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Parteitag der SPD in Hannover

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Sie kann und soll ebenfalls den europäischnordamerikanischen<br />

Stabilitätsraum vergröûern.<br />

Die <strong>SPD</strong> verfolgt <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> NATO<br />

diese Ziele:<br />

± Wir halten daran fest, daû die NATO<br />

bei allen E<strong>in</strong>sätzen, die nicht ihren kollektiven<br />

Verteidigungsauftrag nach Artikel<br />

5 des NATO-Vertrages betreffen, auf<br />

<strong>der</strong> Grundlage e<strong>in</strong>es VN- o<strong>der</strong> OSZE-<br />

Mandats handelt, wobei im Falle militärischer<br />

Zwangsmaûnahmen e<strong>in</strong> VN-<br />

Sicherheitsratsmandat zw<strong>in</strong>gend ist. Die<br />

NATO kann sich nicht selbst e<strong>in</strong> Mandat<br />

erteilen. Aus <strong>der</strong> NATO darf ke<strong>in</strong> globales<br />

Interventions<strong>in</strong>strument werden.<br />

Diese Erfor<strong>der</strong>nisse dürfen <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong><br />

NATO nicht durch militärorganisatorische<br />

Maûnahmen, z.B. im Zusammenhang<br />

mit Krisenreaktionskräften, unterlaufen<br />

werden. Das Entscheidungsrecht<br />

des Deutschen Bundestages über den<br />

Streitkräftee<strong>in</strong>satz darf nicht bee<strong>in</strong>trächtigt<br />

werden.<br />

± Wir wollen die europäische Komponente<br />

<strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> NATO stärken. Die Europäer<br />

können ihren E<strong>in</strong>fluû stärken, wenn<br />

sie geschlossen auftreten und ihren Beitrag<br />

zur Erfüllung <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>samen<br />

Aufgaben und Bewältigung <strong>der</strong> Lasten<br />

leisten. Darum unterstützen wir die<br />

Rückkehr Frankreichs <strong>in</strong> die militärischen<br />

Strukturen <strong>der</strong> NATO. In Verb<strong>in</strong>dung<br />

damit erwarten wir von den USA,<br />

daû sie e<strong>in</strong>e gröûere Verantwortung <strong>der</strong><br />

Europäer <strong>in</strong> den NATO-Kommandostrukturen<br />

akzeptieren.<br />

± Wir haben die im Juli 1997 <strong>in</strong> Madrid<br />

beschlossene NATO-Osterweiterung<br />

mitgetragen, weil sie zur Stabilisierung<br />

demokratischer Verhältnisse <strong>in</strong> den künftigen<br />

neuen Mitgliedsstaaten beitragen<br />

kann. Die Fortsetzung des Prozesses<br />

setzt voraus, daû die neuen Instrumente<br />

± Grundakte NATO-Ruûland, Charta<br />

NATO-Ukra<strong>in</strong>e und <strong>der</strong> Euro-Atlantische<br />

Partnerschaftsrat sowie das<br />

bestehende NATO-Programm ¹Partnerschaft<br />

für den Friedenª ± im S<strong>in</strong>ne von<br />

Vertrauensbildung und Kooperation<br />

32<br />

aktiv genutzt werden. Ruûland ist und<br />

bleibt e<strong>in</strong>e Groûmacht. Kooperative<br />

Sicherheit ist nur mit Ruûland erreichbar.<br />

Die Enttäuschung <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong><br />

beitrittswilligen Län<strong>der</strong> über die Entscheidung<br />

des NATO-Gipfels <strong>in</strong> Madrid<br />

kann begrenzt werden und e<strong>in</strong>e drohende<br />

Aufteilung <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> ostmittel-<br />

und südosteuropäischen Transformationsstaaten<br />

<strong>in</strong> privilegierte und solche,<br />

die sich als benachteiligt fühlen, kann<br />

vermieden werden. Dazu muû e<strong>in</strong><br />

Gesamtkonzept für e<strong>in</strong>e europäische<br />

Sicherheits- und Integrationspolitik<br />

gefunden werden, zu <strong>der</strong> auch die künftige<br />

Offenheit <strong>der</strong> NATO für den Beitritt<br />

weiterer Mitglie<strong>der</strong> gehört.<br />

± Kostspielige Maûnahmen <strong>der</strong> Auf- und<br />

Umrüstung bei <strong>der</strong> Aufnahme neuer<br />

NATO-Mitglie<strong>der</strong> lehnen wir ab. Vielmehr<br />

treten wir dafür e<strong>in</strong>, daû <strong>der</strong> Prozeû<br />

<strong>der</strong> NATO-Erweiterung zur Verm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> konventionellen Streitkräfte<br />

<strong>in</strong> Europa genutzt wird. Der Verteidigungshaushalt<br />

<strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

Deutschland darf wegen des Beitritts<br />

neuer NATO-Mitglie<strong>der</strong> nicht erhöht<br />

werden.<br />

10. Die OSZE aufwerten<br />

Die Organisation für Sicherheit und<br />

Zusammenarbeit <strong>in</strong> Europa (OSZE) ist die<br />

e<strong>in</strong>zige Organisation, die alle europäischen<br />

Staaten sowie die USA und Kanada, die für<br />

Europas Sicherheit mitverantwortlich s<strong>in</strong>d,<br />

umfaût. Diese E<strong>in</strong>zigartigkeit macht sie<br />

unersetzlich. Insofern ist sie Eckpfeiler<br />

e<strong>in</strong>er gesamteuropäischen Friedensordnung.<br />

E<strong>in</strong>e gesamteuropäische Friedensordnung<br />

kann ohne die OSZE nicht entstehen.<br />

Wir begrüûen die Feststellung <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

NATO-Ruûland-Grundakte, die OSZE als<br />

¹e<strong>in</strong>zige gesamteuropäische Sicherheitsorganisationª<br />

zu stärken und ihre Schlüsselrolle<br />

für Frieden und Stabilität <strong>in</strong> Europa<br />

anzuerkennen, damit sie im Zusammenwirken<br />

mit NATO, EU, Europarat und WEU<br />

zu e<strong>in</strong>er gesamteuropäischen Friedensordnung<br />

beiträgt. Entscheidend für die<br />

Zukunft <strong>der</strong> OSZE ist, daû sie ihre politischen<br />

Normen auch durchsetzen kann. Die

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