Parteitag der SPD in Hannover
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zierter Fremdsprachenunterricht an den<br />
Berufsschulen ± unabhängig vom Ausbildungsberuf<br />
± unverzichtbar.<br />
Im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er Kooperation <strong>der</strong> Lernorte<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>stitutionalisierte regionalisierte<br />
Gespräche zwischen Berufsschulen, Lehrer<strong>in</strong>nenverbänden,<br />
Wirtschaft, Gewerkschaften<br />
und Schulaufwandsträgern sicherzustellen,<br />
wie auch geme<strong>in</strong>same Fortbildungen<br />
von Lehrer<strong>in</strong>nen und Ausbil<strong>der</strong><strong>in</strong>nen<br />
durchzuführen.<br />
In e<strong>in</strong>er Zeit erhöhten Leistungsdrucks<br />
und gesteigerter Flexibilitätsanfor<strong>der</strong>ungen<br />
gegenüber Jugendlichen ist dr<strong>in</strong>gend e<strong>in</strong>e<br />
Schulsozialarbeit an den Berufsschulen zu<br />
entwickeln. Dazu s<strong>in</strong>d För<strong>der</strong>programme<br />
aufzubauen sowie entsprechend Sozialpädagog<strong>in</strong>nen<br />
e<strong>in</strong>zustellen und zu qualifizieren.<br />
8. Ausbildung für alle Jugendlichen<br />
Junge Frauen<br />
Vor dem H<strong>in</strong>tergrund <strong>der</strong> anhaltenden und<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Fällen sogar wie<strong>der</strong> zunehmenden<br />
Ausgrenzung junger Frauen vom Ausbildungsmarkt<br />
for<strong>der</strong>t die <strong>SPD</strong> e<strong>in</strong>e 50%-<br />
Quote für junge Frauen bei <strong>der</strong> Besetzung<br />
<strong>der</strong> Ausbildungsplätze <strong>in</strong> den Ausbildungsberufen<br />
und -branchen, <strong>in</strong> denen Frauen<br />
unterrepräsentiert s<strong>in</strong>d. Zur Unterstützung<br />
e<strong>in</strong>er langfristigen Verän<strong>der</strong>ung von<br />
geschlechtsbezogenen Rollen- und Vorbil<strong>der</strong>n<br />
für junge Menschen müssen Wege<br />
gefunden werden, Frauen auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
angemessenen Anzahl als Ausbil<strong>der</strong><strong>in</strong>nen <strong>in</strong><br />
den Betrieben und Behörden zu berücksichtigen.<br />
Die auf <strong>der</strong> Weltfrauenkonferenz<br />
<strong>in</strong> Pek<strong>in</strong>g 1995 beschlossene Aktionsplattform<br />
verpflichtet auch die Bundesrepublik<br />
Deutschland zur Beobachtung <strong>der</strong> Situation<br />
von Frauen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ausbildung und<br />
<strong>der</strong>en Unterstützung. Danach müssen auch<br />
entsprechende För<strong>der</strong>maûnahmen ergriffen<br />
und Mittel zur Verfügung gestellt werden.<br />
Berufsvorbereitungsjahr<br />
Angesichts e<strong>in</strong>er sich immer mehr zuspitzenden<br />
Situation am Ausbildungsstellenmarkt<br />
ist das Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
e<strong>in</strong> wesentliches Element zur Qualifizie-<br />
370<br />
rung von Jugendlichen, die e<strong>in</strong>en Ausbildungsplatz<br />
anstreben, aber ke<strong>in</strong>en erhalten.<br />
Demzufolge<br />
± muû das BVJ sowohl quantitativ ausgedehnt<br />
als auch qualitativ erhalten bleiben,<br />
d.h. die Stundenzahl ist ab dem<br />
Schuljahr 1997/98 wie<strong>der</strong>um auf 34<br />
anzuheben und es s<strong>in</strong>d entsprechende<br />
Planstellen zu schaffen<br />
± ist die Stundenzahl für Jugendliche, die<br />
ke<strong>in</strong> Betriebspraktikum machen können,<br />
aufzustocken, um Leerzeiten zu vermeiden<br />
± ist die Handlungskompetenz von Lehrkräften<br />
an beruflichen Schulen im<br />
Umgang mit lern- und leistungsschwächeren<br />
Jugendlichen zu schulen<br />
± ist das BVJ wissenschaftlich zu begleiten,<br />
um die Übergänge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e betriebliche<br />
Ausbildung feststellen und die Erfahrungen<br />
mit den Betriebspraktika auswerten<br />
zu können.<br />
Je besser die Verzahnung <strong>der</strong> für den Bildungsbereich<br />
Zuständigen funktioniert und<br />
je differenzierter die Problematik vor Ort<br />
angegangen wird, desto eher kann e<strong>in</strong>e<br />
erfor<strong>der</strong>liche Flexibilität erreicht werden.<br />
Dazu ist u.a. erfor<strong>der</strong>lich<br />
± bei den Ausbildungskonferenzen frühzeitig<br />
den Bedarf sowie Maûnahmenträger<br />
für das BVJ festzustellen<br />
± Jugendliche, die ke<strong>in</strong>en Ausbildungsplatz<br />
f<strong>in</strong>den, rechtzeitig und umfassend über<br />
¸Alternativ -Möglichkeiten zu <strong>in</strong>formieren<br />
± die Träger <strong>der</strong> öffentlichen Jugendhilfe<br />
mite<strong>in</strong>zubeziehen.<br />
9. Ausbildungsabbrüchen entgegenwirken<br />
Ausbildungsabbrüchen ist durch e<strong>in</strong>e verbesserte<br />
Informationspolitik (Schulen,<br />
Kammern, Gewerkschaften, Arbeitsamt),<br />
bspw. durch Intensivierung <strong>der</strong> Ausbildungspraktika,<br />
organisierte Betriebsbesichtigungen<br />
und -gespräche im Rahmen des<br />
Schulunterrichts u. a., wie auch ± wo s<strong>in</strong>nvoll<br />
± durch die Berufsschulsozialarbeit<br />
vorzubeugen.