26.12.2012 Aufrufe

Parteitag der SPD in Hannover

Parteitag der SPD in Hannover

Parteitag der SPD in Hannover

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Gel<strong>der</strong> als Investitionen <strong>in</strong> den Bedarfsfel<strong>der</strong>n<br />

Umwelt, Transport und Verkehr, Bildung,<br />

Gesundheit, Verbesserung <strong>der</strong> Infrastruktur<br />

und zur Vorbereitung deutscher<br />

Unternehmen auf zukunftsträchtige<br />

Marktsegmente für gesellschaftlich nützliche<br />

Produkte und Dienstleistungen z.B. im<br />

Bereich Ökologie (alternative Energiegew<strong>in</strong>nung,<br />

Abfallentsorgung,...). Insbeson<strong>der</strong>e<br />

<strong>in</strong> folgende Bereiche sollen die veranschlagten<br />

Geldmittel <strong>in</strong>vestiert werden:<br />

Ausbau <strong>der</strong> Telekommunikations-, Energie-<br />

, und Verkehrsnetze, Erhöhung <strong>der</strong> Ausgaben<br />

für Forschung und Entwicklung,<br />

Reduktion des CO 2-Ausstoûes, Sozialer<br />

Wohnungsbau, Sanierung ökologischer Altlasten,<br />

Ausbau des kommunalen Nahverkehrs,<br />

Ausbau <strong>der</strong> Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsstrecken<br />

<strong>der</strong> Deutschen Bahn AG,<br />

kommunale Abwassersanierung, Aufstokkung<br />

des Pflegepersonals <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesundheitsversorgung.<br />

Damit steigen nicht nur<br />

Bruttosozialprodukt und Beschäftigung, die<br />

Maûnahmen sorgen auch dafür, daû notwendige<br />

strukturelle Anpassungen vorgenommen<br />

werden. Gesellschaftliche Bedürfnisse,<br />

die sich nicht privat f<strong>in</strong>anzieren<br />

lassen, werden gedeckt.<br />

Das Programm wird beson<strong>der</strong>s effektiv,<br />

wenn es durch bestimmte Maûnahmen<br />

flankiert wird. Die durchschnittliche<br />

Wochenarbeitszeit wird <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong><br />

ersten fünf Jahre des Programms auf<br />

35 Stunden abgesenkt. Auch an<strong>der</strong>e Formen<br />

<strong>der</strong> Arbeitszeitverkürzung werden<br />

genutzt. Die Bundesbank begleitet das<br />

Mo<strong>der</strong>nisierungs- und Beschäftigungsprogramm<br />

unterstützend. Die Investitionen<br />

des Programms ziehen private Investitionen<br />

nach sich. Insgesamt kann so mit<br />

e<strong>in</strong>em Beschäftigungseffekt von ca. 2 Mio.<br />

Arbeitsplätzen gerechnet werden. Der Interimsmultiplikator<br />

des <strong>in</strong>vestiven Paketes<br />

wird dann zunächst bei 1,3 liegen und sich<br />

bis auf den Faktor 2,2 erhöhen.<br />

Folgen wir den Vorschlägen des sogenannten<br />

MOB (Mo<strong>der</strong>nisierungs- und Beschäftigungsprogramm),<br />

werden die Staatsf<strong>in</strong>anzen<br />

langfristig nicht weiter belastet. Die<br />

Maûnahmen f<strong>in</strong>anzieren sich zunächst aus<br />

öffentlicher Kreditaufnahme und <strong>der</strong> kon-<br />

154<br />

sequenten Besteuerung hoher E<strong>in</strong>kommen<br />

und Vermögen ± im Verlauf des Programmes<br />

aber zunehmend aus dem durch das<br />

Wachstum bed<strong>in</strong>gten höheren Steueraufkommen<br />

und aus <strong>der</strong> Ersparnis, die e<strong>in</strong>tritt,<br />

wenn Leistungsempfänger zu Beitragszahlern<br />

werden. Die Kosten <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit<br />

beliefen sich 1993 bereits auf<br />

153,1 Mrd. DM (Direkte Kosten wie ALG/<br />

ALH (Arbeitslosengeld, Arbeitslosenhilfe),<br />

Sozialhilfe, ABM/U&B (Arbeitsbeschaffungsmaûnahmen,<br />

Umschulungen und<br />

Bildung) 99,5 Mrd, <strong>in</strong>direkte Kosten, entgangene<br />

Steuern, entgangene Sozialversicherungsbeiträge<br />

53,6 Mrd.). Die Kosten<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>zwischen aufgrund <strong>der</strong> Verschlechterung<br />

<strong>der</strong> Situation weiter gestiegen. Dabei<br />

s<strong>in</strong>d die gesellschaftlichen Kosten (entgangene<br />

Nettoe<strong>in</strong>kommen ca. 87 Mrd) noch<br />

nicht e<strong>in</strong>gerechnet.<br />

2.2 Steuer- und F<strong>in</strong>anzpolitik für mehr Beschäftigung<br />

Steuerpolitik ist e<strong>in</strong> zentrales Element <strong>der</strong><br />

Beschäftigungspolitik. Sie sorgt für e<strong>in</strong>e<br />

gerechte und volkswirtschaftlich s<strong>in</strong>nvolle<br />

Verteilung von Vermögen und E<strong>in</strong>kommen<br />

und trägt zur F<strong>in</strong>anzierung staatlicher<br />

Maûnahmen (wie z.B. des MOB o<strong>der</strong> europäischer<br />

Programme) bei. Die <strong>SPD</strong> muû<br />

mit e<strong>in</strong>em schlüssigen Reformkonzept an<br />

die Öffentlichkeit treten und ihre Kompetenz<br />

offen zur Schau stellen.<br />

Die steuerliche Umverteilung von unten<br />

nach oben hat nach 14 Jahren konservativliberaler<br />

Regierung e<strong>in</strong> unerträgliches Ausmaû<br />

erreicht. Von 1990 bis 1995 stieg die<br />

Lohnsteuer, also die Steuer <strong>der</strong> nicht selbständig<br />

Tätigen, von 181 Milliarden DM<br />

im Jahr 1990 auf 283 Milliarden DM im<br />

Jahre 1995, das ist e<strong>in</strong> Anstieg um 56 %.<br />

Die veranlagte E<strong>in</strong>kommensteuer sank von<br />

1990 bis 1995 von 36,5 Milliarden auf<br />

gerade noch 14 Milliarden DM, das ist e<strong>in</strong><br />

Rückgang um 62 %. Die Körperschaftssteuer<br />

(Die Ertragssteuer <strong>der</strong> Kapitalgesellschaften)<br />

g<strong>in</strong>g von 1990 bis 1995 um 40 %<br />

zurück.<br />

Die Bonner Regierung hat <strong>in</strong> den letzten<br />

Jahren zahlreiche gröûere o<strong>der</strong> kle<strong>in</strong>ere<br />

¾n<strong>der</strong>ungen des Steuerrechts durchgeführt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!