Parteitag der SPD in Hannover
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en, so daû die neugeschaffenen Arbeitsplätze<br />
beiden Geschlechtern gleichermaûen<br />
zu Gute kommen.<br />
Ausdrücklich muû festgehalten werden, daû<br />
es (lei<strong>der</strong>) ke<strong>in</strong>en Automatismus zwischen<br />
<strong>der</strong> Verkürzung <strong>der</strong> Regelarbeitszeit und<br />
e<strong>in</strong>em verstärkten E<strong>in</strong>satz von Männern im<br />
Reproduktionsbereich gibt. Die Übernahme<br />
ihres Pflichtanteils hängt nicht nur an <strong>der</strong><br />
Länge ihrer Erwerbstätigkeit. DA vermutlich<br />
Appelle auch nicht viel weiter führen,<br />
müssen wir uns vermehrt Gedanken<br />
machen, wie Männer ¹motiviertª werden<br />
können, die Reproduktion des menschlichen<br />
Lebens auch als ihre Aufgabe zu begreifen.<br />
(Überweisung an Parteivorstand und Bundestagsfraktion)<br />
Antrag I 59<br />
Landesverband Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />
Zukunfts<strong>in</strong>vestitionsprogramm<br />
Arbeit und Umwelt<br />
1. Die konservativ-liberale Bundesregierung<br />
hat bei <strong>der</strong> Bekämpfung <strong>der</strong><br />
Arbeitslosigkeit versagt. Mit dem Abbau<br />
des Sozialstaats, mit <strong>der</strong> Beschneidung<br />
von Arbeitnehmerrechten, mit e<strong>in</strong>em<br />
Rückzug des Staates aus vielen politischen<br />
Handlungsfel<strong>der</strong>n ist e<strong>in</strong>e verhängnisvolle<br />
Spirale <strong>in</strong> Gang gesetzt<br />
worden: Mehr Arbeitslosigkeit bedeutet<br />
rückläufige E<strong>in</strong>nahmen bei Steuern und<br />
Sozialversicherungsbeiträgen. Kürzungen<br />
bei den Sozialleistungen und bei<br />
den öffentlichen Investitionen bedeuten<br />
mehr Arbeitslosigkeit. Es droht die<br />
Gefahr, daû aus <strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />
Krise e<strong>in</strong>e politische Krise wird.<br />
2. In dieser Situation ist e<strong>in</strong>e Stärkung <strong>der</strong><br />
wirtschaftlichen Nachfrage dr<strong>in</strong>gend<br />
erfor<strong>der</strong>lich. Sie muû die Schaffung von<br />
Arbeitsplätzen mit dem notwendigen<br />
ökologischen Strukturwandel verb<strong>in</strong>den.<br />
Nur wenn es gel<strong>in</strong>gt, e<strong>in</strong>e neue wirtschaftliche<br />
Dynamik zur Erschlieûung<br />
von Zukunftsmärkten <strong>in</strong> Gang zu setzen,<br />
kann e<strong>in</strong>e nachhaltige, ökologisch ver-<br />
antwortbare Entwicklung und gleichzeitig<br />
mehr Beschäftigung erreicht werden.<br />
Die <strong>SPD</strong> Schleswig-Holste<strong>in</strong> for<strong>der</strong>t deshalb<br />
e<strong>in</strong> Zukunfts<strong>in</strong>vestitionsprogramm für<br />
Arbeit und Umwelt. Wir wollen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
groûen Geme<strong>in</strong>schaftsanstrengung die<br />
Wirtschaft ökologisch mo<strong>der</strong>nisieren, die<br />
Qualifikation und Ausbildung <strong>der</strong> Menschen<br />
verbessern, Forschung und Entwicklung<br />
für neue wettbewerbsfähige und ökologisch<br />
verträgliche Verfahren und<br />
Produkte för<strong>der</strong>n, Wohnungen, Städte und<br />
Geme<strong>in</strong>den erneuern, <strong>in</strong>novative kle<strong>in</strong>e und<br />
mittlere Unternehmen stärken, den öffentlichen<br />
Personennahverkehr und die Schienenwege<br />
ausbauen und die öffentliche<br />
Infrastruktur umweltgerecht mo<strong>der</strong>nisieren.<br />
Die För<strong>der</strong>ung aus dem Programm muû<br />
sich auf fünf Schwerpunkte konzentrieren:<br />
± Erhöhung <strong>der</strong> Energieproduktivität,<br />
± ökologische Verkehrs<strong>in</strong>vestitionen,<br />
± ökologische Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Infrastruktur,<br />
± Innovationsforschung und Ausbau <strong>der</strong><br />
Bildungs- und Hochschul<strong>in</strong>frastruktur,<br />
± nachhaltige Wohnungs- und Städtebauför<strong>der</strong>ung.<br />
2.1. Erhöhung <strong>der</strong> Energieproduktivität<br />
und Ausbau <strong>der</strong> Solarenergie<br />
Die Bundesregierung kann ihre Selbstverpflichtung<br />
zum Klimaschutz ± Verr<strong>in</strong>gerung<br />
<strong>der</strong> CO2-Emissionen um 25 Prozent<br />
im Vergleich zu 1990 ± nicht e<strong>in</strong>halten.<br />
Deshalb s<strong>in</strong>d umfassende Investitionen bei<br />
<strong>der</strong> Energieversorgung, speziell im Gebäudestand,<br />
erfor<strong>der</strong>lich. Geför<strong>der</strong>t werden<br />
± Anlagen <strong>der</strong> kommunalen und <strong>in</strong>dustriellen<br />
Kraft-Wärme-Kopplung sowie <strong>der</strong><br />
Nah- und Fernwärme,<br />
± Modellprojekte und Energiesparmaûnahmen<br />
für Gebäude (z.B. Niedrigenergiehäuser),<br />
zur Prozeûwärmeerzeugung und<br />
für Wärmedämmung und Isolierung.<br />
Das gilt auch für öffentliche Gebäude,<br />
± Erforschung und Markte<strong>in</strong>führung<br />
erneuerbarer Energieträger. Ihr Anteil an<br />
<strong>der</strong> Energieversorgung soll <strong>in</strong>nerhalb<br />
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