26.12.2012 Aufrufe

Parteitag der SPD in Hannover

Parteitag der SPD in Hannover

Parteitag der SPD in Hannover

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Wenn sich für Normalverdiener heute durch<br />

Lohnsteuer und unter Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Pflichtbeiträge zur Sozialversicherung oft<br />

e<strong>in</strong>e höhere Belastung für jede zusätzlich<br />

verdiente Mark ergibt als für Bezieher hoher<br />

E<strong>in</strong>kommen, dann ist dies nicht h<strong>in</strong>nehmbar.<br />

Denn mit steigendem E<strong>in</strong>kommen<br />

wachsen die Möglichkeiten, die von <strong>der</strong><br />

Regierung geschaffenen Schlupflöcher wie<br />

Son<strong>der</strong>abschreibungen, Bewertungsfreiheiten<br />

und E<strong>in</strong>kommensverlagerungen so zu<br />

nutzen, daû sich die Steuerschuld drastisch<br />

verr<strong>in</strong>gert und im Extremfall auf Null s<strong>in</strong>kt.<br />

Demgegenüber wird bei Arbeitnehmern<br />

wegen <strong>der</strong> zu ger<strong>in</strong>gen Absetzbarkeit <strong>der</strong><br />

zwangsläufig erhobenen Sozialversicherungsbeiträge<br />

zusätzlich e<strong>in</strong> nicht verfügbares<br />

E<strong>in</strong>kommen versteuert.<br />

Wir wollen Steuersubventionen und Son<strong>der</strong>regelungen<br />

konsequent e<strong>in</strong>schränken<br />

und beseitigen! Durch die so erreichte<br />

Annäherung von nom<strong>in</strong>aler und effektiver<br />

Besteuerung wird das Steuerrecht zugleich<br />

e<strong>in</strong>facher und gerechter.<br />

Steuergerechtigkeit heiût: Lasten gleich behandeln<br />

Zu e<strong>in</strong>er gerechten E<strong>in</strong>kommenssteuer<br />

gehört auch, daû die Lasten, die bei <strong>der</strong><br />

Steuerbemessung berücksichtigt werden,<br />

wie zum Beispiel Aufwendungen zur sozialen<br />

Sicherung, die Steuer bei allen<br />

E<strong>in</strong>kommensgruppen <strong>in</strong> gleicher Weise<br />

m<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Deshalb wollen wir, daû Entlastungsbeträge<br />

nicht bei <strong>der</strong> Bemessungsgrundlage,<br />

son<strong>der</strong>n bei <strong>der</strong> Steuerschuld<br />

abgezogen werden. Dies gilt für Leistungen<br />

des Familienlastenausgleiches ebenso<br />

wie für Vorsorgeaufwendungen und Werbungskosten.<br />

Das heiût, daû jeweils e<strong>in</strong><br />

Anteil dieser Beträge <strong>in</strong> <strong>der</strong> Höhe des E<strong>in</strong>gangssteuersatzes<br />

von <strong>der</strong> Steuer abgezogen<br />

wird. Das gleiche gilt, wenn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen<br />

wenigen Bereichen neben gezielten F<strong>in</strong>anzhilfen<br />

steuerliche Vergünstigungen erfor<strong>der</strong>lich<br />

bleiben.<br />

Steuergerechtigkeit heiût: Statt Schlupflöcher<br />

für wenige, weniger Steuern für viele<br />

Wir wollen e<strong>in</strong>e Verbreiterung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommensteuerbemessungsgrundlage<br />

durch die<br />

Abschaffung <strong>der</strong> meisten Ausnahmetatbe-<br />

182<br />

stände. Die erzielten Steuermehre<strong>in</strong>nahmen<br />

wollen wir zu e<strong>in</strong>em groûen Teil für e<strong>in</strong>e<br />

Senkung des E<strong>in</strong>kommensteuertarifs nutzen!<br />

Je weitgehen<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Verbreiterung <strong>der</strong><br />

Bemessungsgrundlage und e<strong>in</strong> Abbau von<br />

Steuersubventionen erfolgt, desto gröûer<br />

ist das für e<strong>in</strong>e durchgängige Tarifsenkung<br />

zur Verfügung stehende Volumen. Dabei<br />

werden die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts<br />

strikt e<strong>in</strong>gehalten.<br />

Der Grundfreibetrag muû so ausgestaltet<br />

se<strong>in</strong>, daû er mehr als das nackte Überleben<br />

ermöglicht. Er ist so weit zu erhöhen, daû<br />

er zusätzlich e<strong>in</strong>e Teilnahme am gesellschaftlichen<br />

Leben garantiert.<br />

E<strong>in</strong> Existenzm<strong>in</strong>imum von 14000 DM für<br />

Ledige und 28000 für Verheiratete wird<br />

nicht besteuert und <strong>der</strong> Grundfreibetrag<br />

entsprechend ausgestaltet werden. E<strong>in</strong>e<br />

politische Überprüfung dieses Betrages hat<br />

im Rahmen des Jahressteuergesetzes stattzuf<strong>in</strong>den.<br />

Von den das Existenzm<strong>in</strong>imum<br />

übersteigenden E<strong>in</strong>kommensteilen müssen<br />

den Steuerpflichtigen jeweils angemessene<br />

Beträge verbleiben. Der E<strong>in</strong>gangssatz soll<br />

langfristig von jetzt 25,9 % auf 15 % abgesenkt<br />

werden. Der Spitzensteuersatz bleibt<br />

vorerst bei 53 % und wird von Ledigen bei<br />

e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>kommen von 120000 erreicht.<br />

Wenn bei e<strong>in</strong>er späteren Stufe e<strong>in</strong>er Steuerreform<br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>gangssteuersatz von 15 %<br />

erreicht ist und f<strong>in</strong>anzieller Spielraum entsteht,<br />

ist e<strong>in</strong>e Steuererleichterung durch<br />

Anheben <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommensgrenze von<br />

120 000 DM möglich.<br />

Die Progression ist so zu gestalten, daû die<br />

kle<strong>in</strong>en und mittleren E<strong>in</strong>kommen deutlich<br />

weniger Anteile am Gesamtaufkommen<br />

haben als bisher.<br />

E<strong>in</strong>e Besteuerung des Arbeitslosengeldes<br />

und an<strong>der</strong>er Lohnersatzleistungen sowie<br />

zusätzliche Besteuerung <strong>der</strong> Renten lehnen<br />

wir ab.<br />

Steuergerechtigkeit heiût: Ke<strong>in</strong>e Umschichtung<br />

von direkten Steuern auf die Mehrwertsteuer<br />

Damit die Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer<br />

nicht noch weiter belastet werden,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!