Parteitag der SPD in Hannover
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punkte s<strong>in</strong>d die verstärkte För<strong>der</strong>ung von<br />
Energiespar- und Umwelttechnologien,<br />
von Werkstoff-Forschung, Biotechnologie,<br />
von Informations- und Kommunikationstechnologien<br />
und Umweltbildungsforschung.<br />
Wir brauchen e<strong>in</strong>e Qualifizierungsoffensive<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Erstausbildung und<br />
<strong>der</strong> Weiterbildung <strong>in</strong> ressourcenschonenden<br />
Technologien.<br />
Für diese Bereiche muû <strong>der</strong> Bund die Mittel<br />
für Forschung und Hochschulbau aufstocken.<br />
Das gilt auch für die Erforschung<br />
<strong>der</strong> globalen Konsequenzen <strong>der</strong> <strong>in</strong>dustriellen<br />
Wirtschaftsweise und die För<strong>der</strong>ung<br />
angepaûter Technologien für Entwicklungslän<strong>der</strong>.<br />
2.5. Umweltverträgliche Wohnungs- und<br />
Städtebauför<strong>der</strong>ung<br />
Die Städtebauför<strong>der</strong>ung, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong><br />
den neuen Län<strong>der</strong>n, ist auszuweiten.<br />
Gegenwärtig werden etwa 1,5 Mrd. DM<br />
von Bund und Län<strong>der</strong>n bereitgestellt,<br />
obwohl <strong>der</strong> Sanierungsbedarf, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
<strong>in</strong> Mischgebieten, historischen Innenstädten,<br />
für Denkmalschutzmaûnahmen, aber<br />
auch <strong>in</strong> re<strong>in</strong>en Wohngebieten und im<br />
Wohnumfeld erheblich höher ist. Die Bundesmittel<br />
für die Städtebauför<strong>der</strong>ung müssen<br />
deshalb m<strong>in</strong>destens verdoppelt werden.<br />
Zugleich muû die künftige Planung versuchen,<br />
die Trennung von Arbeiten und<br />
Wohnen wie<strong>der</strong> aufzuheben, um Berufspendlerströme<br />
zu reduzieren.<br />
3. Für das vorgeschlagene Zukunfts<strong>in</strong>vestitionsprogramm<br />
für Arbeit und Umwelt<br />
und die weiteren Maûnahmen für e<strong>in</strong>e<br />
aktive Innovations- und Strukturpolitik<br />
schlagen wir e<strong>in</strong>en Fonds vor, <strong>der</strong> mit<br />
rund 35 Mrd. DM ausgestattet ist und<br />
bei <strong>der</strong> Kreditanstalt für Wie<strong>der</strong>aufbau<br />
verwaltet wird. Dieser Fonds wird<br />
gesetzlich im ¹Stabilitäts- und Wachstumsgesetzª<br />
verankert, damit er zweckbestimmt<br />
von privaten Unternehmen<br />
und öffentlicher Hand ausschlieûlich für<br />
den Strukturwandel und die Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Infrastruktur e<strong>in</strong>gesetzt wird.<br />
E<strong>in</strong>e <strong>der</strong>artige antizyklische Strukturpolitik<br />
zielt auf mehr Stabilität und Dyna-<br />
mik <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wirtschaft und schafft neue<br />
Arbeitsplätze.<br />
Wenn das gesamtgesellschaftliche Gleichgewicht<br />
verfehlt ist, d. h. bei steigen<strong>der</strong><br />
Massenarbeitslosigkeit und anhalten<strong>der</strong><br />
Investitionsschwäche, erhalten Bund, Län<strong>der</strong><br />
und Geme<strong>in</strong>den sowie private Unternehmen<br />
aus dem Fonds z<strong>in</strong>slose o<strong>der</strong> z<strong>in</strong>sverbilligte<br />
Kredite für Investitionen <strong>in</strong><br />
Schwerpunktbereichen. Die Verz<strong>in</strong>sung<br />
und Tilgung des Fonds muû nach beg<strong>in</strong>nen<strong>der</strong><br />
selbsttragen<strong>der</strong> Wirtschaftsdynamik<br />
aus den stärker flieûenden Steuere<strong>in</strong>nahmen<br />
zurückflieûen. Damit unterscheidet<br />
sich dieser strukturpolitische Ansatz <strong>in</strong> zwei<br />
wichtigen Punkten von den früheren Konjunkturprogrammen:<br />
Es flieût gezielt <strong>in</strong><br />
den Strukturwandel, und <strong>der</strong> Fonds muû<br />
bei konjunktureller Erholung zurückgezahlt<br />
werden.<br />
E<strong>in</strong>e solche antizyklische Politik ist machbar.<br />
Dazu müssen Geldpolitik und F<strong>in</strong>anzpolitik<br />
koord<strong>in</strong>iert und <strong>der</strong> ökologische<br />
Strukturwandel angegangen werden. Entzieht<br />
sich die Politik dieser Verantwortung,<br />
trägt sie zur Verschärfung <strong>der</strong> Probleme<br />
bei. Orientiert sie sich an diesen Zielgaben,<br />
kann dies schnell zu e<strong>in</strong>em qualitativen<br />
Wachstum, Abbau <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit und<br />
e<strong>in</strong>er spürbaren Konsolidierung von Sozialkassen<br />
und öffentlichen E<strong>in</strong>nahmen führen.<br />
Per Saldo bedeutet das e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>geren<br />
Schuldenstand, <strong>der</strong> künftigen Generationen<br />
ihre Entwicklungschancen bewahrt.<br />
E<strong>in</strong> <strong>der</strong>artiges Programm hat e<strong>in</strong>e hohe<br />
Selbstf<strong>in</strong>anzierung mit sehr positiven Wirkungen<br />
auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung.<br />
Zur f<strong>in</strong>anziellen Grundausstattung<br />
kommen mehrere Quellen <strong>in</strong> Frage:<br />
Umschichtungen im Haushalt, Abbau<br />
umweltschädlicher Investitionen, die Verz<strong>in</strong>sung<br />
aus den Rücklagen <strong>der</strong> Atomkraftwerke,<br />
Kreditaufnahmen des Bundes.<br />
(Überwiesen an Parteivorstand und Bundestagsfraktion)<br />
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