26.12.2012 Aufrufe

Parteitag der SPD in Hannover

Parteitag der SPD in Hannover

Parteitag der SPD in Hannover

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

eson<strong>der</strong>s zur weiteren Entlastung von<br />

E<strong>in</strong>kommens- und Vermögensmillionären,<br />

ist von <strong>der</strong> Sozialdemokratie zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n.<br />

± Mit e<strong>in</strong>em kreditf<strong>in</strong>anzierten öffentlichen<br />

Beschäftigungsprogramm auf <strong>der</strong> Basis<br />

des Vorschlags <strong>der</strong> Landesgruppe <strong>der</strong><br />

Bayern-<strong>SPD</strong> im Deutschen Bundestag<br />

müssen kurzfristig Investitionen <strong>in</strong> den<br />

Kommunen, Landkreisen und Län<strong>der</strong>n<br />

geför<strong>der</strong>t und damit neue Arbeitsplätze<br />

geschaffen werden. Bei <strong>der</strong> Vergabe<br />

öffentlicher Aufträge ist die E<strong>in</strong>haltung<br />

von Tariftreueerklärungen vorzuschreiben<br />

und streng zu kontrollieren.<br />

± Die Tarifparteien werden ermutigt, die<br />

<strong>in</strong>dividuelle Arbeitszeit weiter zu verkürzen<br />

und damit Arbeit breiter zu verteilen.<br />

Die gesetzlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

im Arbeitsrecht sowie bei den<br />

Sozialgesetzen müssen so gestaltet werden,<br />

daû die verschiedenen Modelle <strong>der</strong><br />

Arbeitszeitverkürzung (Überstundenabbau,<br />

Teilzeitarbeit, Verkürzung <strong>der</strong><br />

Lebensarbeitszeit, etc.) entsprechend den<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen<br />

und Arbeitnehmer und <strong>der</strong>: Betriebe flexibel,<br />

wirtschaftlich handhabbar und<br />

sozial verträglich umgesetzt werden können.<br />

Wir wollen die Arbeitnehmerrechte stärken.<br />

Nur gleichberechtigte Partner <strong>in</strong><br />

Wirtschaft und Gesellschaft können die<br />

Produktivkräfte zum Nutzen aller <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Gesellschaft ausschöpfen. Deshalb werden<br />

wir den Abbau von Arbeitnehmerrechten<br />

rückgängig machen und sie <strong>in</strong> Teilen neu<br />

gestalten.<br />

± Dazu gehört die Wie<strong>der</strong>herstellung des<br />

Kündigungsschutzes und die Korrektur<br />

des Streikparagraphen 116 AFG ebenso<br />

wie e<strong>in</strong>e tariffeste Regelung des Entsendegesetzes.<br />

± Dazu gehört die Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>führung <strong>der</strong><br />

Lohnfortzahlung im Krankheitsfalle<br />

ebenso wie die des Schlechtwettergeldes.<br />

± Das Betriebsverfassungs- und Bundespersonalvertretungsgesetz<br />

s<strong>in</strong>d so fortzuentwickeln,<br />

daû sie den Erfor<strong>der</strong>nissen <strong>der</strong><br />

mo<strong>der</strong>nen Arbeitswelt und den gewachsenen<br />

Bedürfnissen und Notwendigkeiten<br />

konkreter Mitbestimmung <strong>der</strong><br />

Arbeitnehmer am Arbeitsplatz Rechnung<br />

tragen und die betrieblichen Interessenvertretungen<br />

gestärkt werden. Der<br />

Arbeitnehmerbegriff ist umfassend neu<br />

zu regeln. Allen Plänen, Tarifverträge<br />

durch Betriebsvere<strong>in</strong>barungen unterlaufen<br />

zu können, erteilen wir e<strong>in</strong>e Absage.<br />

Tarifpolitik ist Angelegenheit <strong>der</strong> Tarifvertragsparteien.<br />

Dies muû auch künftig<br />

so bleiben! Wir Sozialdemokraten wollen,<br />

daû von Arbeitslosigkeit betroffene<br />

Arbeitnehmer auch weiterh<strong>in</strong> die Möglichkeit<br />

zur Arbeitssuche ohne sofortige<br />

Herabstufung und Verarmung haben.<br />

Deshalb s<strong>in</strong>d die solidarisch zu f<strong>in</strong>anzierenden<br />

Leistungen bei Arbeitslosigkeit<br />

so zu bemessen, daû sie dieser Zielsetzung<br />

dienen.<br />

Die <strong>SPD</strong> wird deshalb das von <strong>der</strong> Bundestagsfraktion<br />

<strong>in</strong> den Bundestag e<strong>in</strong>gebrachte<br />

und von <strong>der</strong> Koalition abgelehnte Arbeitsund<br />

Strukturför<strong>der</strong>ungsgesetz als vordr<strong>in</strong>gliche<br />

Maûnahme e<strong>in</strong>er <strong>SPD</strong>-geführten<br />

Regierung zur Bekämpfung <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

<strong>der</strong> Langzeitarbeitslosigkeit umsetzen:<br />

Dieses Reformgesetz verschiebt nicht die<br />

Hauptverantwortung für mehr Beschäftigung<br />

von <strong>der</strong> Wirtschafts- und F<strong>in</strong>anz- zur<br />

Arbeitsmarktpolitik, es erhöht aber die<br />

Effektivität letzterer. Der Vorrang <strong>der</strong> aktiven<br />

Arbeitsmarktpolitik wird dadurch verb<strong>in</strong>dlich<br />

festgeschrieben, ihre Verzahnung<br />

mit <strong>der</strong> regionalen Strukturpolitik wird<br />

ermöglicht. E<strong>in</strong> so reformiertes AFG kann<br />

e<strong>in</strong>en eigenständigen Beitrag zur Reduzierung<br />

<strong>der</strong> Massenarbeitslosigkeit leisten.<br />

Dadurch wird die notwendige Brückenfunktion<br />

<strong>der</strong> Arbeitsmarktpolitik gestärkt.<br />

Soziale Sicherungssysteme reformieren!<br />

Die sozialen Sicherungssysteme haben sich<br />

<strong>in</strong> ihrer 100jährigen Geschichte bewährt<br />

und besitzen nach wie vor e<strong>in</strong>e hohe<br />

Akzeptanz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft. Dies gilt<br />

sowohl für die Renten- wie auch die<br />

gesetzliche Krankenversicherung.<br />

287

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!