Parteitag der SPD in Hannover
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Arbeitswelt und Gesellschaft. Es ist <strong>in</strong><br />
ihrem beson<strong>der</strong>en Interesse, unser Sozialsystem<br />
stärker auf die Belange von Frauen<br />
e<strong>in</strong>zustellen und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die soziale<br />
Absicherung von alle<strong>in</strong>erziehenden Müttern<br />
zu gewährleisten. Der öffentliche<br />
Dienst muû als Arbeitgeber e<strong>in</strong>e offene<br />
Lebensweise von Lesben und Schwulen<br />
durch geeignete Maûnahmen för<strong>der</strong>n.<br />
Erfahrungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />
zeigen, daû die E<strong>in</strong>richtung von Referaten<br />
für gleichgeschlechtliche Lebensweisen<br />
hilfreich beim Abbau <strong>der</strong> Diskrim<strong>in</strong>ierung<br />
von Lesben und Schwulen s<strong>in</strong>d. Dies trägt<br />
dazu bei, daû sich das gesellschaftliche<br />
Klima <strong>der</strong> Akzeptanz gegenüber homosexuellen<br />
Menschen verstärkt.<br />
Der Gewalt entgegentreten<br />
Von <strong>der</strong> Zunahme an Gewalt <strong>in</strong> unserer<br />
Gesellschaft s<strong>in</strong>d Homosexuelle beson<strong>der</strong>s<br />
betroffen. Dagegen wollen wir vorgehen.<br />
Für die Präventionsarbeit ist e<strong>in</strong>e Erforschung<br />
<strong>der</strong> Gewaltursachen und -motive<br />
notwendig. Bislang gibt es über die Motive<br />
gegen Lesben und Schwule gerichteter<br />
Gewalttaten ke<strong>in</strong>e ausreichenden Erhebungen.<br />
Wir setzen uns deshalb für die Durchführung<br />
entsprechen<strong>der</strong> Untersuchungen<br />
und Forschungsvorhaben e<strong>in</strong>, um auf <strong>der</strong>en<br />
Grundlage Präventionsprogramme zu entwickeln.<br />
Opfer von Gewalt scheuen oftmals<br />
den Weg zur Polizei. Hier müssen Berührungsängste<br />
durch e<strong>in</strong>e offene Informationspolitik<br />
abgebaut werden. Hilfreich s<strong>in</strong>d<br />
beson<strong>der</strong>e Ansprechpersonen bei <strong>der</strong> Polizei,<br />
dies ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Bundeslän<strong>der</strong>n mit<br />
Erfolg bereits geschehen. Dazu müssen<br />
Informationen über H<strong>in</strong>tergründe und<br />
Bed<strong>in</strong>gungen für Gewalt gegen Schwule<br />
und Lesben Bestandteil <strong>der</strong> Polizeiaus- und<br />
-fortbildung werden.<br />
Lernen von Akzeptanz und Selbstbestimmung<br />
<strong>in</strong> Schule, Erwachsenenbildung und<br />
Jugendarbeit verankern ± die Bedeutung<br />
<strong>der</strong> Kultur<br />
Die Schule hat als Sozialisations<strong>in</strong>stanz für<br />
Jugendliche e<strong>in</strong>e erhebliche Bedeutung. Sie<br />
ist e<strong>in</strong> Ort, an dem Toleranz, Offenheit<br />
sowie Respekt vor dem Leben und <strong>der</strong><br />
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Lebensweise an<strong>der</strong>er Menschen gelernt<br />
werden können. Wir wollen, daû Selbstbewuûtse<strong>in</strong>,<br />
selbstbestimmtes Leben und<br />
selbstbestimmte sexuelle Orientierung<br />
bereits dort ermöglicht und geför<strong>der</strong>t werden.<br />
Da unsere Gesellschaft bislang ausschlieûlich<br />
heterosexuelle Leitbil<strong>der</strong> vorgibt,<br />
muû Schule <strong>der</strong> Darstellung von<br />
lesbischem und schwulem Leben und ihren<br />
Traditionen Raum geben. Schulbücher mit<br />
schwulen- o<strong>der</strong> lesbenfe<strong>in</strong>dlichen Inhalten<br />
darf es nicht geben. Um e<strong>in</strong>e vorurteilsfreie<br />
Gestaltung des Unterrichts zu för<strong>der</strong>n, treten<br />
wir dafür e<strong>in</strong>, Modellprojekte für die<br />
Aus- und Fortbildung von Lehrer<strong>in</strong>nen<br />
und Lehrern zu entwickeln.<br />
In <strong>der</strong> Erwachsenenbildung ist das Thema<br />
lesbisches und schwules Leben und se<strong>in</strong>e<br />
Diskrim<strong>in</strong>ierung <strong>in</strong> das Angebot <strong>der</strong> Träger<br />
<strong>der</strong> Erwachsenenbildung aufzunehmen.<br />
Wir wollen dabei lesbische und schwule<br />
Bildungsarbeit und <strong>der</strong>en E<strong>in</strong>richtungen<br />
zur Stärkung von Identität, Selbstbewuûtse<strong>in</strong><br />
und Lebensstil von Lesben und<br />
Schwulen unterstützen.<br />
Aufgabe <strong>der</strong> auûerschulischen Jugendarbeit<br />
ist es, die Selbstf<strong>in</strong>dung von jungen Schwulen<br />
und Lesben positiv zu begleiten. Auûerdem<br />
s<strong>in</strong>d Projekte und Aktionen <strong>der</strong> auûerschulischen<br />
Jugendarbeit zur Aufklärung,<br />
Identitätsför<strong>der</strong>ung und Gewaltprävention<br />
zu unterstützen.<br />
Menschen benötigen für ihre Identitätsf<strong>in</strong>dung<br />
und für das Zusammenleben mit<br />
an<strong>der</strong>en die Kultur als Medium <strong>der</strong> Kommunikation.<br />
Lesbische und schwule Kultur<br />
bietet Ansatzpunkte für die Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />
mit <strong>der</strong> eigenen Person. Sie ermöglicht<br />
<strong>der</strong> Gesellschaft <strong>in</strong>sgesamt die Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />
mit und das bessere<br />
Verständnis für homosexuelles Leben. Wir<br />
wollen deshalb lesbische und schwule<br />
Interessen bei <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung kultureller<br />
Projekte und E<strong>in</strong>richtungen berücksichtigen.<br />
Die Teilhabe von Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten sichern<br />
Die Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenarbeit ignoriert bisher häufig<br />
Sexualität und sexuelle Identität <strong>der</strong>