br />
vorgenommen. Das Aufkommen aus diesen<br />
Erhöhungen soll verwendet werden, um<br />
weitere Entlastung <strong>der</strong> Sozialversicherungen<br />
zu f<strong>in</strong>anzieren und ökologische und<br />
arbeitsplatzschaffende Energiesparprogramme<br />
zu för<strong>der</strong>n. Dazu gehören Energiespar<strong>in</strong>vestitionen,<br />
Forschung und Entwicklung<br />
für erneuerbare Energien,<br />
Beschäftigungsgesellschaften und Bera-<br />
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