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Parteitag der SPD in Hannover

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Ausbildungsverbünde und e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensivere<br />

Zusammenarbeit zwischen Berufsschule<br />

und Weiterbildungsträgern.<br />

3. Arbeitsorganisation und Arbeitsmarkt<br />

weiterentwickeln<br />

Mit den herkömmlichen Strukturen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Arbeitswelt lassen sich die anstehenden<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen nicht bewältigen. Notwendig<br />

s<strong>in</strong>d neue Formen <strong>der</strong> Arbeitsorganisation,<br />

flexiblere, kürzere und differenziertere<br />

Arbeitszeit und neue Ansätze <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Arbeitsmarktpolitik. Die Unternehmen<br />

müssen das Potential ihrer Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeiter an Wissen, Erfahrungen,<br />

Verantwortungsbewuûtse<strong>in</strong> und<br />

Kooperationsfähigkeit ausschöpfen und<br />

daher ihre Organisationsstrukturen gründlich<br />

än<strong>der</strong>n. Zu diesem Zweck muû die<br />

gleichberechtigte Beteiligung und qualifizierte<br />

Mitbestimmung <strong>der</strong> Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen<br />

und Arbeitnehmer und ihrer Gewerkschaften<br />

bei wirtschaftlichen und sozialen<br />

Entscheidungen gesichert, ausgebaut und<br />

qualitativ weiter entwickelt werden: am<br />

Arbeitsplatz, im Betrieb, <strong>in</strong> den Leitungsund<br />

Führungsstrukturen <strong>der</strong> groûen Unternehmen.<br />

Chancen <strong>der</strong> Gleichstellung von Männern<br />

und Frauen im Berufsleben nutzen:<br />

Der grundlegende Strukturwandel <strong>der</strong><br />

Wirtschafts- und Arbeitswelt ist für die<br />

Zukunft <strong>der</strong> Frauenerwerbsarbeit von groûer<br />

Bedeutung. Der Wandel <strong>der</strong> Wirtschaftsstruktur<br />

mit e<strong>in</strong>em Trend zur Infrastruktur<br />

und Dienstleistungstätigkeiten <strong>in</strong><br />

allen Branchen wird sich verstärkt fortsetzen.<br />

Dies begünstigt die Hauptbeschäftigungsbereiche<br />

von Frauen. Aber auch <strong>der</strong><br />

demographische Wandel verbessert die<br />

Startchancen nachwachsen<strong>der</strong> Generationen<br />

von Frauen. Aufgrund gleicher<br />

Qualifikationen, zurückgehen<strong>der</strong> Erfahrungsdefizite<br />

und allgeme<strong>in</strong> steigenden<br />

Fachkräftebedarfs erhalten sie bessere Weiterbildungs-<br />

und Aufstiegschancen. Auch<br />

Flexibilisierungstendenzen bei Arbeitszeiten<br />

und neuen Variationen von Arbeitszeitgestaltungen<br />

kommen Gleichstellungs<strong>in</strong>teressen<br />

entgegen. Die Chancen zur<br />

Überw<strong>in</strong>dung von Benachteiligungen und<br />

überkommenen Arbeitsteilungen zwischen<br />

den Geschlechtern müssen deshalb zukünftig<br />

stärker genutzt werden.<br />

Zur Verwirklichung dieser Ziele gehören<br />

die Gewährung gleichen Lohnes für gleiche<br />

bzw. gleichwertige Arbeit, die Überprüfung<br />

von Kriterien <strong>der</strong> Bewertung von<br />

Tätigkeiten und <strong>der</strong> Festsetzungen von<br />

Löhnen und Gehältern, die Verwirklichung<br />

<strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Beruf<br />

sowie von gesellschaftlichen Aktivitäten für<br />

Frauen und Männer durch flexible Arbeitszeitmodelle,<br />

familienfreundliche Freistellungsregelungen<br />

und geteilten Erziehungsurlaub<br />

und Erziehungsgeld <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Höhe,<br />

die es auch für Väter attraktiv macht, die<br />

Erwerbstätigkeit zu unterbrechen.<br />

Die Beseitigung <strong>der</strong> Schwierigkeiten bei<br />

<strong>der</strong> Existenzgründung von Frauen gehört<br />

ebenso zu den Maûnahmen dazu wie die<br />

Schaffung gesetzlicher Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

zur För<strong>der</strong>ung frauenfreundlicher<br />

Betriebe und die B<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> Vergabe<br />

öffentlicher Aufträge an Betriebe, die frauenför<strong>der</strong>nde<br />

Maûnahmen nachweisen können.<br />

Die Arbeitslosigkeit wird ohne e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>telligentere<br />

und flexiblere Organisation von<br />

Arbeit kaum deutlich verr<strong>in</strong>gert werden<br />

können. Überstunden müssen abgebaut<br />

und Personalabbau soweit wie möglich<br />

durch beschäftigungssichernde Arbeitszeitmodelle<br />

vermieden werden. Weiterh<strong>in</strong><br />

benötigen wir mehr Teilzeitarbeitsplätze<br />

und beweglichere Lebensarbeitszeiten mit<br />

flexibleren Übergängen zwischen Arbeit<br />

e<strong>in</strong>erseits und Bildung, Nichterwerbstätigkeit<br />

und Ruhestand an<strong>der</strong>erseits.<br />

Durch e<strong>in</strong>e aktive Innovationspolitik wird<br />

<strong>der</strong> Strukturwandel beschleunigt, und es<br />

werden <strong>in</strong> verstärktem Maû Arbeitsplatzwechsel<br />

notwendig. Daher müssen Übergänge<br />

zwischen alter und neuer Beschäftigung<br />

vor allem durch e<strong>in</strong>e aktive<br />

Qualifizierungspolitik, beson<strong>der</strong>e Vermittlungsbemühungen<br />

sowie Hilfe zur Selbsthilfe<br />

über Beratung und Umorientierung<br />

begleitet werden.

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