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Parteitag der SPD in Hannover

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Das duale Krankenhausf<strong>in</strong>anzierungssystem<br />

ist zu überprüfen und mittelfristig<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e monistische F<strong>in</strong>anzierung zu<br />

überführen.<br />

9. Die Beitragszahlung zur Krankenversicherung<br />

darf nicht ausschlieûlich lohnorientiert<br />

bleiben, weil dadurch<br />

beschäftigungs<strong>in</strong>tensivere Bereiche wie<br />

Handwerk und Dienstleistungsgewerbe<br />

gegenüber <strong>der</strong> rationalisierenden Groû<strong>in</strong>dustrie<br />

überproportional mit Sozialabgaben<br />

belastet werden.<br />

10. Die gesetzlichen Krankenkassen s<strong>in</strong>d<br />

für alle Bevölkerungsgruppen zu öffnen<br />

und attraktiver zu machen, damit e<strong>in</strong><br />

echter Solidarausgleich möglich wird<br />

und ¹gute Risikenª nicht automatisch<br />

<strong>in</strong> private Versicherung abgedrängt werden.<br />

Den gesetzlichen Krankenkassen<br />

muû daher auch die Möglichkeit von<br />

Zusatzangeboten e<strong>in</strong>geräumt werden.<br />

Mediz<strong>in</strong>isch notwendige Leistungen<br />

gehören <strong>in</strong> das Leistungsangebot <strong>der</strong><br />

Krankenkassen.<br />

III. Reha vor Rente<br />

Vorsorgemaûnahmen tragen zur Kostenreduzierung<br />

im Akutbereich bei. Daher s<strong>in</strong>d<br />

Prävention und Rehabilitation im Gesundheitswesen<br />

stärker auszubauen. Der Grundsatz<br />

¹Rehabilitation vor Renteª, wie mit<br />

dem Rehabilitationsangleichungsgesetz <strong>der</strong><br />

sozial-liberalen Koalition e<strong>in</strong>geführt, muû<br />

wie<strong>der</strong> stärker umgesetzt werden. Die massiven<br />

Erhöhungen <strong>der</strong> Eigenbeteiligungen<br />

im Reha-Bereich sowie die Verkürzung <strong>der</strong><br />

geför<strong>der</strong>ten Reha-Maûnahmen s<strong>in</strong>d<br />

zurückzunehmen. Der Rechtsanspruch auf<br />

berufliche Rehabilitation von Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten<br />

von <strong>der</strong> Bundestagsmehrheit abgeschafft ±<br />

ist wie<strong>der</strong> herzustellen.<br />

Die <strong>SPD</strong> setzt sich gegen diese sozial unausgewogenen<br />

Maûnahmen e<strong>in</strong>.<br />

Sie for<strong>der</strong>t:<br />

± die Umstrukturierung von Heilbä<strong>der</strong>n<br />

und Kurorten zu Gesundheitszentren <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er ökologisch <strong>in</strong>takten Umwelt,<br />

± die För<strong>der</strong>ung wohnortnaher Rehabilitation,<br />

± die Nutzung von frei werdenden Reha-<br />

Kl<strong>in</strong>iken als Akutkrankenhäuser anstelle<br />

von teuren Krankenhaussanierungen,<br />

± Kooperationsverträge zwischen Krankenhäusern<br />

und Krankenhäusern und Reha-<br />

E<strong>in</strong>richtungen (ausgetauschte Leistungen<br />

dürfen dabei nicht e<strong>in</strong>e Umsatzsteuer-<br />

Pflicht begründen),<br />

± Schaffung von Schwerpunktorten für stationäre,<br />

teilstationäre und ambulante<br />

Rehabilitation,<br />

± Verzahnung von Akutmediz<strong>in</strong>, Rehabilitation<br />

und Pflege sowohl im stationären<br />

als auch im ambulanten Bereich<br />

voranzutreiben.<br />

IV. E<strong>in</strong>er Politik, die die Schwächsten <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Gesellschaft weiter schwächt, um<br />

gleichzeitig Millionären und Milliardären<br />

Steuergeschenke machen zu können, setzt<br />

die <strong>SPD</strong> entschiedenen Wi<strong>der</strong>stand entgegen.<br />

Die <strong>SPD</strong> will die Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> solidarischen gesetzlichen Krankenversicherung,<br />

statt den Umbau zu e<strong>in</strong>er Zwei-<br />

Klassen-Mediz<strong>in</strong>.<br />

Begründung: Der Angriff auf die solidarische<br />

Krankenversicherung verstärkt den<br />

Trend zur Spaltung <strong>der</strong> Gesellschaft <strong>in</strong> arm<br />

und reich.<br />

Beispiele s<strong>in</strong>d<br />

± die Kürzung des Krankengeldes seit<br />

1. 1. 1997 um zehn Prozent,<br />

± die Abschaffung des Kassenzuschusses<br />

zum Zahnersatz für alle, die nach 1978<br />

geboren wurden,<br />

± weiter deutliche Erhöhung <strong>der</strong> Eigenbeteiligung<br />

<strong>der</strong> Kranken von bisher <strong>in</strong>sgesamt<br />

13 Mrd. DM auf zukünftig m<strong>in</strong>destens<br />

18 Mrd. DM bei dynamischer<br />

jährlicher Anpassung.<br />

Trickreich wird so die bisherige paritätische<br />

Beitragsaufteilung zwischen Arbeitgebern<br />

und Arbeitnehmern e<strong>in</strong>seitig zu<br />

Lasten <strong>der</strong> Arbeitnehmer und Versicherten<br />

verschoben.<br />

Die Erhöhung des Eigenanteils,<br />

± bei Fahrtkosten von 20 DM auf 25 DM,<br />

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