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Parteitag der SPD in Hannover

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se<strong>in</strong>. In diesem S<strong>in</strong>ne haben wir das Ziel,<br />

mehr Freiräume für neue Entwicklungen,<br />

gröûere Eigen<strong>in</strong>itiative und schnellere<br />

Reaktionsmöglichkeiten auf die sich<br />

wandelnden Lebensverhältnisse zu schaffen.<br />

± Entbürokratisierung für mehr Bürgernähe:<br />

Die öffentliche Verwaltung <strong>in</strong> Deutschland<br />

ist besser als ihr Ruf. Viele Län<strong>der</strong><br />

beneiden uns um die Leistungsfähigkeit<br />

des öffentlichen Dienstes. Um die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Zukunft zu bewältigen,<br />

muû die öffentliche Verwaltung<br />

aber permanent verbessert werden. Leitbild<br />

<strong>der</strong> Verwaltungstätigkeit muû <strong>der</strong><br />

Dienst am Bürger se<strong>in</strong>. Servicedenken<br />

und Kundenfreundlichkeit müssen auch<br />

<strong>in</strong> den Amtsstuben E<strong>in</strong>zug halten. Verfahrensabläufe<br />

müssen entbürokratisiert<br />

und ergebnisorientiert ausgestaltet werden.<br />

Im Interesse <strong>der</strong> Bürger müssen die<br />

wichtigsten Dienstleistungsangebote <strong>in</strong><br />

Dienstleistungszentren zusammengefaût<br />

werden (¹bürgernahes Rathausª), wobei<br />

kundenfreundliche Öffnungszeiten sowie<br />

e<strong>in</strong>e Verkürzung <strong>der</strong> Bearbeitungszeiten<br />

erfor<strong>der</strong>lich s<strong>in</strong>d.<br />

8. Neuen Konsens für e<strong>in</strong>e neue Sozialstaatlichkeit<br />

organisieren<br />

Die Innovationsoffensive muû sich auch<br />

auf den Sozialstaat selbst beziehen. Gerade<br />

weil das Sozialstaatspr<strong>in</strong>zip bewahrt werden<br />

soll, müssen die sozialpolitischen Leistungen<br />

und Institutionen an die verän<strong>der</strong>ten<br />

ökonomischen, demographischen und<br />

sozial-strukturellen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

angepaût werden.<br />

E<strong>in</strong>e Offensive für Innovation und Beschäftigung<br />

setzt e<strong>in</strong>en neuen gesellschaftlichen<br />

Konsens voraus. Ohne sozialen Ausgleich<br />

und e<strong>in</strong>e Sicherung gegen die sozialen Risiken<br />

gew<strong>in</strong>nt Innovationspolitik nur<br />

begrenzte Akzeptanz auch <strong>in</strong> diesem Feld.<br />

Aber es ist nicht alles f<strong>in</strong>anzierbar, was<br />

wünschenswert ist. Wir brauchen deshalb<br />

e<strong>in</strong> richtiges Verhältnis von Eigenverantwortung<br />

und Solidarität und e<strong>in</strong>en effektiveren<br />

und zielgenaueren Ressourcene<strong>in</strong>satz.<br />

Bei <strong>der</strong> Leistungsgestaltung müssen die<br />

verän<strong>der</strong>ten Lebenslagen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Arbeitswelt<br />

und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Familie berücksichtigt werden.<br />

Wir stehen vor <strong>der</strong> Aufgabe, e<strong>in</strong>en neuen<br />

sozialen Konsens herzustellen.<br />

Die Verknüpfung von Individualität und<br />

Solidarität dokumentiert sich vor allem <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Sozialversicherung. Das deutsche<br />

Modell <strong>der</strong> Sozialversicherung mit se<strong>in</strong>en<br />

Elementen <strong>der</strong> am Lohn ausgerichteten<br />

Beitragsf<strong>in</strong>anzierung, Lebensstandardsicherung,<br />

Leistungsdynamik, sozialen Ausgleich,<br />

paritätischer Mittelaufbr<strong>in</strong>gung und<br />

Selbstverwaltung ist besser als alle an<strong>der</strong>en<br />

Modelle geeignet, die soziale Sicherheit zu<br />

schaffen und den Zusammenhalt <strong>der</strong> Generationen<br />

zu organisieren. Der Abbau <strong>der</strong><br />

Arbeitslosigkeit und e<strong>in</strong> hohes Beschäftigungsniveau<br />

verbessert die Voraussetzungen<br />

für die Reform unserer sozialstaatlichen<br />

Strukturen und <strong>der</strong>en zukunftsfähige<br />

Weiterentwicklung. Die Grundstrukturen<br />

unseres Sozialstaates haben sich bewährt<br />

und müssen erhalten bleiben.<br />

Der Sozialstaat ist nicht alle<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Kostenfaktor,<br />

son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e unverzichtbare Produktivkraft<br />

<strong>in</strong> mo<strong>der</strong>nen Gesellschaften.<br />

Sie wirkt positiv auf die wirtschaftliche<br />

Leistungsfähigkeit zurück. Die soziale<br />

Marktwirtschaft ist die Erfolgsgarantie für<br />

die Verb<strong>in</strong>dung von ökonomischer Effizienz,<br />

wachsendem Wohlstand, sozialer<br />

Sicherheit und Demokratie. Notwendig ist:<br />

± Den Sozialstaat e<strong>in</strong>facher und überschaubarer<br />

gestalten:<br />

Überflüssige Bürokratie muû abgebaut<br />

und Rationalisierungs- und Wirtschaftlichkeitsreserven<br />

aufgespürt werden.<br />

Ökonomisches Denken und sozialstaatliche<br />

Orientierung s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Gegensätze.<br />

Wenn es gel<strong>in</strong>gt, die knappen Ressourcen<br />

zielgenauer und effizienter e<strong>in</strong>zusetzen,<br />

lassen sich Qualitätsverbesserung<br />

und Kostensenkung s<strong>in</strong>nvoll mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

verb<strong>in</strong>den. So werden Mittel frei, um<br />

auch auf neue sozialpolitische Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

reagieren zu können.<br />

± Prävention stärken:<br />

E<strong>in</strong> mo<strong>der</strong>ner Sozialstaat zielt erst nachrangig<br />

auf den Ausgleich sozialer Risi-<br />

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