Parteitag der SPD in Hannover
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Allgeme<strong>in</strong>er Schuldz<strong>in</strong>senabzug<br />
Die Zulassung e<strong>in</strong>es allgeme<strong>in</strong>en Schuldz<strong>in</strong>senabzugs<br />
führt dazu, daû für private<br />
Hausbauer nicht mehr die existierenden<br />
schwierigen Regelungen beibehalten werden<br />
müssen und die Umgehungstatbestände<br />
h<strong>in</strong>fällig würden.<br />
Vermögensteuer, Erbschaft- und Schenkungsteuer<br />
± Hohe Privatvermögen bleiben vermögen-<br />
und erbschaftsteuerpflichtig.<br />
± Für Betriebsvermögen sollen höhere<br />
Freibeträge e<strong>in</strong>geführt werden. Vermögen,<br />
das im Betrieb verbleibt und somit<br />
Arbeitsplätze sichert, soll nicht durch<br />
Abgabenlast gefährdet werden.<br />
± Die E<strong>in</strong>heitsbewertung des Grundvermögens<br />
soll zeitnah nach unkomplizierten<br />
Bewertungsmethoden durchgeführt<br />
werden zu Verkehrswerten.<br />
Familienbesteuerung<br />
Das Existenzm<strong>in</strong>imum von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n ist<br />
durch e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches K<strong>in</strong><strong>der</strong>geld freizustellen.<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>freibeträge gibt es nicht.<br />
Mittelfristig ist die grundsätzliche E<strong>in</strong>zelveranlagung<br />
e<strong>in</strong>zuführen.<br />
Um die im höhere Belastung von kle<strong>in</strong>en<br />
und mittleren E<strong>in</strong>kommen zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n,<br />
ist e<strong>in</strong>e regelmäûige Inflationsbere<strong>in</strong>igung<br />
des E<strong>in</strong>kommentarifs vorzusehen.<br />
Steuerreform für Arbeit und Umwelt<br />
Zur Entlastung des Faktors Arbeit (Lohnnebenkosten)<br />
und zur Reduktion des Energieverbrauchs<br />
wird e<strong>in</strong> maûvoller E<strong>in</strong>stieg<br />
<strong>in</strong> die Energiebesteuerung angestrebt. E<strong>in</strong>e<br />
Entlastung <strong>der</strong> Lohnnebenkosten ist<br />
Bestandteil dieser Reform.<br />
(Überwiesen an Parteivorstand zur Erarbeitung<br />
e<strong>in</strong>es Wahlprogramms)<br />
190<br />
Antrag I 88<br />
Landesverband Bayern<br />
Eckpunkte für e<strong>in</strong>e<br />
sozialdemokratische<br />
Steuerreform<br />
Konjunktur ©97: Schwaches Wachstum und<br />
katastrophaler Arbeitsmarkt<br />
Auch 1997 zeichnet sich ke<strong>in</strong> durchgreifen<strong>der</strong><br />
Aufschwung ab. Wie<strong>der</strong>um wird lediglich<br />
<strong>der</strong> Export als Konjunkturstütze dienen,<br />
während die Inlandsnachfrage durch<br />
die real schrumpfenden Massene<strong>in</strong>kommen<br />
weiter schwach tendiert. Die Massenarbeitslosigkeit<br />
hat Anfang 1997 mit knapp<br />
4,7 Mio. registrierten Erwerbslosen selbst<br />
die düstersten Prognosen übertroffen und<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Bundesrepublik e<strong>in</strong>en neuen historischen<br />
Höchststand markiert. So erschrekkend<br />
diese Zahl ist, so wenig kann sie überraschen.<br />
Die katastrophale Entwicklung auf<br />
dem Arbeitsmarkt bestätigt sogar <strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Jahreswirtschaftsbericht 1997 <strong>der</strong> Bundesregierung.<br />
¹Im Jahresdurchschnitt rechnen<br />
die Experten des Bonner Wirtschaftsm<strong>in</strong>isteriums<br />
offiziell mit e<strong>in</strong>em Anstieg <strong>der</strong><br />
Erwerbslosenzahl auf 4,1 Millionen, schlieûen<br />
aber e<strong>in</strong>e ungünstigere Entwicklung<br />
nicht aus.ª (SZ vom 25./26. Januar 1997)<br />
Nicht zuletzt durch diese negative Entwicklung<br />
auf dem Arbeitsmarkt und den<br />
damit e<strong>in</strong>hergehenden M<strong>in</strong><strong>der</strong>e<strong>in</strong>nahmen<br />
bei Steuern und Sozialversicherungen s<strong>in</strong>d<br />
die nächsten Haushaltslöcher vorprogrammiert.<br />
Drei bis acht Milliarden DM fehlen<br />
bereits jetzt <strong>in</strong> Waigels Haushaltsplanung<br />
für 1997. Die Debatte um die Steuer- und<br />
Rentenreform und die verfehlte f<strong>in</strong>anzpolitische<br />
Konsolidierungsstrategie <strong>in</strong><br />
Zusammenhang mit <strong>der</strong> europäischen<br />
Währungsunion werden 1997 die wirtschaftspolitische<br />
Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung prägen.<br />
Kritik <strong>der</strong> Vorschläge <strong>der</strong> Waigel-Kommission<br />
und <strong>der</strong> Bonner Koalition<br />
Der Entwurf <strong>der</strong> Bonner Regierungskoalition<br />
zur Reform <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommensteuer ist<br />
<strong>in</strong> wesentlichen Punkten wirtschaftspoli-