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Parteitag der SPD in Hannover

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vernachlässigt werden kann. Der DGB<br />

darf nicht diese steigende Zahl von<br />

Arbeitnehmern von e<strong>in</strong>er tarifrechtlichen<br />

Absicherung ausschlieûen. Das<br />

Phänomen <strong>der</strong> kommerziellen Leiharbeit<br />

kann unter den augenblicklichen<br />

gesellschaftlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

wohl nicht sofort beseitigt werden, so<br />

daû die dort beschäftigten Menschen auf<br />

e<strong>in</strong>e gewerkschaftliche Unterstützung<br />

zur Durchsetzung ihrer Rechte angewiesen<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

4. Es werden alternativ zur bestehenden<br />

gewerbsmäûigen Arbeitnehmerüberlassung<br />

sozial verträglichere Formen <strong>der</strong><br />

AÜ entwickelt. und erprobt. Es muû <strong>in</strong><br />

Zukunft <strong>der</strong> Diskussion über die Umgestaltung<br />

des geltenden AÜG und <strong>der</strong><br />

dadurch entstandenen gewerbsmäûigen<br />

aber kaum sozial verträglichen Form <strong>der</strong><br />

AÜ-Branche durch neu entwickelte<br />

Konzepte e<strong>in</strong>e verstärkte Grundlage<br />

gegeben werden. Die entsprechenden<br />

Parteiorgane werden beauftragt, diesen<br />

Beschluû umzusetzen.<br />

An<strong>der</strong>e, sozial verträglichere Formen<br />

gegenüber <strong>der</strong> bestehenden gewerbsmäûigen<br />

AÜ s<strong>in</strong>d dr<strong>in</strong>gend erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Nicht nur, daû bei <strong>der</strong> bestehenden<br />

Form <strong>der</strong> AÜ die Interessen <strong>der</strong> betroffenen<br />

Beschäftigten h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong><br />

materiellen und sozialen Absicherung<br />

kaum berücksichtigt werden, s<strong>in</strong>d die<br />

Aussichten auf weitere Qualifizierungsmöglichkeiten<br />

und die berufliche Weiterentwicklung<br />

praktisch nicht vorhanden.<br />

Auch das steigende Streben <strong>der</strong><br />

Unternehmer nach weiterer Flexibilisierung<br />

auf <strong>der</strong> personalpolitischen Seite<br />

<strong>der</strong> Arbeitgeber kann e<strong>in</strong>e Benachteiligung<br />

<strong>der</strong> betroffenen Arbeitnehmer ke<strong>in</strong>eswegs<br />

legitimieren. Das Beschäftigungsrisiko<br />

darf nicht e<strong>in</strong>fach von den<br />

Unternehmen auf die Verleihfirmen und<br />

hier fürs letzte auf die Leiharbeiter<br />

abgewälzt werden. Da die gewerbsmäûige<br />

AÜ auch zunehmend die Randbelegschaft<br />

etablierter Firmen bereitstellt,<br />

werden nicht selten z.B. betriebseigene<br />

Elektrowerkstätten verkle<strong>in</strong>ert o<strong>der</strong><br />

sogar ganz aufgelöst. Dieses kann sich<br />

natürlich auf die Anzahl <strong>der</strong> Ausbildungsplätze<br />

auswirken. Jedoch die Firmen,<br />

welche im Bereich <strong>der</strong> AÜ tätig<br />

s<strong>in</strong>d, bilden nicht aus. Zum an<strong>der</strong>en f<strong>in</strong>det<br />

lediglich e<strong>in</strong>e Umverlagerung von<br />

Dauerarbeitsplätzen <strong>in</strong> Richtung wenig<br />

abgesicherter Leiharbeitsplätze statt.<br />

Die reale Existenz wirklich neuer, also<br />

zusätzlich entstandener Arbeitsplätze<br />

wird auch im Erfahrungsbericht <strong>der</strong><br />

Bundesregierung zum AÜG nur als<br />

ger<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>gestuft. E<strong>in</strong>e anhaltende Weiterentwicklung<br />

von bereits existierenden<br />

Konzepten, wie z. B. <strong>in</strong> NRW mit dem<br />

Modell START schon erprobt, könnte<br />

durchaus zu e<strong>in</strong>er Gestaltung <strong>der</strong> Leiharbeit<br />

zu e<strong>in</strong>em arbeitsmarktpolitischen<br />

Instrument führen, welches als sozialverträgliches<br />

Mittel zur Integration von<br />

Arbeitslosen und sogar schwervermittelbaren<br />

Arbeitslosen e<strong>in</strong>gesetzt werden<br />

könnte. Es könnte dadurch e<strong>in</strong>e Benachteiligung<br />

<strong>der</strong> Beschäftigten und das<br />

Bestehen von illegalen Praktiken <strong>der</strong><br />

Unternehmen, welches immer noch zum<br />

alltäglichen Geschäft gehört, unterbunden<br />

werden.<br />

(Überwiesen an Bundestagsfraktion)<br />

Antrag I 82<br />

Ortsvere<strong>in</strong> Frankfurt/Ma<strong>in</strong>-<br />

Nordwest III-Süd<br />

(Bezirk Hessen-Süd)<br />

Rücknahme des ¹Arbeitsför<strong>der</strong>ungsgesetzesª:<br />

¹Den Weg <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e<br />

Republik verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n!ª<br />

Der Bundesparteitag for<strong>der</strong>t die Programmkommission<br />

<strong>der</strong> Sozialdemokratischen<br />

Partei Deutschlands auf, die Rücknahme<br />

des<br />

Arbeits¹för<strong>der</strong>ungsreformªgesetzes <strong>in</strong> das<br />

Bundestagswahlprogramm ©98 aufzunehmen.<br />

(Überwiesen an Parteivorstand zur Erarbeitung<br />

e<strong>in</strong>es Wahlprogramms)

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