Parteitag der SPD in Hannover
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vertretung, geme<strong>in</strong>same Strategien) aktiv<br />
nutzen.<br />
± Nach <strong>der</strong> Übernahme <strong>der</strong> sogenannten<br />
¹Petersberg-Aufgabenª <strong>der</strong> WEU <strong>in</strong> den<br />
EU-Vertrag bleibt es für uns dabei, daû<br />
die Wahrnehmung dieser Aufgaben <strong>der</strong><br />
Friedenssicherung jeweils an e<strong>in</strong> Mandat<br />
<strong>der</strong> UNO o<strong>der</strong> <strong>der</strong> OSZE gebunden ist.<br />
Militärische Zwangsmaûnahmen kann<br />
nur <strong>der</strong> UN-Sicherheitsrat legitimieren.<br />
Jedem EU-Staat bleibt die Entscheidung<br />
vorbehalten, ob er sich selber im E<strong>in</strong>zelfall<br />
beteiligen will.<br />
± Wir streben e<strong>in</strong>e wachsende Identität<br />
<strong>der</strong> EU-Mitglie<strong>der</strong> <strong>in</strong> sicherheits- und<br />
verteidigungspolitischen Fragen an. Erst<br />
dann kann die WEU <strong>in</strong> die GASP <strong>in</strong>tegriert<br />
werden und <strong>der</strong> Vertretung europäischer<br />
Interessen <strong>in</strong> <strong>der</strong> NATO dienen.<br />
Schon heute kann sie unter entsprechenden<br />
Mandaten für europäische Beiträge<br />
zu <strong>in</strong>ternationalen friedenserhaltenden<br />
Maûnahmen stärker genutzt werden.<br />
± Wir wollen die Konzentration <strong>der</strong><br />
geme<strong>in</strong>samen europäischen Auûen- und<br />
Sicherheitspolitik auf vordr<strong>in</strong>gliche<br />
Handlungsfel<strong>der</strong>: Konfliktprävention,<br />
Krisenmanagement, Entwicklungszusammenarbeit,<br />
ökologischer Umbau,<br />
Bekämpfung des Terrorismus und <strong>in</strong>ternationaler<br />
Krim<strong>in</strong>alität, Auûenwirtschaft.<br />
Europa hat weltweite Interessen. Bei <strong>der</strong><br />
Verfolgung dieser Interessen gilt als<br />
grundlegendes Pr<strong>in</strong>zip überall e<strong>in</strong>e Politik<br />
des Dialogs und <strong>der</strong> partnerschaftlichen<br />
Zusammenarbeit. Ziel ist <strong>in</strong> allen<br />
Fällen die För<strong>der</strong>ung von Friedensprozessen,<br />
die Sicherung von Demokratie<br />
und Menschenrechten und die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung<br />
aller Staaten <strong>in</strong> die Zusammenarbeit<br />
<strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen Geme<strong>in</strong>schaft<br />
auf allen Gebieten.<br />
± Als dr<strong>in</strong>glichste aktuelle Aufgabe<br />
geme<strong>in</strong>samer europäischer Auûen- und<br />
Sicherheitspolitik sehen wir die Stabilisierung<br />
des Balkan-Raums. Notwendig<br />
ist die friedliche Beilegung <strong>der</strong> Grenzund<br />
M<strong>in</strong><strong>der</strong>heitskonflikte, die Unterstützung<br />
demokratischer, rechtsstaatlicher<br />
und marktwirtschaftlicher Reformen und<br />
die För<strong>der</strong>ung regionaler Kooperation.<br />
Im ehemaligen Jugoslawien halten wir an<br />
den Pr<strong>in</strong>zipien und Zielen des Vertrages<br />
von Dayton fest. Das Problem <strong>der</strong><br />
Flüchtl<strong>in</strong>gsrückkehr kann nur gelöst und<br />
die Gefahr neuer Flüchtl<strong>in</strong>gsströme<br />
beson<strong>der</strong>s nach Deutschland nur vermieden<br />
werden, wenn <strong>in</strong> Bosnien-Herzegov<strong>in</strong>a<br />
e<strong>in</strong>e stabile Zivilgesellschaft entsteht<br />
und <strong>in</strong> Serbien und Kroatien demokratische<br />
Defizite abgebaut werden.<br />
± Um europäisch handeln zu können, muû<br />
die deutsche Auûenpolitik <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
die Beziehungen zu unseren Nachbarn<br />
pflegen. Aktuellen zusätzlichen Handlungsbedarf<br />
sehen wir <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gestaltung<br />
unseres Verhältnisses zu Frankreich,<br />
Polen und <strong>der</strong> Tschechischen Republik.<br />
Wir wollen die deutsch-französische<br />
Partnerschaft revitalisieren, die deutschpolnische<br />
Zusammenarbeit auf allen<br />
Gebieten verstärken und die deutschtschechischen<br />
Beziehungen im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong><br />
Geme<strong>in</strong>samen Erklärung gestalten. Im<br />
Verhältnis zu unseren östlichen Nachbarn<br />
und dem gesamten mittel-osteuropäischen<br />
Raum treten wir für e<strong>in</strong>e<br />
schnelle Lösung <strong>der</strong> noch offenen Fragen<br />
im Zusammenhang mit NS-Unrecht<br />
e<strong>in</strong>.<br />
8. Die transatlantischen Beziehungen<br />
festigen<br />
Im Verhältnis zwischen Europa und den<br />
USA wollen wir <strong>der</strong> Gefahr entgegenwirken,<br />
daû Interessenkonflikte sich verschärfen<br />
und durch amerikanischen Unilateralismus<br />
und europäische Une<strong>in</strong>igkeit immer<br />
schwerer lösbar werden. Die Idee e<strong>in</strong>er<br />
sicherheitspolitischen Schicksalsgeme<strong>in</strong>schaft<br />
trägt die transatlantischen Beziehungen<br />
nicht mehr alle<strong>in</strong>. Wir wollen e<strong>in</strong>e<br />
erweiterte transatlantische Agenda mit<br />
neuen Fel<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Kooperation und effektiverer<br />
Arbeitsteilung.<br />
9. Mit <strong>der</strong> NATO Stabilität sichern<br />
Die NATO ist und bleibt e<strong>in</strong> Verteidigungsbündnis.<br />
Nach dem Ende des Ost-<br />
West-Konflikts kann sie darüber h<strong>in</strong>aus zur<br />
kollektiven Friedenssicherung beitragen.<br />
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