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Parteitag der SPD in Hannover

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problemen <strong>in</strong>nerhalb des Bündnisses und<br />

<strong>in</strong> Europa zuzuwenden.<br />

3) Der <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grundakte NATO-Ruûland<br />

und <strong>der</strong> Charta NATO-Ukra<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>geschlagene<br />

Weg, bei den europäischen<br />

Integrationsprozessen den fairen Interessensausgleich<br />

und den Konsens mit <strong>der</strong><br />

Russischen Fö<strong>der</strong>ation und <strong>der</strong> Ukra<strong>in</strong>e<br />

zu suchen, muû unbed<strong>in</strong>gt fortgesetzt<br />

werden. Es war richtig und notwendig,<br />

bei <strong>der</strong> ersten Erweiterungsrunde <strong>der</strong><br />

NATO durch e<strong>in</strong> Paket von gegenseitigen<br />

Vere<strong>in</strong>barungen und Verpflichtungen das<br />

Vertrauen <strong>in</strong> Moskau und Kiew <strong>in</strong> die<br />

Sicherheits- und Stabilitätsziele des<br />

Westens so weit es g<strong>in</strong>g zu verstärken. Bei<br />

den weiteren Integrationsschritten darf es<br />

ke<strong>in</strong>e Abweichung von diesem Weg<br />

geben.<br />

4) Der Wettlauf zwischen den beitrittswilligen<br />

Reformstaaten Ost-und Südosteuropas<br />

um e<strong>in</strong>e NATO-Aufnahme, <strong>der</strong> diese<br />

Län<strong>der</strong> <strong>in</strong> die Rolle von Bittstellern<br />

drängt, darf sich nach dem Gipfel von<br />

Madrid nicht fortsetzen. Diese Län<strong>der</strong><br />

haben e<strong>in</strong> Recht auf e<strong>in</strong>e verläûliche und<br />

berechenbare Perspektive für ihre Aufnahme<br />

<strong>in</strong> den europäischen Integrationsprozeû,<br />

für die sowohl die EU wie die<br />

NATO die notwendigen Voraussetzungen<br />

schaffen müssen.<br />

5) Die Defizite bei <strong>der</strong> Vorbereitung <strong>der</strong><br />

EU auf ihre Erweiterung, die beklagenswerterweise<br />

auch nach dem Amsterdamer<br />

Gipfel weiterbestehen, müssen schon deshalb<br />

jetzt entschlossen beseitigt werden,<br />

weil sonst das Drängen <strong>der</strong> Transformationsstaaten<br />

Ost-und Südosteuropas <strong>in</strong> die<br />

NATO als Ersatz<strong>in</strong>tegrations<strong>in</strong>stitution<br />

noch zunehmen wird. Die EU, die jahrelang<br />

über Assoziationsverträge, Weiûbücher<br />

und Fragebögen die Reformlän<strong>der</strong> zu<br />

umfangreichen Assimilationsleistungen<br />

getrieben hat, muû jetzt endlich wie versprochen<br />

ihre eigene Integrationsfähigkeit<br />

herstellen und den entwürdigenden Streit<br />

um Kommissarposten und Stimmengewichte<br />

beenden.<br />

Die Chancen <strong>der</strong> Grundakte NATO-Ruûland<br />

nutzen<br />

Ohne die Grundakte NATO-Ruûland und<br />

die Charta NATO-Ukra<strong>in</strong>e kann die<br />

NATO ihr Ziel bei dem Erweiterungsprozeû,<br />

nämlich mehr Sicherheit und Stabilität<br />

<strong>in</strong> Europa zu schaffen, nicht erreichen. Die<br />

NATO-Ruûland-Akte enthält groûe Chancen<br />

und Möglichkeiten, das alte Konfrontationsverhältnis<br />

def<strong>in</strong>itiv zu beenden und<br />

e<strong>in</strong>e echte Partnerschaft mit Ruûland aufzubauen.<br />

Ob dieser ¹Quantensprungª <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> europäischen Sicherheitspolitik (Javier<br />

Solana) aber tatsächlich stattf<strong>in</strong>den wird,<br />

hängt von <strong>der</strong> praktischen Verwirklichung<br />

<strong>der</strong> Absichtserklärungen ab, die <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Grundakte zum Ausdruck gebracht wurden.<br />

Um die Grundakte mit Leben zu füllen<br />

und ihre Chancen zu nutzen, hält die <strong>SPD</strong><br />

folgende konkreten Maûnahmen und Initiativen<br />

für erfor<strong>der</strong>lich:<br />

1) Die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grundakte vere<strong>in</strong>barte Stärkung<br />

<strong>der</strong> OSZE, <strong>der</strong> nach dem Dokument<br />

als e<strong>in</strong>ziger gesamteuropäischer Sicherheitsorganisation<br />

e<strong>in</strong>e ¹Schlüsselrolle für<br />

Frieden und Stabilität <strong>in</strong> Europaª<br />

zukommt, muû tatsächlich ohne Verzug<br />

erfolgen. Die <strong>SPD</strong> verlangt seit langem,<br />

die Fähigkeiten <strong>der</strong> OSZE zur Krisenprävention<br />

und zur nichtmilitärischen Konfliktlösung<br />

auszubauen und stärker zu nutzen.<br />

Die <strong>SPD</strong> erwartet von <strong>der</strong><br />

Bundesregierung, daû diese noch im Jahr<br />

1997 e<strong>in</strong>en Bericht darüber vorlegt, wie sie<br />

<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>schaft mit den an<strong>der</strong>en europäischen<br />

Regierungen den Ausbau und die<br />

Funktionserweiterung <strong>der</strong> OSZE vorantreiben<br />

wird.<br />

2) Der neuzubildende ¹Ständige Geme<strong>in</strong>same<br />

NATO-Ruûland-Ratª muû tatsächlich<br />

das Gremium werden, <strong>in</strong> dem alle<br />

Friedens-und Sicherheitsprobleme <strong>in</strong><br />

geme<strong>in</strong>samer Verantwortung beraten werden.<br />

Die <strong>SPD</strong> wendet sich gegen schon<br />

jetzt erkennbare Tendenzen konservativer<br />

Bedenkenträger, die Kompetenzverlagerungen<br />

auf den ohne Ruûland tagenden Nordatlantikrat<br />

anstreben, um die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grund-<br />

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