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Parteitag der SPD in Hannover

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Effizienzorientierte und dezentrale Strukturen<br />

haben e<strong>in</strong>en positiveren E<strong>in</strong>fluû auf<br />

das Kostenniveau für Energie als die Energiepreise.<br />

10. Die Energiediskussion <strong>in</strong> Deutschland<br />

ist verengt auf simple aktuelle kalkulatorische<br />

Kostenvergleiche e<strong>in</strong>zelner Energieträger.<br />

Die ökologische und die mittel- und<br />

langfristige volkswirtschaftliche Bedeutung<br />

<strong>der</strong> Energieversorgung wird dabei weitgehend<br />

ausgeklammert. Daû strategische<br />

Weichenstellungen für Energieeffizienz als<br />

Belastungsfaktor empfunden werden,<br />

obwohl dadurch die Energieproduktivität<br />

gesteigert wird, verrät e<strong>in</strong> weitverbreitetes<br />

Denken <strong>in</strong> statischen Wirtschaftskategorien,<br />

die <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Weise den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

e<strong>in</strong>er dynamischen Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> Wirtschaft entspricht. Daû die Bedeutung<br />

Erneuerbarer Energien systematisch<br />

verdrängt wird, ist Ausdruck gefährlicher<br />

Zukunftsvergessenheit.<br />

Offensichtlich ist die Energiewirtschaft<br />

mittlerweile <strong>der</strong>art übermonopolisiert, daû<br />

diese Strukturen wirtschaftlich <strong>in</strong>flexibel<br />

und zukunftsunfähig geworden s<strong>in</strong>d. Der<br />

von <strong>der</strong> Energiewirtschaft selbst angestrebte<br />

Strukturwandel orientiert sich fast<br />

ausschlieûlich auf e<strong>in</strong>e Fortsetzung des<br />

Konzentrations- und Monopolisierungsprozesses<br />

zu immer weniger Unternehmen.<br />

Dieser Weg verbessert nicht die Chancen<br />

zu e<strong>in</strong>er Bewältigung <strong>der</strong> energiestrategischen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen, son<strong>der</strong>n verschlechtert<br />

sie. Durch den h<strong>in</strong>haltenden<br />

Wi<strong>der</strong>stand <strong>der</strong> Energiewirtschaft gegenüber<br />

Erneuerbaren Energien droht die<br />

deutsche Industrie auf diesem Sektor vom<br />

Weltmarkt erneuerbarer Energietechnologien<br />

abgehängt zu werden, obwohl es sich<br />

hierbei um den neben <strong>der</strong> Informationstechnologie<br />

gröûten Weltmarktsektor des<br />

21. Jahrhun<strong>der</strong>ts handelt.<br />

II. Die Strategische Energie-Initiative<br />

1. Globale Initiativen<br />

Die Entwicklungsstrategien müssen ihren<br />

zentralen Schwerpunkt auf Erneuerbare<br />

Energien und Energie-Effizienz konzen-<br />

trieren. Zwischen den Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />

e<strong>in</strong>e Energieversorgung <strong>in</strong> den ländlichen<br />

Räumen und <strong>in</strong> den Groûstädten muû<br />

genau unterschieden werden.<br />

Beson<strong>der</strong>e Aufmerksamkeit muû <strong>der</strong> Nutzung<br />

<strong>der</strong> Biomasse zukommen: statt <strong>der</strong><br />

heute <strong>in</strong> ländlichen Räumen weitverbreiteten<br />

Holzenergieversorgung durch Waldund<br />

Vegetationsvernichtung geht es hier<br />

um e<strong>in</strong>e Energieversorgung aus nachhaltiger<br />

Land- und Forstwirtschaft e<strong>in</strong>schlieûlich<br />

umfassen<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>aufforstungsmaûnahmen.<br />

Auf diesem Wege können nicht<br />

nur e<strong>in</strong>e Flächenkonkurrenz zwischen<br />

Energie- und Nahrungsmittelerzeugung<br />

vermieden werden, son<strong>der</strong>n auch die kurzfristigen<br />

wirtschaftlichen Motive zur Waldvernichtung<br />

durch langfristige wirtschaftliche<br />

Motive zur Wal<strong>der</strong>haltung ersetzt<br />

werden.<br />

Notwendig s<strong>in</strong>d<br />

1.1 E<strong>in</strong>e politische Initiative für die E<strong>in</strong>richtung<br />

e<strong>in</strong>er Internationalen Solarenergie-Agentur,<br />

um den nichtkommerziellen<br />

Technologietransfer zu sichern. Es ist<br />

untragbar, daû im Bereich des Transfers<br />

von Energietechnologien als <strong>in</strong>ternationale<br />

Organisation alle<strong>in</strong> die Internationale<br />

Atomenergie-Agentur (IAEA) tätig ist,<br />

während es für Transfer von Technologien<br />

Erneuerbarer Energien und zur Energieeffizienzsteigerung<br />

ke<strong>in</strong>e vergleichbare <strong>in</strong>ternationale<br />

E<strong>in</strong>richtung gibt.<br />

E<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Gründe dafür ist die völkerrechtliche<br />

Verflechtung des Transfers ziviler<br />

Atomtechnologien im atomaren Nichtverbreitungsvertrag<br />

von 1970 ± als Gegenleistung<br />

zum Verzicht auf Atomwaffen. Daraus<br />

ergibt sich die Notwendigkeit <strong>der</strong><br />

Ergänzung des atomaren Nichtverbreitungsvertrages<br />

um e<strong>in</strong>en Solaren Verbreitungsvertrag,<br />

um damit die Verpflichtung<br />

zum atomaren Technologietransfer ablösen<br />

zu können.<br />

1.2 E<strong>in</strong>e Initialisierung zur Breitene<strong>in</strong>führung<br />

Erneuerbarer Energien <strong>in</strong> den ländlichen<br />

Räumen <strong>der</strong> Dritten Welt, um damit<br />

sowohl die Energieversorgung sicherzustellen<br />

als auch die land- und forstwirtschaftli-<br />

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