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Parteitag der SPD in Hannover

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h<strong>in</strong>aus brauchen wir e<strong>in</strong>e neue E<strong>in</strong>kommenspolitik<br />

durch die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Beteiligung am Produktivkapital und<br />

e<strong>in</strong>e neue Tarifpolitik.<br />

± e<strong>in</strong>er Sicherung <strong>der</strong> Märkte von morgen:<br />

Bedeutende Zukunftsmärkte liegen <strong>in</strong><br />

den dynamischen Industrieregionen Ostasiens<br />

und <strong>in</strong> Osteuropa. Wenn sich die<br />

osteuropäischen Län<strong>der</strong> entwickeln, entsteht<br />

Nachfrage nach Investitionsgütern,<br />

also Produkten, <strong>in</strong> denen Deutschland<br />

beson<strong>der</strong>s stark ist. Hier liegen gewaltige<br />

Wachstumspotentiale. In absehbarer Zeit<br />

können wir mit osteuropäischen Nachbarlän<strong>der</strong>n<br />

e<strong>in</strong>e Handelsverflechtung wie<br />

heute mit den Benelux-Län<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> mit<br />

Frankreich haben. Zur Unterstützung<br />

dieses Prozesses ist das vorhandene<br />

Know-how <strong>in</strong> Ostdeutschland <strong>in</strong> Bezug<br />

auf die osteuropäischen Märkt zu nutzen.<br />

Die neuen Län<strong>der</strong> können dabei die<br />

Rolle e<strong>in</strong>er Brückenfunktion e<strong>in</strong>nehmen.<br />

Die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er europäischen<br />

Währung wird vorhandene Markte<strong>in</strong>trittsbarrieren<br />

weiter abbauen.<br />

± e<strong>in</strong>er Stabilisierung <strong>der</strong> Wechselkurse:<br />

Die hohen Schwankungen <strong>der</strong> Wechselkurse<br />

gefährden die <strong>in</strong>ternationale<br />

Arbeitsteilung und verursachen enorme<br />

Wohlstandsverluste. Notwendig s<strong>in</strong>d<br />

Instrumente zur Stabilisierung <strong>der</strong><br />

Wechselkurse und damit kalkulierbare<br />

Austauschbeziehungen. E<strong>in</strong> wichtiger<br />

Beitrag kann die Europäische Währungsunion<br />

se<strong>in</strong>.<br />

± e<strong>in</strong>er wachstumsgerechten Z<strong>in</strong>spolitik:<br />

Niedrige Realz<strong>in</strong>sen s<strong>in</strong>d zugleich e<strong>in</strong>e<br />

wesentliche Voraussetzung für mehr Investitionen<br />

und für mehr Beschäftigung.<br />

Deshalb müssen <strong>in</strong> enger Zusammenarbeit<br />

zwischen <strong>der</strong> amerikanischen, <strong>der</strong><br />

japanischen und den europäischen Zentralbanken<br />

alle Spielräume genutzt werden,<br />

um die Realz<strong>in</strong>sen konjunktur- und<br />

beschäftigungsorientiert zu gestalten.<br />

± e<strong>in</strong>er Harmonisierung <strong>der</strong> Steuerpolitik<br />

<strong>in</strong> Europa:<br />

Die EU-Kommission for<strong>der</strong>t <strong>in</strong>nerhalb<br />

<strong>der</strong> EU und darüber h<strong>in</strong>aus auch für die<br />

gesamte OECD e<strong>in</strong>e Steuerharmonisie-<br />

rung mit <strong>der</strong> E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er effektiven<br />

M<strong>in</strong>destbesteuerung im Bereich <strong>der</strong><br />

Unternehmens- und Kapitalertragssteuern.<br />

Diese Initiative unterstützen wir.<br />

Zudem s<strong>in</strong>d Maûnahmen zur E<strong>in</strong>dämmung<br />

e<strong>in</strong>es unfairen Steuerwettbewerbs<br />

zu ergreifen, damit die <strong>in</strong>ternationale<br />

Steuerflucht wirksamer bekämpft werden<br />

kann.<br />

Dieser makroökonomische Rahmen bedarf<br />

e<strong>in</strong>er mikroökonomischen Unterfütterung<br />

durch e<strong>in</strong>e bessere Nutzung des Knowhows<br />

<strong>der</strong> Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer,<br />

durch mo<strong>der</strong>nste betriebliche<br />

Organisation und auch e<strong>in</strong> effektives und<br />

effizientes Zusammenspiel von Wirtschaft,<br />

Gewerkschaften, Staat und Verwaltung<br />

gerade auch auf e<strong>in</strong>zelwirtschaftlicher/<br />

betrieblicher Ebene.<br />

3. Innovationspolitik mit breitem Ansatz<br />

und langem Atem<br />

Das deutsche Innovationsproblem ist nicht<br />

<strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong> technisches Problem,<br />

obwohl es auch hier Defizite gibt. Die<br />

¹weichenª Standortfaktoren gew<strong>in</strong>nen an<br />

Bedeutung. Innovationspolitik muû daher<br />

an den Strukturen hochentwickelter Industriestaaten<br />

ansetzen, also bei Bildung, Forschung<br />

und Entwicklung, Organisation,<br />

Kultur, <strong>der</strong> Infrastruktur und dem Zusammenspiel<br />

von Staat, Wirtschaft, Tarifparteien<br />

und Verwaltung.<br />

Innovationspolitik ist ke<strong>in</strong> Feld für kurzfristige<br />

Modeprojekte. Das schnell Machbare<br />

und leicht Verkaufbare ist oft nicht sehr<br />

zukunftsträchtig. Wer langfristig etwas<br />

bewegen will, darf also nicht zu kurz treten:<br />

± Die gesamte Wertschöpfungskette im<br />

Auge haben:<br />

Innovation muû an <strong>der</strong> gesamten Wertschöpfungskette,<br />

angefangen von <strong>der</strong><br />

Erf<strong>in</strong>dung bis h<strong>in</strong> zum Verkauf von Produkten<br />

o<strong>der</strong> Dienstleistungen, ansetzen,<br />

und kann sich nicht nur auf E<strong>in</strong>zelelemente<br />

konzentrieren. E<strong>in</strong>e technische<br />

Neuerung nutzt wenig, wenn sie nicht<br />

marktfähig gemacht wird. Dieser ganzheitliche<br />

Ansatz ist vor allem für die ost-<br />

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