26.12.2012 Aufrufe

Parteitag der SPD in Hannover

Parteitag der SPD in Hannover

Parteitag der SPD in Hannover

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

direkten Verlust von 4000 bis 5000<br />

Arbeitsplätzen. Mittelbar s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> monostrukturierten<br />

Gebieten m<strong>in</strong>destens 10000<br />

Arbeitsplätze e<strong>in</strong>schlieûlich Beherbergungsgewerbe,<br />

Zuliefererbetriebe, Handel- und<br />

Gewerbe gefährdet. Für die nie<strong>der</strong>sächsischen<br />

Heilbä<strong>der</strong> hat die Bundesregierung<br />

damit e<strong>in</strong> Arbeitsgesetzvernichtungsprogramm<br />

auf den Weg gebracht.<br />

Folgen für Versicherte: Weniger Leistung<br />

für mehr Geld<br />

Für Versicherte bedeuten die ¹Reformenª<br />

weniger Leistungen für mehr Geld. Ausgerechnet<br />

Kranke werden <strong>in</strong> nie dagewesener<br />

Weise belastet. Die Bonner Gesetze bewirken<br />

zudem die Ausgrenzung sog. schlechter<br />

Risiken; Krankheit wird zunehmend Privatrisiko.<br />

Die gewachsene solidarische Sozialversicherung<br />

wird zu M<strong>in</strong>imalversorgung<br />

für f<strong>in</strong>anziell Schwache und durch Arbeitslosigkert<br />

und Krankheit <strong>in</strong> Armut getrieben<br />

Menschen degradiert. Es wird Menschen<br />

geben, die an Krankheiten leiden, die sie<br />

sich nicht mehr leisten können, während<br />

sich diejenigen, die es sich leisten können,<br />

Krankheit privat absichern.<br />

Ke<strong>in</strong>e amerikanischen Verhältnisse<br />

Mit dem H<strong>in</strong>weis auf mehr Eigenverantwortung,<br />

Erhöhung <strong>der</strong> Eigenbeteiligung<br />

und Ausgrenzungen von Leistungen sollen<br />

Versicherte bzw. Kranke nach dem Willen<br />

<strong>der</strong> CDU/CSU und <strong>der</strong> FDP zur Sparsamkeit<br />

erzogen werden. Gleichzeitig sollen so<br />

die Lohnnebenkosten gesenkt werden.<br />

Tatsache ist jedoch, daû Leistungen <strong>der</strong><br />

Krankenversicherung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel von ¾rzten<br />

durch Verordnungen ausgelöst werden<br />

und nicht von den Patienten.<br />

In den USA hat das hierzulande von <strong>der</strong><br />

Koalition angestrebte Modell dazu geführt,<br />

daû 50 Mio. Menschen ke<strong>in</strong>e gesetzliche<br />

Absicherung gegen das Krankheitsrisiko<br />

haben. Gleichzeitig beträgt <strong>der</strong> Anteil an<br />

Aufwendungen für das Gesundheitswesen<br />

<strong>in</strong> den USA 14,2 % des Bruttosozialproduktes,<br />

bei uns nur 8,6 %.<br />

(Überwiesen an Parteivorstand zur Erarbeitung<br />

e<strong>in</strong>es Wahlprogramms und überwiesen<br />

an Bundestagsfraktion)<br />

Antrag I 206<br />

Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft <strong>SPD</strong> 60 plus<br />

Gesundheitsreform!<br />

Die Krankenversicherung und auch die<br />

Rentenversicherung bilden für die ältere<br />

Generation die wichtigsten Säulen <strong>der</strong><br />

sozialen Sicherheit. Ihre Zuverlässigkeit<br />

und Durchschaubarkeit s<strong>in</strong>d die unverzichtbare<br />

Grundlage für das Vertrauen <strong>der</strong><br />

Bürger <strong>in</strong> ihre politische Führung.<br />

Die jetzige Bundesregierung hat, wie ke<strong>in</strong>e<br />

an<strong>der</strong>e Regierung nach dem Krieg, dieses<br />

Vertrauen verspielt. Hier liegt die groûe<br />

Chance für die <strong>SPD</strong>, bei <strong>der</strong> nächsten Bundestagswahl<br />

das Vertrauen <strong>der</strong> Bürger <strong>in</strong><br />

den ¹Sozialstaat Bundesrepublik Deutschlandª<br />

wie<strong>der</strong> herzustellen.<br />

Die von <strong>der</strong> Regierung im September 1996<br />

vorgelegten Eckpunkte zur Fortführung<br />

<strong>der</strong> Gesundheitsreform, übertrafen h<strong>in</strong>sichtlich<br />

<strong>der</strong> Ansätze zur Privatisierung des<br />

Krankheitsrisikos, zur Kostenumverteilung,<br />

zur Entsolidarisierung bei weitem alle<br />

Befürchtungen, die nach dem Beitragsentlastungsgesetz,<br />

laut geworden waren.<br />

Ungeschm<strong>in</strong>kt wurde deutlich, daû <strong>der</strong><br />

Weg <strong>in</strong> die Zweiklassen-Mediz<strong>in</strong> programmiert<br />

ist mit dem Ziel, welches <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

die FDP verfolgt, die Arbeitgeber<br />

auch von den Krankenversicherungsbeiträgen<br />

zu befreien. E<strong>in</strong> Ziel, welches sie ja bei<br />

<strong>der</strong> Pflegeversicherung schon erreicht hat.<br />

Wenn es auch dem massiven Protest <strong>der</strong><br />

Gewerkschaften und <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> als dem<br />

Bündnis für die solidarische Krankenversicherung<br />

gelungen ist, das Schlimmste<br />

abzuwenden, besteht durch die erneute<br />

Erhöhung <strong>der</strong> Zuzahlungen, e<strong>in</strong>e paritätische<br />

F<strong>in</strong>anzierung <strong>der</strong> Krankenversicherung<br />

nicht mehr. Es kann bestenfalls noch<br />

321

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!