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Parteitag der SPD in Hannover

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Antrag I 232<br />

Unterbezirk Bergstraûe<br />

(Bezirk Hessen-Süd)<br />

Politik braucht Frauen<br />

Die Gleichberechtigung von Männern und<br />

Frauen ist noch immer nicht erreicht. Die<br />

Arbeitslosigkeit hat e<strong>in</strong> weibliches Gesicht.<br />

Wesentlich mehr Frauen s<strong>in</strong>d von <strong>der</strong><br />

Arbeitslosigkeit betroffen und leiden mehr<br />

unter <strong>der</strong> Bonner Politik. Die Gesundheitsund<br />

vor allem auch die geplante Rentenreform<br />

benachteiligt Frauen um so stärker.<br />

Viele Frauen s<strong>in</strong>d f<strong>in</strong>anziell abhängig von<br />

ihren Ehemännern. Hier ist e<strong>in</strong>e völlig<br />

an<strong>der</strong>e Familienpolitik notwendig.<br />

Es gibt immer mehr alle<strong>in</strong>erziehende Mütter<br />

und Väter. Hierauf muû verstärkt Rücksicht<br />

genommen werden. Es muû für sie<br />

möglich werden ohne Benachteiligung für<br />

ihren Lebensunterhalt und ihre K<strong>in</strong><strong>der</strong> gut<br />

zu sorgen. Hier ist mehr nötig, als nur die<br />

Umsetzung von dem Recht auf e<strong>in</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenplatz<br />

für jedes K<strong>in</strong>d. Zum Beispiel<br />

würde die Schaffung von mehr Teilzeitarbeitsplätzen<br />

auf <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Seite und<br />

auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätten<br />

und betreute Schulen die Situation wesentlich<br />

verbessern.<br />

Auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Politik s<strong>in</strong>d Frauen unterrepräsentiert.<br />

Weibliche Führungskräfte s<strong>in</strong>d die<br />

Ausnahme. Frauen s<strong>in</strong>d immer noch die<br />

besten Schriftführer<strong>in</strong>nen und im besten<br />

Fall mal Stellvertreter<strong>in</strong>nen, aber ke<strong>in</strong>e<br />

Vorsitzenden o<strong>der</strong> Staatssekretär<strong>in</strong>nen.<br />

Frauen haben es auch hier im politischen<br />

Alltag schwerer, da sie durch die Doppelbelastung<br />

im Haushalt weniger Zeit haben.<br />

Das Ergebnis ist traurig: Immer mehr<br />

Frauen distanzieren sich von <strong>der</strong> Politik<br />

und gehen nicht mehr wählen. Gezeigt hat<br />

sich das sehr deutlich bei den letzten Kommunalwahlen.<br />

Da war <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> weiblichen<br />

Nichtwähler/<strong>in</strong>nen sehr hoch.<br />

Hier muû e<strong>in</strong>e Wende erreicht werden!<br />

Frauenpolitik ist Querschnittspolitik und<br />

genau deshalb darf sie nicht auf Familien-<br />

politik o<strong>der</strong> ähnliches reduziert werden.<br />

Ebenso müssen sich die Strukturen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Politik än<strong>der</strong>n, da wir genug von <strong>der</strong> männerdom<strong>in</strong>ierten<br />

Politik haben!<br />

(Überwiesen an Parteivorstand zur Erarbeitung<br />

e<strong>in</strong>es Wahlprogramms)<br />

Antrag I 233<br />

Landesverband Bayern<br />

Weg mit dem § 218!<br />

Hilfe statt Strafe ist <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zig s<strong>in</strong>nvolle<br />

Weg, Frauen e<strong>in</strong> tatsächliches statt e<strong>in</strong> formales<br />

Selbstbestimmungsrecht zu garantieren.<br />

Deshalb muû das Gebot des Bundesverfassungsgerichtsurteils<br />

auf Vere<strong>in</strong>barkeit<br />

von Familie und Beruf sowie das Recht von<br />

Frauen auf Berufstätigkeit endlich <strong>in</strong> staatliches<br />

Handeln umgesetzt werden. Vordr<strong>in</strong>glich<br />

s<strong>in</strong>d hierzu vor allem<br />

± Schaffung wohnortnaher Arbeitsplätze<br />

durch verstärkte und vorgezogene Investitionen<br />

sowie staatliche Beschäftigungsprogramme,<br />

± Rücknahme <strong>der</strong> Arbeitsplatzvernichtung<br />

im öffentlichen Dienst (Arbeitszeitverlängerung,<br />

Stellensperren, Stellenabbau),<br />

± Arbeitszeitregelungen nach den Bedürfnissen<br />

von Beschäftigten mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

(Zeitsouveränität),<br />

± das Recht auf e<strong>in</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenplatz<br />

sowie ausreichend ganztägige K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuungse<strong>in</strong>richtungen<br />

für K<strong>in</strong><strong>der</strong> jeden<br />

Alters,<br />

± sofortige Rücknahme <strong>der</strong> Reduzierung<br />

<strong>der</strong> Lohnfortzahlung für Schwangere,<br />

± Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>führung des Kündigungsschutzes<br />

<strong>in</strong> Betrieben unter 10 Vollzeitbeschäftigten.<br />

Unser Ziel bleibt die ersatzlose Streichung<br />

<strong>der</strong> §§ 218 und 219 aus dem Strafgesetzbuch<br />

und damit die Entkrim<strong>in</strong>alisierung<br />

<strong>der</strong> Frauen, die sich für e<strong>in</strong>en Schwangerschaftsabbruch<br />

entschieden haben. Zur<br />

kurzfristigen Umsetzung for<strong>der</strong>n wir<br />

± Abschaffung <strong>der</strong> Pflichtberatung<br />

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