Parteitag der SPD in Hannover
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Ort verstanden, vertreten und vorgelebt<br />
wird. Das kostet Mühe, weil wir vor sehr<br />
schwierigen Aufgaben stehen. Der dr<strong>in</strong>gend<br />
notwendige Bewuûtse<strong>in</strong>swandel wird<br />
nur durch geduldige Vertrauensarbeit und<br />
persönliche Glaubwürdigkeit möglich.<br />
Es geht nicht bequemer: Die <strong>SPD</strong> muû ihr<br />
Programm ernstnehmen und mit Entschiedenheit<br />
vertreten. Sie muû Programmpartei<br />
bleiben.<br />
(Überwiesen an Parteivorstand zur Erarbeitung<br />
e<strong>in</strong>es Wahlprogramms)<br />
Antrag O 379<br />
Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Sozialdemokratischer<br />
Frauen<br />
Innerparteiliche Gleichstellung<br />
verwirklichen<br />
Die 1988 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Satzung <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> verankerte<br />
M<strong>in</strong>destabsicherung <strong>der</strong> Geschlechter<br />
ist von Männern und Frauen mit groûer<br />
Mehrheit beschlossen worden, weil es dem<br />
ernsthaften Willen <strong>der</strong> Partei entsprach,<br />
nicht zuletzt im Interesse <strong>der</strong> politischen<br />
Glaubwürdigkeit <strong>in</strong>nerparteiliche Gleichstellung<br />
zu praktizieren. Die <strong>SPD</strong> hat<br />
damit als erste Volkspartei e<strong>in</strong>e verb<strong>in</strong>dliche<br />
Vorgabe zur Selbstverpflichtung<br />
gemacht, die <strong>in</strong>zwischen zu e<strong>in</strong>drucksvollen<br />
Erfolgen geführt hat. Die Gleichstellungsberichte,<br />
die den <strong>Parteitag</strong>en regelmäûig<br />
pflichtgemäû vorgelegt werden, belegen<br />
dies e<strong>in</strong>drucksvoll. Auf allen Glie<strong>der</strong>ungsebenen<br />
s<strong>in</strong>d Frauen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Parteispitze vertreten,<br />
auf manchen <strong>Parteitag</strong>en erreichen<br />
sie die Hälfte <strong>der</strong> Delegierten.<br />
Dennoch ist es noch nicht gelungen,<br />
Frauen gleichermaûen <strong>in</strong> Vorsitzendenämter<br />
zu br<strong>in</strong>gen, und es gibt nach wie vor<br />
Probleme, die M<strong>in</strong>destabsicherung bei parlamentarischen<br />
Mandaten umzusetzen.<br />
Die Quotenregelung ist e<strong>in</strong>e Satzungsbestimmung<br />
wie jede an<strong>der</strong>e auch. Sie darf<br />
nicht als Bestimmung m<strong>in</strong><strong>der</strong>en Ranges<br />
angesehen werden, gegen die man(n) ungestraft<br />
verstoûen kann. Die Debatte um<br />
Sanktionen bei Nichte<strong>in</strong>haltung <strong>der</strong> Quote<br />
ist so alt wie die Quote selbst. Die <strong>SPD</strong><br />
hat 1988 aus guten Gründen zunächst auf<br />
e<strong>in</strong>e Sanktionsregel verzichtet. Heute aber,<br />
nach fast zehn Jahren, ist es an <strong>der</strong> Zeit,<br />
Mechanismen e<strong>in</strong>zusetzen, die den Glie<strong>der</strong>ungen<br />
die Ernsthaftigkeit <strong>der</strong> Verpflichtung<br />
deutlich machen.<br />
Bezirke und Landesverbände s<strong>in</strong>d aufgefor<strong>der</strong>t,<br />
Listen für Parlamentswahlen so zu<br />
gestalten, daû die bestmögliche Absicherung<br />
von Frauen erreicht wird.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus fühlen sich sozialdemokratische<br />
Gremien, die nicht unmittelbar <strong>der</strong><br />
Satzung unterworfen s<strong>in</strong>d, mitunter nicht<br />
verpflichtet, die Grundsätze <strong>in</strong>nerparteilicher<br />
Gleichstellung ausreichend zu beachten.<br />
Sie s<strong>in</strong>d aufgefor<strong>der</strong>t, gleichfalls nach<br />
den Regelungen des Organisationsstatuts<br />
zu verfahren.<br />
Der Parteivorstand wird daher aufgefor<strong>der</strong>t,<br />
e<strong>in</strong>e entsprechende Ergänzung des<br />
Statuts auf den Weg zu br<strong>in</strong>gen und im<br />
übrigen zur Umsetzung <strong>der</strong> M<strong>in</strong>destabsicherung<br />
entsprechende Anreize zu schaffen,<br />
<strong>in</strong> dem z.B. diejenigen Glie<strong>der</strong>ungen,<br />
die die Quotenregelung <strong>in</strong> vorbildlicher<br />
Art und Weise erfüllen, f<strong>in</strong>anzielle<br />
Zuschüsse für die Frauenarbeit auf <strong>der</strong><br />
jeweiligen Glie<strong>der</strong>ungsebene erhalten und<br />
mit e<strong>in</strong>em zusätzlichen Wahlkampfzuschuû<br />
ausgestattet werden.<br />
Als deutliches Signal nach <strong>in</strong>nen und auûen<br />
ist e<strong>in</strong>e paritätische Besetzung des Regierungsteams,<br />
mit dem die <strong>SPD</strong> 1998 <strong>in</strong> den<br />
Wahlkampf geht, unerläûlich.<br />
(Überwiesen an Parteivorstand mit <strong>der</strong><br />
Maûgabe bis Ende 1998 e<strong>in</strong> Votum abzugeben)<br />
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