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Parteitag der SPD in Hannover

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wegen <strong>der</strong> damit verbundenen Gefahren.<br />

Wege dazu s<strong>in</strong>d rationellere Energienutzung<br />

(Effizienz), energiebewuûtes Konsumverhalten<br />

(Suffizienz) und die Nutzung<br />

Erneuerbarer Energien (Substitution).<br />

Bis zum Jahr 2015 soll <strong>der</strong> Anteil Erneuerbarer<br />

Energien an <strong>der</strong> Energieversorgung<br />

Deutschlands und <strong>der</strong> EU auf 25 % gesteigert<br />

werden. Bei e<strong>in</strong>er Reduzierung des<br />

gegenwärtigen atom/fossilen Energieverbrauchs<br />

durch Effizienssteigerungen und<br />

energiesparende Nutzerstrukturen um<br />

33 % <strong>in</strong> Deutschland bedarf es dazu e<strong>in</strong>er<br />

Verfünffachung des gegenwärtigen Beitrages<br />

Erneuerbarer Energien. Bei e<strong>in</strong>er<br />

Reduzierung des atomar/fossilen Energiesatzes<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> EU von 25 % bedarf es dazu<br />

e<strong>in</strong>er Verdreifachung des Beitrags Erneuerbarer<br />

Energien. Der gegenwärtige Anteil<br />

Erneuerbarer Energien ist überwiegend<br />

von <strong>der</strong> Groûwasserkraft geprägt. E<strong>in</strong> statistisch<br />

nicht erfaûter Anteil ergibt sich aus<br />

Fortschritten <strong>in</strong> <strong>der</strong> positiven Nutzung<br />

thermischer Solarenergie <strong>in</strong> Gebäuden.<br />

Der Ausbau <strong>der</strong> erneuerbaren Energien<br />

wird nicht bei <strong>der</strong> Groûwasserkraft liegen,<br />

son<strong>der</strong>n zunächst vor allem <strong>in</strong> den Bereichen<br />

<strong>der</strong> thermischen Solarenergienutzung<br />

<strong>in</strong> Gebäuden, <strong>der</strong> W<strong>in</strong>dkraft, Biomasse und<br />

<strong>der</strong> Photovoltaik. Die Photovoltaik wird<br />

erst nach e<strong>in</strong>er notwendigen längeren<br />

Anlaufzeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Massenfertigung e<strong>in</strong>en<br />

sichtbaren Anteil an <strong>der</strong> Energieversorgung<br />

übernehmen. Auch für die Substitution von<br />

fossilen Treibstoffen für Erneuerbare Energien<br />

s<strong>in</strong>d längere Anlaufzeiten nötig.<br />

4. Diese Ziele müssen und können realisiert<br />

werden durch<br />

± Mobilisierung neuer Energietechnologien,<br />

mit <strong>der</strong>en Hilfe <strong>der</strong> Bedarf atomarer<br />

und fossiler Energiequellen reduziert<br />

wird (<strong>in</strong>dustriell-gewerblicher Effekt)<br />

± dezentralisierte und damit effiziensoptimierte<br />

Strukturen des Energieangebotes<br />

durch verän<strong>der</strong>te Rahmenbed<strong>in</strong>gungenvor<br />

allem im Energiewirtschaftsrecht, im<br />

Steuerrecht, im Baurecht und <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Agrarmarktordnung (Dezentralisierungseffekt).<br />

± Senkung bzw. Elim<strong>in</strong>ierung <strong>der</strong> laufenden<br />

Kosten des Energiee<strong>in</strong>satzes (wirtschaftlicher<br />

Entlastungseffekt).<br />

5. Es ist notwendig und möglich, bereits<br />

e<strong>in</strong>getretene Klimaschädigungen wenigstens<br />

teilweise dadurch rückgängig zu<br />

machen, daû Maûnahmen zur Wie<strong>der</strong>aufforstung<br />

zentraler Bestandteil unserer Klimaschutzpolitik<br />

und <strong>der</strong> Entwicklungspolitik<br />

werden. Damit können erhebliche<br />

Mengen an CO 2 aus <strong>der</strong> Atmosphäre natürlich<br />

gespeichert und wie<strong>der</strong> vermehrt<br />

natürliche Wasserspeicher geschaffen werden.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus werden damit Überschwemmungs-<br />

und Überflutungsgefahren<br />

reduziert. H<strong>in</strong>zu kommt, die Chance des<br />

Ausbaus forstwirtschaftlicher Strukturen <strong>in</strong><br />

Entwicklungslän<strong>der</strong>n.<br />

6. Die Neustrukturierung <strong>der</strong> Energieversorgung<br />

ist zu e<strong>in</strong>em Wettlauf mit <strong>der</strong> Zeit<br />

geworden. Aus ökologischen Gründen<br />

kann es sich die Menschheit nicht leisten,<br />

die jetzt bekannten Vorkommen an Energierohstoffen<br />

<strong>in</strong> den nächsten Jahrzehnten<br />

unbeschrankt zu verbrennen. Daraus ergibt<br />

sich, daû selbst unter <strong>der</strong> Voraussetzung<br />

neuer Funde die Zeit zur Ablösung nichterneuerbarer<br />

Energieträger drängt.<br />

Wie eilbedürftig die Substitution nichterneuerbarer<br />

Energieträger ist, zeigt sich<br />

an <strong>der</strong> IEA-Prognose e<strong>in</strong>er Steigerung des<br />

globalen Energieverbrauchs bis zum Jahr<br />

2010 um 50 %. Sie macht deutlich, daû<br />

wesentlich umfassen<strong>der</strong>e und konsequentere<br />

Anstrengungen als bisher nötig s<strong>in</strong>d,<br />

um die Ziele <strong>der</strong> Klima-Konvention von<br />

1992 umzusetzen. Effizienz und energiebewuûtes<br />

Konsumverhalten s<strong>in</strong>d die Motoren<br />

für e<strong>in</strong>e quantitative und wirtschaftliche<br />

Beschleunigung <strong>der</strong> Substitution.<br />

Die ¹Pugwashª-Konferenz für Wissenschaft<br />

und Weltprobleme, die 1996 den<br />

Friedensnobelpreis erhielt, hat <strong>in</strong> ihrem<br />

Statut festgestellt: ¹Die <strong>der</strong>zeit bestehenden<br />

und geplanten nationalen und <strong>in</strong>ternationalen<br />

Programme für Forschung, Entwicklung,<br />

Demonstration und praktischen<br />

E<strong>in</strong>satz von alternativen Energien und<br />

Endverbrauchssystemen, die mit <strong>der</strong> vom<br />

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