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Parteitag der SPD in Hannover

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en Betriebe umfassende Informationen<br />

und Hilfe zur Vorbereitung auf die E<strong>in</strong>führung<br />

des Euro erhalten. Kle<strong>in</strong>e und mittlere<br />

Unternehmen haben es schwerer als<br />

groûe Unternehmen, sich auf den Beg<strong>in</strong>n<br />

<strong>der</strong> 3. Stufe <strong>der</strong> Europäischen Wirtschaftsund<br />

Währungsunion vorzubereiten. Gerade<br />

die kle<strong>in</strong>en und mittleren Unternehmen als<br />

Träger von zusätzlichen Beschäftigungsund<br />

Innovationspotentialen dürfen aber<br />

ke<strong>in</strong>en Wettbewerbsnachteil erleiden. Wir<br />

verlangen deshalb schnelle und umfassende<br />

Unterstützung dieser kle<strong>in</strong>en und mittleren<br />

Unternehmen bei ihrer Vorbereitung auf<br />

den EURO durch die Bundesregierung.<br />

Die Währungsunion muû sozial- und<br />

beschäftigungspolitisch flankiert werden.<br />

Dies ist mit den Vorschlägen <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> europäischen Sozial- und Beschäftigungspolitik<br />

gewährleistet.<br />

Auûerdem muû endlich <strong>der</strong> Wettlauf um<br />

niedrige Unternehmenssteuern zwischen<br />

den EU-Mitgliedstaaten beendet werden.<br />

Wer dies verkennt, höhlt die Steuergrundlage<br />

<strong>der</strong> Mitgliedstaaten aus. Wir brauchen<br />

geme<strong>in</strong>same M<strong>in</strong>destregelungen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

bei den Unternehmenssteuern und bei<br />

<strong>der</strong> Besteuerung von Kapitalerträgen.<br />

Unverzichtbar ist e<strong>in</strong>e verb<strong>in</strong>dliche Regelung<br />

gegen Steuerdump<strong>in</strong>g sowie die Auflösung<br />

von Steueroasen <strong>in</strong> Län<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />

Europäischen Union.<br />

Um zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n, daû sich Län<strong>der</strong> durch<br />

e<strong>in</strong>e Politik des Lohndump<strong>in</strong>gs Wettbewerbsvorteile<br />

zu verschaffen suchen, ist<br />

e<strong>in</strong>e weitergehende Koord<strong>in</strong>ierung <strong>der</strong><br />

Tarifpolitik auf <strong>der</strong> EU-Ebene erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Auch wenn M<strong>in</strong>deststandards und sozialpolitische<br />

Fortschritte mit e<strong>in</strong>em überarbeiteten<br />

EU-Vertrag erreicht werden, so bleiben<br />

doch die sozialen Sicherungssysteme an<br />

den nationalstaatlichen Rahmen gekoppelt.<br />

E<strong>in</strong>ige Mitgliedstaaten könnten versuchen,<br />

sich durch e<strong>in</strong>en überdurchschnittlichen<br />

Abbau ihrer Ausgaben für die sozialen<br />

Sicherungssysteme Wettbewerbsvorteile zu<br />

verschaffen. Um dies zu vermeiden, soll<br />

zwischen den EU-Mitgliedstaaten e<strong>in</strong><br />

sozialer Stabilitätspakt verabredet werden,<br />

68<br />

<strong>in</strong> dem sich die Mitgliedslän<strong>der</strong> verpflichten,<br />

ke<strong>in</strong> Dump<strong>in</strong>g bei den sozialen Sicherungssystemen<br />

zu praktizieren. Dazu können<br />

die europäischen Mitgliedstaaten<br />

Bandbreiten bei den Sozialleistungsquoten<br />

festlegen, die sich nach dem wirtschaftlichen<br />

Entwicklungsstand <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Län<strong>der</strong> richten, wobei die E<strong>in</strong>haltung<br />

sozialer Standards auf nationaler Ebene<br />

wirksam überprüft wird. Damit soll dreierlei<br />

erreicht werden: E<strong>in</strong>er Politik des<br />

Sozialdump<strong>in</strong>gs wird auf diese Weise e<strong>in</strong><br />

Riegel vorgeschoben, die schwächer entwickelten<br />

Volkswirtschaften werden durch<br />

diese Form <strong>der</strong> sozialpolitischen Regulierung<br />

ökonomisch nicht überfor<strong>der</strong>t und im<br />

Zuge des ökonomischen Aufholprozesses<br />

<strong>der</strong> schwächer entwickelten Län<strong>der</strong> können<br />

sich die Sozialleistungsquoten <strong>in</strong> <strong>der</strong> EU<br />

annähern.<br />

V. Europa als Partner des Südens<br />

Koord<strong>in</strong>ation und Kohärenz europäischer<br />

Entwicklungszusammenarbeit<br />

Die Entwicklungspolitik <strong>der</strong> Europäischen<br />

Union hat sich zum Ziel gesetzt, die nachhaltige<br />

wirtschaftliche und soziale Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Entwicklungslän<strong>der</strong> und ihre harmonische<br />

und schrittweise E<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ung<br />

<strong>in</strong> die Weltwirtschaft zu för<strong>der</strong>n sowie die<br />

Armut <strong>in</strong> den Entwicklungslän<strong>der</strong>n zu<br />

bekämpfen.<br />

Der geltende EU-Vertrag sieht e<strong>in</strong>e Koord<strong>in</strong>ierung<br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelstaatlichen und <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>schaftspolitik vor, um diese Ziele<br />

zu erreichen. Bisher ist man über Ansätze<br />

nicht h<strong>in</strong>aus gekommen. Programme und<br />

Projekte <strong>der</strong> Entwicklungszusammenarbeit<br />

wurden bisher zwischen den Mitgliedstaaten,<br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>schaftsebene und <strong>in</strong>ternationalen<br />

Organisationen nicht effektiv<br />

koord<strong>in</strong>iert. Entwicklungsvorhaben sollten<br />

gezielter auf die Bedürfnisse <strong>der</strong> Entwicklungslän<strong>der</strong><br />

ausgerichtet werden, <strong>in</strong>dem die<br />

EU-Län<strong>der</strong> ihre Maûnahmen untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

und mit <strong>der</strong> EU-Ebene entsprechend<br />

<strong>der</strong> eigenen komparativen Vorteile abstimmen<br />

und auf wenige Län<strong>der</strong> und Sektoren<br />

konzentrieren.

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