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Parteitag der SPD in Hannover

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Betroffenen und reduziert sie damit auf<br />

ihre Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung. Auch hier wollen wir<br />

durch e<strong>in</strong>e Neubewertung von Sexualität <strong>in</strong><br />

unserer Gesellschaft erreichen, daû Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>te<br />

mit ihren sexuellen Bedürfnissen<br />

wahrgenommen und akzeptiert werden.<br />

Pflege-, Therapie- und Betreuungspersonal<br />

s<strong>in</strong>d häufig die e<strong>in</strong>zigen Bezugspersonen<br />

für beh<strong>in</strong><strong>der</strong>te Menschen. Beson<strong>der</strong>s sie<br />

s<strong>in</strong>d es, die durch ihre Vorurteilsfreiheit<br />

beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten Menschen Selbstverleugnung<br />

ersparen und so zur Lebensqualität beitragen<br />

können. Wir treten deshalb dafür e<strong>in</strong>,<br />

den Umgang mit Sexualität und sexueller<br />

Identität verstärkt <strong>in</strong> die Aus- und Fortbildung<br />

von Pflege-, Therapie- und Betreuungspersonal<br />

e<strong>in</strong>zubeziehen, um e<strong>in</strong>en vorurteilslosen<br />

Umgang mit den Bedürfnissen<br />

beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ter Menschen zu för<strong>der</strong>n.<br />

Die Selbsthilfe beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ter Menschen und<br />

die Arbeit ihrer Organisationen, auch <strong>der</strong><br />

lesbischen und schwulen Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenselbsthilfe,<br />

s<strong>in</strong>d wertvolle, weil unverzichtbare<br />

Bestanteile <strong>der</strong> Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenarbeit. Die<br />

<strong>SPD</strong> wird deshalb ihre Arbeit und E<strong>in</strong>beziehung<br />

<strong>in</strong> die Gestaltung <strong>der</strong> Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenarbeit<br />

unterstützen und för<strong>der</strong>n.<br />

Wissenschaft und Forschung vorantreiben<br />

Forschung und Lehre zum Thema Homosexualität<br />

haben bisher viele Fragen auûer<br />

acht gelassen. Erforscht werden muû vor<br />

allem, warum <strong>in</strong> verschiedenen Zeiten<br />

homosexuelle Menschen diskrim<strong>in</strong>iert und<br />

verfolgt wurden und wo die Ursachen e<strong>in</strong>es<br />

gestörten Umganges mit Sexualität <strong>in</strong><br />

unserer Gesellschaft liegen. Wir unterstützen<br />

deshalb den Aufbau e<strong>in</strong>es Forschungsnetzwerks<br />

für die Erforschung lesbischer<br />

und schwuler Lebensweisen und Kultur.<br />

Gesundheitspolitik fortentwickeln ± Erfahrungen<br />

mit HIV und AIDS berücksichtigen<br />

Diskrim<strong>in</strong>ierung und Ausgrenzung s<strong>in</strong>d<br />

immer auch gesundheitse<strong>in</strong>schränkende<br />

Faktoren, da sie bei den Betroffenen negative<br />

psychische und physische Folgen haben<br />

können. Indem wir dies bekämpfen, för<strong>der</strong>n<br />

wir die Gesundheit <strong>der</strong> Betroffenen und<br />

machen sie damit auch für e<strong>in</strong>e zielgruppenspezifische<br />

Präventionsarbeit empfänglicher.<br />

Wir werden die Arbeit <strong>der</strong> Selbsthilfegruppen<br />

von Schwulen und Lesben und ihre<br />

E<strong>in</strong>richtungen unterstützen und för<strong>der</strong>n, da<br />

diese <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel auch <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

und Prävention dienen.<br />

HIV und AIDS haben an Schwule beson<strong>der</strong>e<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen gestellt. Dabei haben<br />

die Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit Krankheit und<br />

Tod, aber auch Solidarität und Freundschaft<br />

e<strong>in</strong>en neuen Stellenwert erlangt.<br />

Diese Erfahrungen s<strong>in</strong>d durch die Selbsthilfebewegung<br />

umgesetzt worden. Schwule<br />

haben e<strong>in</strong>e eigene Hospizbewegung<br />

geschaffen. Sie ist beispielhaft und wird<br />

von uns unterstützt.<br />

Lesben und Schwule aktiv vertreten<br />

In Deutschland arbeitet ± wie <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en<br />

westlichen Län<strong>der</strong>n ± e<strong>in</strong>e aktive und<br />

selbstbewuûte Lesben- und Schwulenbewegung.<br />

Die <strong>SPD</strong> begrüût ihr gesellschaftliches<br />

und politisches Engagement und würdigt<br />

ihren Beitrag zur Aufklärung über<br />

fortbestehende Formen von Diskrim<strong>in</strong>ierung<br />

und zu ihrem Abbau. Wir werden die<br />

Arbeit von Selbsthilfegruppen und E<strong>in</strong>richtungen<br />

<strong>der</strong>, sozialen, juristischen, psychologischen<br />

und gesundheitlichen Beratung<br />

unterstützten, f<strong>in</strong>anziell för<strong>der</strong>n und mit<br />

ihnen zusammenarbeiten, um geme<strong>in</strong>sam<br />

die Emanzipation von Schwulen und Lesben<br />

zu för<strong>der</strong>n und gegen Diskrim<strong>in</strong>ierung<br />

und Gewalt vorzugehen.<br />

Wir laden alle politisch <strong>in</strong>teressierten<br />

homosexuellen Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger,<br />

die sich zu den Zielen <strong>der</strong> Sozialdemokratie<br />

bekennen, e<strong>in</strong>, sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>SPD</strong>, ihren<br />

Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaften und auch im<br />

Arbeitskreis lesbischer Sozialdemokrat<strong>in</strong>nen<br />

und schwuler Sozialdemokraten<br />

(Schwusos) für die Verwirklichung e<strong>in</strong>er<br />

menschenwürdigen und diskrim<strong>in</strong>ierungsfreien<br />

Gesellschaft e<strong>in</strong>zusetzen und ihre<br />

Belange zu vertreten. Alle Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>SPD</strong> s<strong>in</strong>d aufgefor<strong>der</strong>t, das dafür notwendige<br />

Klima <strong>der</strong> Offenheit und des Respekts<br />

vor <strong>der</strong> Identität und Lebensweise aller <strong>in</strong><br />

unseren Reihen zu schaffen.<br />

(Angenommen)<br />

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