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Parteitag der SPD in Hannover

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mehr Frauen vertreten s<strong>in</strong>d als <strong>in</strong> den rechten.<br />

Die sozialdemokratische Fraktion hat sich<br />

zum Ziel gesetzt, Frauen <strong>in</strong> alle Entscheidungsprozesse<br />

paritätisch e<strong>in</strong>zubeziehen,<br />

was weit mehr heiût als ¹nurª die Hälfte<br />

<strong>der</strong> Parlamentssitze. Parität und<br />

Geschlechterdemokratie heiût gleichberechtigte<br />

Beteiligung von Frauen <strong>in</strong> Kontroll-<br />

und Aufsichtsgremien aller Art, <strong>in</strong><br />

den Führungsetagen von Wirtschaft, Universitäten,<br />

Verwaltungen und Medien, <strong>in</strong><br />

den Gewerkschaften, den Gerichtshöfen,<br />

usw. Mit unserer Fraktionsvorsitzenden<br />

Paul<strong>in</strong>e Green und e<strong>in</strong>em Vorstand, <strong>der</strong> zu<br />

über 60 % aus Frauen besteht, gibt die<br />

<strong>SPD</strong>-Fraktion e<strong>in</strong>e glaubwürdiges Beispiel<br />

für Gleichstellung ab.<br />

Unsere Regierungen haben sich verpflichtet,<br />

die 350 Artikel <strong>der</strong> Aktionsplattform<br />

<strong>der</strong> IV. Weltfrauenkonferenz umzusetzen.<br />

Wir wollen nun konkrete Maûnahmen<br />

sehen, angefangen von Gesetzesän<strong>der</strong>ungen<br />

mit Elim<strong>in</strong>ierung von Geschlechterdiskrim<strong>in</strong>ierung<br />

je<strong>der</strong> Art bis zur Festlegung von<br />

positiven Aktionen, um Frauen zu för<strong>der</strong>n.<br />

Das 4. Aktionsprogramm zur Chancengleichheit<br />

und das Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g s<strong>in</strong>d die<br />

Hauptpfeiler <strong>der</strong> europäischen Gleichstellungspolitik.<br />

Die <strong>SPD</strong> for<strong>der</strong>t <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e:<br />

1. Die Verankerung und Präzisierung <strong>der</strong><br />

Chancengleichheit im Vertrag über die<br />

Europäische Union wurde von <strong>der</strong> Regierungskonferenz<br />

<strong>in</strong> Amsterdam beschlossen.<br />

Neben <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en Nichtdiskrim<strong>in</strong>ierungsklausel<br />

muû e<strong>in</strong>e Offensive<br />

zur Gleichstellung von Männern und<br />

Frauen gestartet werden. Die Ergänzung<br />

von Artikel 119 EU-Vertrag, Absatz 4,<br />

muû positive Maûnahmen zur Frauenför<strong>der</strong>ung<br />

<strong>in</strong> allen Bereichen des Arbeitsund<br />

Erwerbslebens eröffnen. Das Sozialprotokoll,<br />

das Bestandteil des EU-Vertrages<br />

wird, und die EU-Beschäftigungs<strong>in</strong>itiative<br />

müssen mit dem Ziel <strong>der</strong><br />

Verankerung <strong>der</strong> Chancengleichheit <strong>in</strong><br />

allen Politikbereichen, konsequent für<br />

Gleichstellung genutzt werden.<br />

2. E<strong>in</strong> Mitglied <strong>der</strong> Europäischen Kommission<br />

muû für Gleichstellung zuständig<br />

se<strong>in</strong> und die neue Politik <strong>der</strong> Chancengleichheit<br />

<strong>in</strong> allen Politikbereichen,<br />

das sogenannte Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g, durch<br />

alle Ressorts koord<strong>in</strong>ieren.<br />

3. Frauen- bzw. Gleichstellungsm<strong>in</strong>isterräte<br />

müssen m<strong>in</strong>destens <strong>in</strong> je<strong>der</strong> Ratspräsidentschaft<br />

tagen, d.h. m<strong>in</strong>destens<br />

zweimal jährlich.<br />

4. Die Mittel des 4. Aktionsprogramms für<br />

die Chancengleichheit wurden im M<strong>in</strong>isterrat<br />

auf Betreiben Deutschlands von<br />

60 Mio. ECU auf 30 Mio. ECU<br />

halbiert! Zudem wurden die Vergabekriterien<br />

so geän<strong>der</strong>t, daû jetzt e<strong>in</strong> ¹Beraten<strong>der</strong><br />

Ausschuûª, gebildet aus Regierungsvertretern,<br />

über die zu för<strong>der</strong>nden<br />

Projekte entscheidet. Wir verurteilen die<br />

Renationalisierung durch die H<strong>in</strong>tertür<br />

und for<strong>der</strong>n transparente und nachvollziehbare<br />

Vergabeentscheidungen.<br />

5. Die Mittel aus den Strukturfonds werden<br />

<strong>in</strong> Deutschland von den. Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

verwaltet. Sie müssen dem<br />

Grundsatz <strong>der</strong> Nichtdiskrim<strong>in</strong>ierung<br />

entsprechen. Das ist nicht <strong>in</strong> allen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

<strong>der</strong> Fall. Manche Landesregierungen<br />

erschweren den Mittelabfluû<br />

durch unnötige Bürokratisierung.<br />

6. Alle EU-Institutionen müssen nach den<br />

Grundsätzen <strong>der</strong> Geschlechterdemokratie<br />

stärker mit Frauen besetzt se<strong>in</strong>.<br />

Diese Demokratisierung be<strong>in</strong>haltet<br />

Quotenregelungen ± auch für den Europäischen<br />

Gerichtshof und den Europäischen<br />

Rechnungshof. Beide Institutionen<br />

haben ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige Frau <strong>in</strong><br />

Spitzenpositionen! Da die Nom<strong>in</strong>ierungen<br />

national erfolgen, müssen die Kriterien<br />

entsprechend geän<strong>der</strong>t werden.<br />

7. Bei allen Rahmenabkommen und Programmen<br />

<strong>der</strong> Europäischen Union mit<br />

Drittstaaten müssen die Interessen <strong>der</strong><br />

Frauen stärker programmatisch und<br />

f<strong>in</strong>anziell berücksichtigt werden, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

mit den Staaten Mittel- und<br />

Osteuropas und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Entwicklungszusammenarbeit.<br />

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