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Parteitag der SPD in Hannover

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Qualität <strong>der</strong> Umwelt sicherstellen. Hier<br />

besteht weiterer Reformbedarf. Die <strong>SPD</strong><br />

will als wirksames Steuerungsmittel zum<br />

Schutz <strong>der</strong> Umwelt die E<strong>in</strong>führung von<br />

umweltorientierten, verbrauchsabhängigen<br />

Steuern im EU-Rahmen. E<strong>in</strong>e am Umweltschutz<br />

orientierte Steuerpolitik muû<br />

gewährleisten, daû Unternehmen und Bürger<br />

<strong>in</strong> allen EU-Län<strong>der</strong>n gleichermaûen<br />

belastet werden.<br />

4. Um e<strong>in</strong>e Klimakatastrophe mit zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n,<br />

darf <strong>der</strong> Ausstoû von CO 2 und<br />

an<strong>der</strong>en Klimagasen im 21. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

nicht weiter steigen, son<strong>der</strong>n muû kont<strong>in</strong>uierlich<br />

reduziert werden. E<strong>in</strong>e Neuorientierung<br />

<strong>der</strong> Energiepolitik ist daher<br />

unumgänglich. Im Energie-Mix <strong>der</strong><br />

Zukunft muû <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> erneuerbaren<br />

Energiequellen erheblich gesteigert werden.<br />

Neben e<strong>in</strong>er Politik zur Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Energieeffizienz ist e<strong>in</strong>e konsequente<br />

Politik zur Verbreitung <strong>der</strong> erneuerbaren<br />

Energien notwendig. Insbeson<strong>der</strong>e die<br />

Industrielän<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d aufgerufen, den E<strong>in</strong>stieg<br />

<strong>in</strong> das Solarzeitalter zu beg<strong>in</strong>nen.<br />

Die Umstellung <strong>der</strong> Energieerzeugung auf<br />

erneuerbare Energiequellen ist daher e<strong>in</strong>e<br />

umwelt-, forschungs-, technologie- und<br />

<strong>in</strong>dustriepolitische Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />

Mit Blick auf das 21. Jahrhun<strong>der</strong>t ist e<strong>in</strong><br />

neuer Abschnitt <strong>in</strong> <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>samen europäischen<br />

Energiepolitik notwendig. Europa<br />

muû zu e<strong>in</strong>em weltweiten Modell für e<strong>in</strong>e<br />

nachhaltige Entwicklung werden. Der E<strong>in</strong>stieg<br />

<strong>in</strong> das Solarzeitalter ist dabei e<strong>in</strong> strategischer<br />

Punkt zur Erreichung von<br />

Zukunftsfähigkeit.<br />

Der Ausbau <strong>der</strong> erneuerbaren Energien<br />

bietet mehrere Vorteile: Neue Technologien<br />

geben Impulse für die europäische<br />

Wirtschaft, die dezentrale Nutzung dieser<br />

Energien för<strong>der</strong>t die mittelständische Industrie<br />

und das Handwerk, die Schaffung von<br />

Arbeitsplätzen ist höher als bei an<strong>der</strong>en<br />

Energiearten und die erneuerbaren Energien<br />

bieten wachsende Exportchancen. So<br />

haben ca. 2 Milliarden Menschen auf <strong>der</strong><br />

Welt ke<strong>in</strong>en Zugang zu Elektrizität. Erneuerbare<br />

Energien s<strong>in</strong>d deshalb e<strong>in</strong>e Möglichkeit<br />

für Europa, noch enger mit den<br />

62<br />

Entwicklungslän<strong>der</strong>n zusammenzuarbeiten.<br />

Erneuerbare Energien s<strong>in</strong>d von Natur aus<br />

unerschöpfliche und heimische Energiequellen.<br />

In den Län<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Europäischen<br />

Union s<strong>in</strong>d die Potentiale von W<strong>in</strong>d, Wasser,.<br />

Solarthermie, Photovoltaik, Biomasse,<br />

Erdwärme, Gezeiten- und Wellenenergie<br />

um e<strong>in</strong> Mehrfaches gröûer als <strong>der</strong> jährliche<br />

Energieverbrauch.<br />

E<strong>in</strong> klares Ziel zur umfassenden För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> erneuerbaren Energien ist e<strong>in</strong>e wichtige<br />

Botschaft an die Wissenschaft und die<br />

Wirtschaft, an die Investoren und Kreditgeber<br />

sowie an die gesamte Bevölkerung<br />

und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die junge Generation.<br />

Die Europäische Union soll aus unserer<br />

Sicht dieses klare Ziel vorgeben: Die Energieversorgung<br />

<strong>der</strong> Europäischen Union<br />

muû bis zum Jahre 2050 zu 50 % auf<br />

erneuerbare Energien umgestellt werden.<br />

Als erster Schritt sollte <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong><br />

erneuerbaren Energien am Energieverbrauch<br />

von <strong>der</strong>zeit 5 % auf 15 % am Energieverbrauch<br />

im Jahre 2010 gesteigert werden.<br />

5. Die Öffnung <strong>der</strong> Grenzen und <strong>der</strong> freie<br />

Warenverkehr haben bei vielen Menschen<br />

die Sorge ausgelöst, daû Qualitäts- und<br />

Gesundheitsschutz bee<strong>in</strong>trächtigt würden.<br />

Lebensmittelskandale wie BSE und unzureichende<br />

Schutzregelungen wie z.B. bei<br />

<strong>der</strong> Bestrahlung o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Genmanipulation<br />

beschädigen das Vertrauen <strong>der</strong> Verbraucher<strong>in</strong>nen<br />

und Verbraucher <strong>in</strong> die<br />

Europäische Politik. Die <strong>SPD</strong> will, daû <strong>in</strong><br />

Zukunft Verbraucherschutz und Gesundheitsschutz<br />

absolute Priorität erhalten.<br />

Die <strong>SPD</strong> begrüût daher, daû <strong>der</strong> Vertrag<br />

von Amsterdam die EU und ihre Mitgliedstaaten<br />

auf e<strong>in</strong> hohes Niveau des Verbraucherschutzes<br />

und des Gesundheitsschutzes<br />

verpflichtet.<br />

Zum ersten Mal wird Bürgern und Bürger<strong>in</strong>nen<br />

auf <strong>der</strong> Europäischen Ebene e<strong>in</strong><br />

Recht auf Information, Aufklärung und Bildung<br />

von Verbrauchervere<strong>in</strong>igungen zur<br />

Wahrung ihrer Interessen zugebilligt.

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