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Parteitag der SPD in Hannover

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Steuern führt dazu, daû Arbeit immer<br />

weniger bezahlbar ist. Das gilt vor allem<br />

für den Dienstleistungsbereich, <strong>in</strong> dem<br />

reguläre Leistungen zu teuer s<strong>in</strong>d und<br />

nicht nachgefragt werden o<strong>der</strong> als Schwarzarbeit<br />

ausgeführt werden.<br />

Die konzeptionslose Wirtschaftspolitik <strong>der</strong><br />

Bundesregierung bietet ke<strong>in</strong>e verläûliche<br />

Grundlage für längerfristige Unternehmensentscheidungen.<br />

Sie ist das gröûte<br />

Hemmnis für Investitionen.<br />

Forschung und Entwicklung, Bildungswesen<br />

und Existenzgründungen s<strong>in</strong>d die<br />

notwendige Innovationsbasis zur Erhaltung<br />

und Schaffung neuer Arbeitsplätze.<br />

Trotz dieser Erkenntnis wird die För<strong>der</strong>ung<br />

dieser Bereiche immer stärker e<strong>in</strong>geschränkt.<br />

Von e<strong>in</strong>er aktiven Beschäftigungspolitik <strong>der</strong><br />

Bundesregierung zum Abbau <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit<br />

kann ke<strong>in</strong>e Rede se<strong>in</strong>. Die durchgeführten<br />

Maûnahmen führen vielmehr zu<br />

negativen Beschäftigungseffekten, wie deutlich<br />

an <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit<br />

zu erkennen ist.<br />

2. Maûnahmen zum nachhaltigen Abbau<br />

<strong>der</strong> Arbeitslosigkeit<br />

2.1. Steigerung des Wirtschaftswachstums<br />

Das Bruttosozialprodukt <strong>in</strong> Westdeutschland<br />

ist <strong>in</strong> den 35 Jahren von 1960 bis 1995<br />

zwar real um 270 % und durchschnittlich<br />

um 2,9 % pro Jahr gestiegen.<br />

Diese Steigerung hat aber gerade dazu ausgereicht,<br />

die laufenden Produktivitätsverbesserungen<br />

(2,7 % pro Jahr) auszugleichen,<br />

die zur Erhaltung <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen<br />

Wettbewerbsfähigkeit beson<strong>der</strong>s im <strong>in</strong>dustriellen<br />

Bereich notwendig s<strong>in</strong>d und die<br />

letztlich durch die hohe Qualifikation <strong>der</strong><br />

Mitarbeiter erreicht wurden. Die Zahl <strong>der</strong><br />

Erwerbstätigen lag 1995 mit 28,5 Mio. nur<br />

um 8 % höher als 1960 mit 26,4 Mio. Das<br />

durchschnittliche Wirtschaftswachstum<br />

führte also nicht zu e<strong>in</strong>er nennenswerten<br />

Steigerung des Beschäftigungsvolumens. Es<br />

ist aber unbed<strong>in</strong>gt erfor<strong>der</strong>lich zum Ausgleich<br />

<strong>der</strong> Produktivitätssteigerungen. Erst<br />

bei e<strong>in</strong>er Wachstumsrate von mehr als 3 %<br />

ist mit zusätzlichen Arbeitsplätzen zu rechnen.<br />

Solche Wachstumsraten s<strong>in</strong>d aber <strong>in</strong><br />

den letzten Jahren nicht erreicht worden<br />

und werden auch <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Prognoserechnung<br />

erwartet. Es müssen daher Maûnahmen<br />

ergriffen werden, die nachhaltig e<strong>in</strong>e<br />

Verr<strong>in</strong>gerung <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit bewirken.<br />

2.2. Direktmaûnahmen zum Abbau <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit<br />

Die vorhandene hohe Arbeitslosigkeit kann<br />

nur durch e<strong>in</strong> Bündel von Maûnahmen<br />

reduziert werden, die geme<strong>in</strong>sam von den<br />

Tarifpartnern und dem Gesetzgeber durchzuführen<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Die beiden Schwerpunkte dieser Maûnahmen<br />

s<strong>in</strong>d die Arbeitszeitverkürzung zur<br />

Verteilung des vorhandenen Arbeitsvolumens<br />

auf mehr Beschäftigte sowie die<br />

Beschäftigungsprogramme, <strong>der</strong>en Ziel die<br />

Vergröûerung des Arbeitsvolumens darstellt.<br />

Begleitet werden müssen sie durch<br />

Maûnahmen, die e<strong>in</strong>e Verstärkung <strong>der</strong><br />

Nachfrage im Inland zum Ziel haben, um<br />

e<strong>in</strong> überdurchschnittliches Wachstum zu<br />

erreichen.<br />

Um die Bedeutung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Maûnahmen<br />

im H<strong>in</strong>blick auf die Zielsetzung<br />

Vollbeschäftigung zu veranschaulichen, ist<br />

e<strong>in</strong>e Quantifizierung vorgenommen worden,<br />

die sich im wesentlichen an die Auswertungen<br />

des Instituts für Arbeitsmarktund<br />

Berufsforschung (IAB) anlehnen. Die<br />

Zahlen s<strong>in</strong>d stets nur auf Westdeutschland<br />

bezogen, weil entsprechende Rechnungen<br />

für Gesamtdeutschland noch<br />

nicht vorliegen.<br />

Maûnahmen Zusätzliche Arbeitsplätze<br />

bis zum Jahr 2000<br />

A. Arbeitszeitverkürzung<br />

± Halbierung <strong>der</strong> Überstunden,<br />

Ausgleich durch Freizeit 350000<br />

± Erhöhung <strong>der</strong> Teilzeitarbeit,<br />

Steigerung <strong>der</strong> Teilzeitquote<br />

von 19 % auf 24 % 500000<br />

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