Parteitag der SPD in Hannover

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nutzen, um so Spaltungstendenzen und
Ausgrenzungen in unserer Gesellschaft
entgegenzuwirken. Die Schule als Ort, in
der sich die Kinder aller gesellschaftlichen
Schichten begegnen, ist der wichtigste
Ort für Integration in unserer
Gesellschaft. Berufliche Bildung in
Betrieben, Schulen und Hochschulen
eröffnen der jungen Generation den
besten Zugang zur Arbeitswelt. Durch
Bildung wird auch ein entscheidender
Beitrag für das Zusammenwachsen
Deutschlands, für die innere Einheit
Deutschlands geleistet.
± Chancengleichheit bleibt für uns ein
unverrückbares Ziel. Wir bleiben dabei,
daû Bildungschancen allen nach ihren
Neigungen und Fähigkeiten offenstehen
müssen und daû die Bildungsangebote
sich an alle in geeigneter Weise zu wenden
haben. Den Kindern, die aus bildungsferneren
Schichten kommen oder
aus anderen Gründen einer besonderen
Ansprache und Förderung bedürfen, gilt,
unser besonderes Augenmerk. Aber auch
die Leistungsfähigeren werden wir ihren
Möglichkeiten entsprechend fordern und
fördern. Dabei halten wir daran fest, daû
die Teilhabe an Bildung gegenüber der
Gesellschaft verpflichtet.
± Bildung ist nicht nur ein Gut für den
Einzelnen und sein Fortkommen in der
Gesellschaft; Bildung dient dem allgemeinen
Wohlstand. Möglichst viele lernende
und qualifizierte Menschen schaffen
nicht nur die Voraussetzung für die
wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit
unserer Gesellschaft in der Zukunft;
durch Bildung bestimmt sich Deutschland
auch als Kulturnation. Die systematische
Weiterentwicklung und Umsetzung
unseres Wissens schafft zugleich
die Basis für die Bewältigung von
Zukunftsproblemen; deshalb ist Bildung
für uns Sozialdemokraten nicht nur ein
individuelles, sondern auch ein schutzwürdiges
Gemeinschaftsgut.
± Wir wollen deshalb die grundgesetzliche
Garantie und die öffentliche Verantwor-
tung für das Bildungswesen wahren:
Zugleich wollen wir sowohl die Eigenverantwortlichkeit
der Lehrenden als
auch einzelnen Institutionen stärken.
Wir wollen den Institutionen des Lernens
neue selbstverantwortete Gestaltungsspielräume
geben und staatliche
Verantwortung stärker durch Zielvorgaben
und Ergebnisbewertung (in den
Schulen: beratende Aufsicht) als durch
Ablaufkontrolle und starre Verwaltungsvorgaben
ausüben. In diesem Sinne wollen
wir Schule und Hochschule neu denken
und gestalten.
± Ausbildung für alle soll nicht nur das
individuelle Bedürfnis der Jugend nach
bestmöglicher beruflicher Qualifizierung
erfüllen, sondern auch den Wirtschaftsstandort
Deutschland in einer Phase
besonderer wirtschaftlicher und politischer
Herausforderungen stärken. Staatliche
und betriebliche Aufwendungen zur
Realisierung dieses Zieles sind als Investitionen
in die Zukunft der Menschen
unseres Landes und Europas zu betrachten.
Deshalb ist für uns die nachhaltige
Sicherung des dualen Systems der
Berufsausbildung ein zentrales politisches
Ziel.
± Wir wollen den Generationenvertrag
zugunsten der Bildung erneuern, der
allen Jugendlichen neue Chancen bietet.
Wir wissen, daû Solidarität mit den Jungen
bedeutet, ihnen Wege zu Bildung
und Qualifikation zu eröffnen und damit
zugleich die Voraussetzung dafür zu
schaffen, daû sie wiederum zukünftig den
Generationenvertrag gegenüber den
¾lteren ihrerseits werden einlösen können.
Zur Vorbereitung des Regierungsprogramms
wird die SPD die Bildungsdebatte
mit den vielen Interessierten, den jungen
Menschen, den Eltern, Groûeltern, Arbeitnehmern
und Arbeitgebern sowie den Lehrerinnen
und Lehrern führen. So wollen
wir ein Klima für die lernende Gesellschaft
der Zukunft schaffen.