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Parteitag der SPD in Hannover

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Nachfrage zu decken. Das heiût: Die zu<br />

ger<strong>in</strong>ge Nachfrage ist die entscheidende<br />

Schwachstelle <strong>der</strong> deutschen Konjunktur.<br />

Damit wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> neue Arbeitsplätze <strong>in</strong>vestiert<br />

wird, muû die Kaufkraft gestärkt werden.<br />

Deshalb will die <strong>SPD</strong> e<strong>in</strong>e Steuerund<br />

Abgabenreform, die zu e<strong>in</strong>er spürbaren<br />

Nettoentlastung <strong>der</strong> Arbeitnehmer und<br />

ihrer Familien und damit zur Entlastung<br />

<strong>der</strong> groûen Mehrheit <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

führt. Diese Entlastung ist e<strong>in</strong> Gebot <strong>der</strong><br />

wirtschaftspolitischen Vernunft und <strong>der</strong><br />

sozialen Gerechtigkeit.<br />

Während nach dem Konzept <strong>der</strong> Bundesregierung<br />

das oberste 1 % <strong>der</strong> Steuerpflichtigen<br />

e<strong>in</strong> Drittel des gesamten Entlastungsvolumens<br />

erhalten soll, während die untere<br />

Hälfte sich mit gerade 15 % begnügen<br />

muû, will die <strong>SPD</strong> die Entlastungen dort<br />

konzentrieren, wo sie am dr<strong>in</strong>gendsten<br />

gebraucht werden, auf den Bereich <strong>der</strong><br />

Steuerpflichtigen mit E<strong>in</strong>kommen unter<br />

100000 DM. Über 75 % des Entlastungsvolumens<br />

verwenden wir für diesen<br />

Bereich. Damit werden die Nachfrageimpulse<br />

gesetzt, die für mehr Investitionen<br />

<strong>in</strong> neue Arbeitsplätze notwendig s<strong>in</strong>d.<br />

Beschäftigung för<strong>der</strong>n heiût, die Handlungsfähigkeit<br />

<strong>der</strong> Kommunen sichern<br />

Den Kommunen werden durch die Politik<br />

<strong>der</strong> Bundesregierung immer mehr f<strong>in</strong>anzielle<br />

Verpflichtungen aufgebürdet. So<br />

haben sie beispielsweise durch die rigorosen<br />

Streichungen bei <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherung<br />

steigende Ausgaben im Bereich<br />

<strong>der</strong> Sozialhilfe zu verzeichnen. Die F<strong>in</strong>anzlage<br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den hat katastrophale Ausmaûe<br />

angenommen.<br />

Die Gewerbesteuer ist die bedeutendste<br />

E<strong>in</strong>nahmequelle <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den, die mit<br />

Hebesatzrecht ausgestaltet ist. Wird die<br />

Gewerbesteuer ersatzlos abgeschafft, ist<br />

e<strong>in</strong>e kommunale F<strong>in</strong>anzautonomie unmöglich.<br />

Von <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung bis zum<br />

Nahverkehr, die Geme<strong>in</strong>den betreiben bürgernahe<br />

Dase<strong>in</strong>svorsorge, und haben dafür<br />

erhebliche Ausgaben. Mit <strong>der</strong> notwendigen<br />

Sanierung von Gebäuden und öffentlicher<br />

Infrastruktur werden sie vor unlösbare Aufgaben<br />

gestellt.<br />

Wir wollen die Gewerbesteuer erhalten,<br />

um den Geme<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>nahmequelle<br />

zur F<strong>in</strong>anzierung dieser Ausgaben <strong>in</strong> eigener<br />

Verantwortung zu ermöglichen und die<br />

kommunale F<strong>in</strong>anzautonomie zu sichern.<br />

Langfristig ist die Gewerbesteuer durch<br />

e<strong>in</strong>e den Geme<strong>in</strong>den zustehende Wertschöpfungssteuer<br />

zu ersetzen. Insgesamt<br />

muû <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den am Steueraufkommen<br />

wie<strong>der</strong> auf den Stand vor <strong>der</strong><br />

konservativen Regierungsübernahme<br />

erhöht und durch e<strong>in</strong> gesetzlich festgeschriebenes<br />

Konnexitätspr<strong>in</strong>zip gesichert<br />

werden, daû zusätzliche Aufgaben an e<strong>in</strong>e<br />

untere Ebene nur gegen entsprechende<br />

Mittelzuweisungen übertragen werden dürfen.<br />

Zusätzlich wollen wir e<strong>in</strong>e Beteiligung<br />

des Bundes an den Kosten <strong>der</strong> Sozialhilfe.<br />

Beschäftigung för<strong>der</strong>n heiût: Kle<strong>in</strong>e und<br />

mittlere Unternehmen stärken<br />

Beschäftigungszuwächse haben <strong>in</strong> den letzten<br />

Jahren wesentlich <strong>in</strong> Mittel- und Kle<strong>in</strong>betrieben<br />

stattgefunden. Sie beschäftigen<br />

mehr als 20 Millionen Menschen, erwirtschaften<br />

mehr als 49 % <strong>der</strong> Bruttowertschöpfung<br />

und bilden rund 950 000 junge<br />

Menschen aus. Dort s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den letzten<br />

12 Jahren 1,5 Millionen Arbeitsplätze neu<br />

geschaffen worden. Diese Betriebe werden<br />

von e<strong>in</strong>er Senkung <strong>der</strong> Lohnnebenkosten<br />

beson<strong>der</strong>s begünstigt. Für sie muû <strong>der</strong><br />

Zugang zu neuem Kapital und zu zusätzlichem<br />

know-how verbessert werden.<br />

Beschäftigung för<strong>der</strong>n heiût: Gezielt die Investitionen<br />

för<strong>der</strong>n<br />

Statt abstrakter Entlastungen wollen wir<br />

Steuerstrukturen, die zu Investitionen <strong>in</strong><br />

neue Arbeitsplätze anreizen. Deshalb wollen<br />

wir den Teil <strong>der</strong> Gew<strong>in</strong>ne, die für Investitionen<br />

<strong>in</strong> neue Arbeitsplätze zur Verfügung<br />

stehen, gezielt entlasten. Als erste<br />

Maûnahme soll <strong>der</strong> Körperschaftssteuersatz<br />

für re<strong>in</strong>vestierte Gew<strong>in</strong>ne zum 1. 1. 1998<br />

von 45 % auf 35 % gesenkt werden. Um<br />

das Ziel e<strong>in</strong>er rechtsformunabhängigen<br />

Unternehmensbesteuerung zu erreichen,<br />

soll <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ersten Schritt e<strong>in</strong>e Options-<br />

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