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Parteitag der SPD in Hannover

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gungen vorzusehen für K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung<br />

und Inanspruchnahme von Dienstleistungen,<br />

um zusätzliche Kosten für Haus- und<br />

Sorgearbeit aufzufangen, soweit es sich<br />

nicht um gut dotierte Aufsichts- und Kontrollfunktionen<br />

handelt.<br />

± Es müssen die Bed<strong>in</strong>gungen dafür<br />

geschaffen werden, ehrenamtliche Arbeit<br />

mit Berufstätigkeit zeitlich zu vere<strong>in</strong>baren.<br />

± Das freiwillige ökologische bzw. soziale<br />

Jahr ist auf Ausbildungszeiten bzw. beim<br />

beruflichen Aufstieg angemessen zu<br />

berücksichtigen, sofern die dabei gesammelten<br />

Erfahrungen e<strong>in</strong>schlägig s<strong>in</strong>d.<br />

± Um die Gleichstellung <strong>der</strong> Geschlechter<br />

auch im Ehrenamt zu erreichen, müssen<br />

verpflichtende Regelungen geschaffen<br />

werden, die Frauen den Zugang zu den<br />

bisher überwiegend Männern vorbehaltenen<br />

Aufsichts- und Kontrollgremien etc.<br />

ermöglichen, z. B. durch<br />

± Quotenvorschriften <strong>in</strong> Satzungen und<br />

Gesetzen (z. B. Rundfunkgesetzen)<br />

± Quotenvorschriften <strong>in</strong> Geschäftsordnungen<br />

von Fraktionen, Wohlfahrtsverbänden<br />

und sonstigen Vere<strong>in</strong>igungen und<br />

Gremien.<br />

± Paritätische Aufgabenverteilung zwischen<br />

den Geschlechtern bei kommunalen<br />

Gebietskörperschaften, kommunalen<br />

Spitzenverbänden, Zweckverbänden usw.<br />

± Es ist zu prüfen, ob bzw. welche steuerlichen<br />

Erleichterungen s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong> können<br />

und unter welchen Umständen e<strong>in</strong>e<br />

additive, steuerf<strong>in</strong>anzierte rentenrechtliche<br />

Regelung erwogen werden können<br />

o<strong>der</strong> ob e<strong>in</strong> Sozialversicherungsbeitrag<br />

von den Nutznieûern ehrenamtlicher<br />

Arbeit erhoben werden sollte. Letzteres<br />

könnte dazu beitragen, die ger<strong>in</strong>gfügigen<br />

Beschäftigungsverhältnisse abzuschaffen,<br />

von <strong>der</strong> z.B. auch soziale Institutionen<br />

profitieren.<br />

± Darüber h<strong>in</strong>aus ist e<strong>in</strong>e Art Bonus-<br />

System zu schaffen, das ehrenamtliche<br />

Arbeit immateriell aufwertet und denen,<br />

die sich engagieren, e<strong>in</strong>e ¹greifbareª<br />

Anerkennung bietet, die um so wichtiger<br />

wird, je ger<strong>in</strong>ger die materielle Auf-<br />

wandsentschädigung ausfällt (wenn nicht<br />

sogar Aufwendungen aus eigener Tasche<br />

erbracht werden müssen).<br />

± Für ehrenamtliche (Wahl-)Funktionen <strong>in</strong><br />

Aufsichts-, Kontroll- und ähnlichen Gremien<br />

s<strong>in</strong>d rechtlich verb<strong>in</strong>dliche Freistellungsregelungen<br />

zu schaffen. Für die<br />

Ausübung zeitlich begrenzter ehrenamtlicher<br />

Funktionen, die e<strong>in</strong>er hauptamtlichen<br />

Tätigkeit gleichzusetzen s<strong>in</strong>d, sollten<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Beurlaubung mit<br />

Arbeitsplatzgarantie vorgesehen werden.<br />

± Für jede Art <strong>der</strong> ehrenamtlichen Arbeit<br />

könnte <strong>in</strong> Anlehnung an bereits erprobte<br />

Nachweissysteme e<strong>in</strong> Nachweisheft<br />

geführt werden, <strong>in</strong> dem z.B. Art, Dauer<br />

und Umfang sowie Fort- und Weiterbildungsmaûnahmen<br />

<strong>der</strong> ehrenamtlichen<br />

Tätigkeit verzeichnet werden. Damit<br />

könnte e<strong>in</strong> Qualifikationsnachweis für<br />

Praktika und Beför<strong>der</strong>ungsaufstieg belegt<br />

werden. Durch die E<strong>in</strong>führung solcher<br />

Nachweissysteme kann ehrenamtliche<br />

Arbeit, die oft im Verborgenen geleistet<br />

wird, sichtbar gemacht und anerkannt<br />

werden.<br />

Ehrenamtlichkeit gilt auch für Politik und<br />

Gewerkschaften<br />

Schlieûlich ist auch e<strong>in</strong>e Def<strong>in</strong>ition vorzunehmen,<br />

welche Aufgaben und Tätigkeiten<br />

als ehrenamtliche Arbeit anzusehen s<strong>in</strong>d.<br />

Nicht nur soziale Dienste o<strong>der</strong> etwa Tätigkeit<br />

<strong>in</strong> Exportvere<strong>in</strong>en sollten anerkannt<br />

werden, son<strong>der</strong>n auch ehrenamtliche<br />

Tätigkeit <strong>in</strong> Gewerkschaften o<strong>der</strong> politischen<br />

Parteien bzw. Vere<strong>in</strong>igungen.<br />

Fazit: Die <strong>SPD</strong> will e<strong>in</strong>e zielgerichtete För<strong>der</strong>ung<br />

von Ehrenämtern und freiwilligem<br />

Engagement. Dabei muû darauf h<strong>in</strong>gewirkt<br />

werden, daû die Aufhebung <strong>der</strong><br />

geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung und<br />

e<strong>in</strong>e bedarfsgerechte Aufteilung von ergänzen<strong>der</strong><br />

ehrenamtlicher Arbeit und <strong>der</strong> notwendigen<br />

professionellen Leistung erreicht<br />

und gleichen Zugang zu gesellschaftlichen<br />

Machtpositionen ermöglicht werden. Die<br />

Gesellschaft würde so nicht nur weiblicher,<br />

son<strong>der</strong>n auch menschlicher geprägt.<br />

(Angenommen)<br />

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