26.12.2012 Aufrufe

Parteitag der SPD in Hannover

Parteitag der SPD in Hannover

Parteitag der SPD in Hannover

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Markt <strong>der</strong> Welt darstellt, kann entscheidend<br />

dazu beitragen, <strong>der</strong> Weltwirtschaft<br />

e<strong>in</strong>en Ordnungsrahmen zu geben, <strong>der</strong> die<br />

E<strong>in</strong>führung und Beachtung sozialer und<br />

ökologischer Maûstäbe för<strong>der</strong>t und <strong>der</strong><br />

Kern für e<strong>in</strong>en sozial-ökologischen Gesellschaftsvertrag<br />

se<strong>in</strong> könnte, <strong>der</strong> zum Vorteil<br />

aller Menschen auf <strong>der</strong> Welt ausgedehnt<br />

werden könnte.<br />

Deshalb ist heute Europa das entscheidende<br />

Projekt sozialdemokratischer Politik.<br />

Sozialdemokratische Politik im nächsten<br />

Jahrtausend muû europäisch se<strong>in</strong> o<strong>der</strong> sie<br />

wird nicht se<strong>in</strong>, weil sie sonst ihre politische<br />

Gestaltungskraft und damit das Vertrauen<br />

<strong>der</strong> Menschen verliert.<br />

Um das freie, gerechte, soziale und demokratisch<br />

legitimierte Europa zu erhalten<br />

und weiterzuentwickeln, für das Generationen<br />

vor uns gekämpft und gelitten haben,<br />

und das e<strong>in</strong>e bedeutende Hoffnung für<br />

Menschen <strong>in</strong> allen Teilen <strong>der</strong> Welt se<strong>in</strong><br />

könnte, bedarf es e<strong>in</strong>er sozialdemokratisch<br />

geführten Bundesregierung <strong>in</strong> Deutschland.<br />

Sie wird alles das mit frischer Kraft und<br />

mit freiem Blick <strong>in</strong> Angriff nehmen, wozu<br />

die jetzige Bundesregierung nicht fähig ist.<br />

Die Bundesregierung aus CDU/CSU und<br />

FDP hat, wo immer sie konnte, ihre fehlerhafte<br />

Politik mit angeblich vorhandenen<br />

europäischen Zwängen zu bemänteln und<br />

zu verschleiern versucht. Dies und unbestreitbar<br />

vorhandene Mängel <strong>der</strong> EU und<br />

ihrer Institutionen haben bei vielen Menschen<br />

verständliche Skepsis und Besorgnis<br />

gegenüber <strong>der</strong> Europäischen Integration<br />

verstärkt. Die Sozialdemokratie stellt sich<br />

ihrer Verantwortung für die Menschen <strong>in</strong><br />

Deutschland und Europa: Sie will die<br />

wichtigsten Reformen vollziehen, die die<br />

Europäische Union heute braucht, um <strong>der</strong><br />

Zukunft gewachsen zu se<strong>in</strong> und um das<br />

Vertrauen <strong>der</strong> Menschen wie<strong>der</strong>herzustellen.<br />

Wir stellen die Bekämpfung <strong>der</strong> Massenarbeitslosigkeit<br />

an die erste Stelle <strong>der</strong> politischen<br />

Agenda. Wir wollen die Europäische<br />

Wirtschafts- und Währungsunion vollenden<br />

und die Europäische Union auch zu<br />

e<strong>in</strong>er Politischen Union, e<strong>in</strong>er Sozial- und<br />

Umweltunion weiterentwickeln.<br />

Wir wollen helfen, die E<strong>in</strong>heit Europas<br />

wie<strong>der</strong>herzustellen, die nach <strong>der</strong> deutschen<br />

Vere<strong>in</strong>igung und <strong>der</strong> Beendigung <strong>der</strong><br />

Blockkonfrontation möglich geworden ist.<br />

Es ist unsere Verantwortung, die Aufnahme<br />

neuer Mitglie<strong>der</strong> aus Mittel- und Osteuropa<br />

<strong>in</strong> die Europäische Union zu verwirklichen.<br />

Wir wollen die notwendigen Reformen <strong>der</strong><br />

EU-Institutionen, <strong>der</strong> Agrar- und Strukturpolitik<br />

<strong>der</strong> EU und ihrer F<strong>in</strong>anzierung<br />

vollziehen.<br />

Wir s<strong>in</strong>d bereit:<br />

Die <strong>SPD</strong>-geführte Deutsche Bundesregierung<br />

wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> ersten Hälfte des Jahres<br />

1999 die EU-Ratspräsidentschaft übernehmen,<br />

die mit den Wahlen zum Europäischen<br />

Parlament und <strong>der</strong> Neubestimmung<br />

<strong>der</strong> Europäischen Kommission endet.<br />

Wir werden unsere Reformziele Arbeit,<br />

Umweltschutz, Gleichstellung <strong>der</strong> Frauen<br />

und Schutz <strong>der</strong> Verbraucher<strong>in</strong>teressen <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> EU absichern.<br />

Im Jahr 2007 wird die Europäische Union<br />

50 Jahre bestehen. Es gilt, die nächsten 10<br />

Jahre zu nutzen, damit die Europäische<br />

Union auch für kommende Generationen<br />

ihre Aufgaben erfüllen kann.<br />

II. Europa im Interesse <strong>der</strong> Menschen<br />

gestalten<br />

1. Arbeitslosigkeit untergräbt die Grundlagen<br />

unserer demokratischen Gesellschaften<br />

<strong>in</strong> Europa. Auch das Projekt <strong>der</strong> Europäischen<br />

Union kann sich auf Dauer nicht<br />

legitimieren, wenn es ihr nicht gel<strong>in</strong>gt,<br />

e<strong>in</strong>en erkennbaren Beitrag zum Abbau<br />

<strong>der</strong> Massenarbeitslosigkeit zu leisten.<br />

Mit <strong>der</strong> Verankerung des Beschäftigungskapitels<br />

im Vertrag von Amsterdam ist es<br />

gelungen, e<strong>in</strong>en Anfangserfolg im Kampf<br />

um die Überw<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> neoliberalen<br />

Ideologie zu erreichen.<br />

Die Position ¹Beschäftigungspolitik geht<br />

die EU nichts anª ist überwunden worden.<br />

59

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!