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Parteitag der SPD in Hannover

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nen und Diskursen eröffnet diese Perspektive<br />

politisch wie zivilgesellschaftlich. Das<br />

setzt voraus, daû sich die Gesellschaften<br />

auf geme<strong>in</strong>same Ziele verständigen und die<br />

Politik, die Gestaltungskraft für die Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Wirtschaft gew<strong>in</strong>nt, um sie <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong> neues und dauerhaftes Gleichgewicht<br />

zu br<strong>in</strong>gen.<br />

Die globalen Herausfor<strong>der</strong>ungen erfor<strong>der</strong>n<br />

neue soziale und ökologische Antworten.<br />

Willy Brandt, Gro Harlem Brundtland und<br />

Olof Palme haben dafür entscheidende<br />

programmatische Grundlagen geschaffen:<br />

Palme ist für das Konzept <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>samen<br />

Sicherheit verantwortlich gewesen,<br />

Brandt hat mit se<strong>in</strong>em Bericht ¹Das Überleben<br />

sichernª e<strong>in</strong>e Basis für die Nord-<br />

Süd-Zusammenarbeit geschaffen und Gro<br />

Harlem Brundtland hat mit dem Kommissionsergebnis<br />

¹Unsere geme<strong>in</strong>same<br />

Zukunftª die wichtigsten Empfehlungen<br />

für die Zusammenführung von Umwelt<br />

und Entwicklung gegeben. Diese Vorschläge<br />

waren entscheidende Grundlagen<br />

für den Erdgipfel von 1992.<br />

Rio war e<strong>in</strong> Zeichen <strong>der</strong> Hoffnung auf e<strong>in</strong>e<br />

friedliche, gerechte und stabile Welt. Die<br />

<strong>SPD</strong> fühlt sich <strong>in</strong> beson<strong>der</strong>er Weise verpflichtet,<br />

die Vorgaben des Erdgipfels mit<br />

Leben zu erfüllen. Wir wollen mit e<strong>in</strong>er<br />

groûen Geme<strong>in</strong>schaftsanstrengung unser<br />

Land zukunftsfähig machen. Durch politische<br />

Rahmensetzung müssen wirtschaftliche<br />

Entscheidungen dauerhaft mit sozialer<br />

Gerechtigkeit und ökologischer Verträglichkeit<br />

verbunden werden. Das ist e<strong>in</strong>e<br />

Perspektive, die Fortschritt möglich macht,<br />

den Zusammenhalt <strong>der</strong> Gesellschaft sichert<br />

und den heutigen wie künftigen Menschen<br />

Sicherheit gibt.<br />

Die Leitidee von Rio heiût Nachhaltigkeit.<br />

In ihr werden wissenschaftliche, soziale<br />

und ökologische Ziele gleichberechtigt<br />

mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verbunden und gebündelt.<br />

Unter Nachhaltigkeit ist e<strong>in</strong>e Entwicklung<br />

zu verstehen, <strong>in</strong> <strong>der</strong> ¹die Bedürfnisse <strong>der</strong><br />

heutigen Generation <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Weise erfüllt<br />

werden, daû sie die Möglichkeiten zukünftiger<br />

Generationen nicht gefährden.ª<br />

Der wichtigste Ansatz für diese Vision ist<br />

die E<strong>in</strong>führung des Faktors Zeit, wie <strong>der</strong><br />

Sachverständigenrat für Umweltfragen die<br />

Aufgabe <strong>der</strong> Nachhaltigkeit def<strong>in</strong>iert hat.<br />

Im Zentrum steht die Chancengleichheit<br />

zwischen den heute lebenden Menschen<br />

und den künftigen Generationen, also zwischen<br />

uns und den Nachgeborenen. Nachhaltigkeit<br />

ist die unmittelbare E<strong>in</strong>beziehung<br />

von Zukunftsverantwortung <strong>in</strong> die<br />

heutigen Entscheidungen von Wirtschaft<br />

und Gesellschaft.<br />

Die Ausrichtung <strong>der</strong> Politik an den Vorgaben<br />

von Rio ist die Alternative zur bes<strong>in</strong>nungslosen<br />

Anpassung <strong>der</strong> Bundesregierung<br />

an die Zwänge <strong>der</strong> globalen Märkte,<br />

<strong>der</strong>en Folgen Ausgrenzung und Spaltung<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft, die Verfestigung <strong>der</strong> Massenarbeitslosigkeit<br />

und die Verschärfung<br />

<strong>der</strong> Umweltzerstörung s<strong>in</strong>d. Wir setzen<br />

gegen diese Politik <strong>der</strong> Unterordnung, die<br />

letztlich die Demokratie gefährdet, das<br />

Konzept <strong>der</strong> Nachhaltigkeit durch die<br />

soziale und ökologische Gestaltung <strong>der</strong><br />

Wirtschaftsprozesse.<br />

Wir wollen das Bündnis von Arbeit und<br />

Umwelt, um die ökologischen Zukunftsmärkte<br />

zu erschlieûen, die von groûer<br />

Bedeutung für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit,<br />

die Schaffung neuer<br />

Arbeitsplätze und den Schutz <strong>der</strong> natürlichen<br />

Lebensgrundlagen s<strong>in</strong>d. Dazu wollen<br />

wir unser Land zu e<strong>in</strong>em Vorreiter <strong>der</strong><br />

ökologischen Mo<strong>der</strong>nisierung machen. Sie<br />

ist die Chance, unser Land zukunftsfähig<br />

zu machen und zugleich e<strong>in</strong>en Beitrag für<br />

e<strong>in</strong>e gerechte, friedliche und stabile Weltordnung<br />

zu leisten. Diese Politik wird um<br />

so erfolgreicher se<strong>in</strong>, wenn es uns gel<strong>in</strong>gt,<br />

auch die Europäische Union zu e<strong>in</strong>er<br />

Nachhaltigkeitsunion zu machen.<br />

III.<br />

Die Menschheit ist dabei, unseren geme<strong>in</strong>samen<br />

Lebensraum, den Planeten Erde mit<br />

se<strong>in</strong>en endlichen Ressourcen und straffälligen<br />

Ökosystemen grundlegend zu verän<strong>der</strong>n.<br />

Wie die reale Gefahr e<strong>in</strong>er globalen<br />

Klimakatastrophe zeigt, wird sogar e<strong>in</strong>e<br />

ökologische Selbstzerstörung denkbar. Nur<br />

geeignete Gegenmaûnahmen, wie sie <strong>der</strong><br />

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