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Parteitag der SPD in Hannover

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2. Die Entwicklungsregionen för<strong>der</strong>n<br />

Der Begriff ¹Dritte Weltª beschreibt die<br />

heutige Situation nicht mehr angemessen.<br />

Die Län<strong>der</strong> im Nahen und Mittleren<br />

Osten, <strong>in</strong> Afrika, Late<strong>in</strong>amerika und Asien<br />

entwickeln sich unterschiedlich. Gleichwohl<br />

hat sich <strong>der</strong> Abstand zwischen dem<br />

Pro-Kopf-E<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong> den OECD-Län<strong>der</strong>n<br />

und den Entwicklungslän<strong>der</strong>n zwischen<br />

1960 und 1993 verdreifacht. Es s<strong>in</strong>d<br />

deshalb aus moralischen Gründen, aber<br />

auch aus wohlverstandenem eigenen Interesse<br />

heraus, verstärkte Anstrengungen notwendig,<br />

um die Schere zwischen Arm und<br />

Reich zu schlieûen, die Eigenanstrengungen<br />

zu unterstützen und damit auch die<br />

Ursachen für destabilisierende Wan<strong>der</strong>ungsbewegungen<br />

und Flüchtl<strong>in</strong>gsströme<br />

zu bekämpfen.<br />

E<strong>in</strong>e <strong>SPD</strong>-geführte deutsche Auûen- und<br />

Entwicklungspolitik wird deshalb folgende<br />

Schwerpunkte setzen:<br />

± Entwicklungspolitik muû e<strong>in</strong>e am Ziel<br />

<strong>der</strong> Nachhaltigkeit orientierte Querschnittsaufgabe<br />

durch Vernetzung von<br />

Entwicklungs-, Auûen-, Wirtschafts-,<br />

Europa-, Landwirtschafts- und Umweltpolitik<br />

werden.<br />

± Die multilateralen Institutionen sollen<br />

gestärkt werden. Die UNO mit ihren<br />

Unter- und Son<strong>der</strong>organisationen,<br />

WTO, IWF und Weltbank sowie regionale<br />

Entwicklungsbanken müssen mit<br />

ihren Programmen und Transfers besser<br />

koord<strong>in</strong>iert werden.<br />

± Im Bereich <strong>der</strong> Wirtschafts- und Handelspolitik<br />

soll erreicht werden, daû<br />

arme Entwicklungslän<strong>der</strong> im Prozeû <strong>der</strong><br />

Globalisierung aufholen können. Entsprechende<br />

Strukturhilfe wird e<strong>in</strong><br />

Schwerpunkt <strong>der</strong> Entwicklungszusammenarbeit.<br />

Fairer Zugang zu den Märkten<br />

wird aktiv geför<strong>der</strong>t. Regionale<br />

Kooperation wird mit Vorrang unterstützt.<br />

± Die Entschuldung <strong>der</strong> am stärksten verschuldeten<br />

Entwicklungslän<strong>der</strong> bei privaten<br />

und staatlichen Gläubigern, aber<br />

26<br />

auch bei multilateralen Organisationen,<br />

wird vorangetrieben.<br />

± Der Trend <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> OECD-Staaten,<br />

<strong>in</strong> denen <strong>der</strong> reale staatliche Transfer<br />

für Entwicklungszusammenarbeit nur<br />

noch 0,27 % des BSP mit s<strong>in</strong>ken<strong>der</strong> Tendenz<br />

beträgt, soll umgekehrt werden<br />

Unser Ziel ist es, <strong>in</strong> überschaubarer Zeit<br />

die <strong>in</strong>ternationale Vere<strong>in</strong>barung von<br />

0,7 % des BSP zu erfüllen.<br />

± Es wird stärker unterschieden werden<br />

zwischen Schwellenlän<strong>der</strong>n und armen<br />

Entwicklungslän<strong>der</strong>n. Schwellenlän<strong>der</strong><br />

werden öffentliche Mittel vorrangig für<br />

die ökologische Umlenkung im Produktions-,<br />

Energie- und Verkehrssektor<br />

erhalten. Für die armen Län<strong>der</strong> werden<br />

die Mittel vorwiegend für Programme<br />

im Bereich <strong>der</strong> Armutsbekämpfung, <strong>der</strong><br />

Bildung, des Umweltschutzes, <strong>der</strong> eigenen<br />

Ernährungssicherung, <strong>der</strong> Frauenför<strong>der</strong>ung<br />

und <strong>der</strong> gesellschaftlichen<br />

Partizipation verwendet werden.<br />

Entwicklungspolitik muû e<strong>in</strong>en gröûeren<br />

Beitrag zur Stärkung von Frauen leisten.<br />

Den Beschlüssen und Aktionsprogrammen<br />

<strong>der</strong> Weltfrauenkonferenzen kommt<br />

bei <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von Frauen e<strong>in</strong>e<br />

beson<strong>der</strong>e Rolle zu. Ihre Umsetzung<br />

muû konsequent und zügig vorangetrieben<br />

werden.<br />

± Bemühungen von Entwicklungslän<strong>der</strong>n<br />

um demokratische Strukturen, Garantie<br />

von Menschen- und M<strong>in</strong><strong>der</strong>heitenrechten<br />

und effektive Verwaltung werden <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em eigenen Schwerpunktprogramm<br />

verstärkt unterstützt. Programme <strong>der</strong><br />

militärischen Ausstattungshilfe werden<br />

nicht fortgesetzt.<br />

± Den beson<strong>der</strong>s für den Schutz von Menschenrechten<br />

und die Bewahrung <strong>der</strong><br />

Umwelt unerläûlichen Nicht-Regierungsorganisationen<br />

(NROs) müssen<br />

bessere Mitwirkungsmöglichkeiten e<strong>in</strong>geräumt<br />

werden.<br />

3. Die Vere<strong>in</strong>ten Nationen (VN) stärken<br />

Die Vere<strong>in</strong>ten Nationen s<strong>in</strong>d das wichtigste<br />

Instrument zur Bewältigung globaler Probleme.<br />

Die Bilanz ihrer Aktivitäten ist,

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