Parteitag der SPD in Hannover
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Volkshochschule, Erwachsenenbildungsund<br />
Bildungsurlaubsgesetzes s<strong>in</strong>d unverzichtbare<br />
Bestandteile <strong>der</strong> vierten Säule des<br />
Bildungswesens. Lebenslanges Lernen ist<br />
e<strong>in</strong> wichtiger Beitrag zum Zusammenhalt<br />
von Wirtschaft und Gesellschaft.<br />
Die Schulen und Hochschulen brauchen<br />
mehr Selbständigkeit, um e<strong>in</strong> eigenes Profil<br />
aufzubauen und durch mo<strong>der</strong>ne Führungsund<br />
Organisationsstrukturen die Unterrichtsqualität<br />
und den Lernerfolg zu verbessern.<br />
Die Schulen und die Lehrenden<br />
müssen <strong>in</strong> die Lage versetzt werden, angemessen<br />
auf neue Herausfor<strong>der</strong>ungen ± wie<br />
z.B. die Entwicklung von Medienkompetenz,<br />
Mehrsprachigkeit und Vertrautheit im<br />
Umgang mit fremden Kulturen ± zu reagieren.<br />
Wichtige Ansatzpunkte s<strong>in</strong>d:<br />
± Die Schulen müssen gröûere Selbständigkeit<br />
erhalten:<br />
Der Staat ist verpflichtet, durch Investitionen<br />
und zentrale Vorgaben die<br />
Gleichheit <strong>der</strong> Bildungschancen für alle<br />
Schüler zu gewährleisten. Die Schulen<br />
sollen mehr Gestaltungsfreiheit im pädagogischen<br />
Bereich erhalten. Grundlage<br />
dazu ist e<strong>in</strong>e angemessene Ausstattung<br />
und auch zusätzliche Entscheidungskompetenzen<br />
<strong>in</strong> den Bereichen Personal,<br />
F<strong>in</strong>anzen und Mittelbewirtschaftung.<br />
Die Eigenständigkeit <strong>der</strong> Schulen muû<br />
durch Beratung unterstützt werden, die<br />
sich auf die gesamte Schule und weniger<br />
auf den e<strong>in</strong>zelnen Lehrer bezieht, so daû<br />
sich die Schulen als lernende Organisation<br />
entwickeln können.<br />
± Mehrsprachigkeit för<strong>der</strong>n:<br />
Die Beherrschung e<strong>in</strong>er o<strong>der</strong> mehrerer<br />
Fremdsprachen ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er globalen<br />
Ökonomie immer wichtiger. Der Fremdsprachenunterricht<br />
sollte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grundschule<br />
beg<strong>in</strong>nen, wenn die Schüler am<br />
leichtesten e<strong>in</strong>e Sprache lernen und <strong>in</strong><br />
den weiterführenden Schulen als fremdsprachiger<br />
Unterricht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />
Fächern ausgebaut werden. Ziel muû es<br />
se<strong>in</strong>, daû ab dem Jahre 2010 alle Schulabgänger<br />
e<strong>in</strong>e Fremdsprache beherrschen<br />
und möglichst e<strong>in</strong>e weitere verstehen.<br />
± Medienkompetenz als Leitbild verankern:<br />
In <strong>der</strong> von Informationstechnologien<br />
und <strong>der</strong> weltweiten schnellen Erreichbarkeit<br />
von Informationen bestimmten<br />
Gesellschaft ist Medienkompetenz e<strong>in</strong>e<br />
zentrale Schlüsselkompetenz für alle<br />
Lebensbereiche. Diese ist stets mehr als<br />
technische Beherrschung <strong>der</strong> Computer<br />
und <strong>der</strong> elektronischen Netze. Erst die<br />
Fähigkeit, Informationen auszuwählen,<br />
zu bewerten und autonom damit umzugehen,<br />
befähigt zu voller gesellschaftlicher<br />
Teilhabe. Dazu bedarf es mehr als<br />
<strong>der</strong> Initiative ¹Schulen ans Netzª, nämlich<br />
e<strong>in</strong>er auf Dauer angelegten Bildungspartnerschaft<br />
zwischen Staat,<br />
Medien und Telekommunikationswirtschaft<br />
sowie <strong>der</strong> Entwicklung pädagogischer<br />
Konzepte und Lernmittel (Software).<br />
Der Hochschulzugang muû für alle Schichten<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung offen bleiben. Wir<br />
haben nicht zu viele Studierende, son<strong>der</strong>n<br />
± im Gegenteil ± zu wenig qualifizierte<br />
Arbeitsplätze. Allen Beschäftigungsprognosen<br />
zur Folge wird <strong>der</strong> Bedarf an Hochschulabsolventen<br />
weiter steigen. Die E<strong>in</strong>führung<br />
von Studiengebühren lehnen wir<br />
daher ab. Notwendig ist e<strong>in</strong>e bedarfsgerechte<br />
Ausbildungsför<strong>der</strong>ung.<br />
Unser Hochschulsystem erbr<strong>in</strong>gt hervorragende<br />
Forschungsleistungen, aber die<br />
Lehre ist verbesserungswürdig. Die Lehrbefähigung<br />
spielt bei Berufungen kaum<br />
e<strong>in</strong>e Rolle. Die Defizite bei <strong>der</strong> Studienorganisation<br />
und die generell viel zu langen<br />
Zeiträume für die Erneuerung von Prüfungs-<br />
und Studienordnungen s<strong>in</strong>d unübersehbar.<br />
Unsere Hochschulen s<strong>in</strong>d im Detail<br />
¹übersteuertª und im Ergebnis ¹untersteuertª.<br />
Wir werden e<strong>in</strong>e zukunftsorientierte, <strong>in</strong>novative<br />
Hochschulreform fortsetzen und verstärken.<br />
Wir streben dabei folgende Ziele<br />
an:<br />
± Die Selbststeuerungskapazität <strong>der</strong> Hochschulen<br />
muû erhöht werden:<br />
Entscheidungsträger an den Hochschulen<br />
(Hochschullehrer, Dekane, Instituts-<br />
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