Parteitag der SPD in Hannover
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regionaler Abmachungen im S<strong>in</strong>ne von<br />
Kapitel 8 <strong>der</strong> VN-Charta nahe. Die<br />
bereits bestehenden regionalen Sicherheitssysteme<br />
o<strong>der</strong> Ansätze zu ihrer<br />
Schaffung sollen unterstützt und geför<strong>der</strong>t<br />
werden.<br />
4. Verständigung zwischen den Kulturen<br />
för<strong>der</strong>n<br />
Geme<strong>in</strong>sames weltweites Handeln erfor<strong>der</strong>t<br />
Verständigung über kulturelle Unterschiede<br />
h<strong>in</strong>weg. Wir wi<strong>der</strong>sprechen <strong>der</strong> These vom<br />
unausweichlichen Zusammenprall <strong>der</strong> Zivilisationen.<br />
Fundamentalismus gibt es überall,<br />
aber ke<strong>in</strong>e <strong>der</strong> groûen Weltreligionen<br />
steht e<strong>in</strong>em friedlichen Zusammenleben<br />
von Menschen und Völkern entgegen.<br />
Die <strong>SPD</strong> vertritt folgende Ziele:<br />
± Wir wollen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em offenen <strong>in</strong>terkulturellen<br />
Dialog auf breiter Grundlage<br />
dafür sorgen, daû Fe<strong>in</strong>dbil<strong>der</strong> zurückgedrängt<br />
werden.<br />
± Wir wollen <strong>in</strong> diesem Dialog Institutionen<br />
und Werte identifizieren, die alle<br />
Kulturen geme<strong>in</strong>sam haben, und so zu<br />
geme<strong>in</strong>samen Regeln gegen Mord,<br />
Folter, Unterdrückung und Tyrannei<br />
kommen. Maûstab bleibt das universelle<br />
Verständnis von elementaren Menschenrechten,<br />
wie sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wiener Menschenrechtsdeklaration<br />
<strong>der</strong> VN von 1993<br />
nie<strong>der</strong>gelegt s<strong>in</strong>d.<br />
± Wir wollen e<strong>in</strong>e Menschenrechtspolitik<br />
ohne doppelte Standards und ohne doppelte<br />
Moral. In konkreten Fällen von<br />
Menschenrechtsverletzungen s<strong>in</strong>d die<br />
Instrumente anzuwenden, die die besten<br />
Erfolgschancen bieten. Dafür steht e<strong>in</strong><br />
breites Spektrum von Möglichkeiten zur<br />
Verfügung. Aber niemals dürfen Menschenrechtsverletzungen<br />
e<strong>in</strong>fach h<strong>in</strong>genommen<br />
werden, nur weil man glaubt,<br />
daû eigene ökonomische o<strong>der</strong> politische<br />
Interessen auf dem Spiel stehen.<br />
± Wir wollen die Möglichkeiten <strong>der</strong> Auswärtigen<br />
Kulturpolitik, des Auslandsrundfunks<br />
und <strong>der</strong> wissenschaftlichen<br />
und wirtschaftlichen Kontakte zur För-<br />
<strong>der</strong>ung e<strong>in</strong>es weltweiten <strong>in</strong>terkulturellen<br />
Dialogs e<strong>in</strong>setzen.<br />
5. Abrüstung vorantreiben<br />
Die kontrollierte Abrüstung von Massenvernichtungswaffen<br />
bleibt e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> wichtigsten<br />
Aufgaben globaler Friedenssicherung.<br />
Die <strong>SPD</strong> hält an dem Ziel <strong>der</strong> vollständigen<br />
Abschaffung aller Massenvernichtungswaffen<br />
fest. Aber auch die konventionelle<br />
Rüstung ist <strong>in</strong> Europa und weltweit immer<br />
noch viel zu hoch. Das Überangebot von<br />
Kriegswaffen und <strong>der</strong> leichte Zugang zu<br />
ihnen ermöglicht und verschärft regionale<br />
und lokale Konflikte. Deshalb müssen auch<br />
die Bemühungen um konventionelle Abrüstung<br />
verstärkt werden.<br />
E<strong>in</strong>e <strong>SPD</strong>-geführte Auûen- und Sicherheitspolitik<br />
wird folgende Initiativen<br />
ergreifen:<br />
± Zur Umsetzung <strong>der</strong> Verpflichtungen zur<br />
atomaren Abrüstung aus dem Nichtverbreitungsvertrag,<br />
Art. 6, werden wir uns<br />
für e<strong>in</strong>en schrittweisen Abrüstungsprozeû<br />
aller Nuklearwaffen e<strong>in</strong>setzen. Dazu<br />
gehört:<br />
1. Absenkung des Alarmstatus <strong>der</strong><br />
Atomwaffen (de-alert<strong>in</strong>g) z. B. durch<br />
getrennte Lagerung <strong>der</strong> Sprengköpfe<br />
von den Trägersystemen;<br />
2. Verzicht auf den Erste<strong>in</strong>satz von<br />
Atomwaffen;<br />
3. E<strong>in</strong> Vertrag über die Nicht-Herstellung<br />
neuer Atomsprengköpfe und die<br />
Schlieûung aller Teststätten;<br />
4. Der Abschluû e<strong>in</strong>es Vertrages zum<br />
Stop <strong>der</strong> Produktion von Spaltmaterial<br />
(cut-off) und über die sichere und<br />
kontrollierte Lagerung vorhandener<br />
Spaltstoffe;<br />
5. Die Fortsetzung des START-Prozesses<br />
sowie e<strong>in</strong> Vertrag über die<br />
Abschaffung aller taktischen Atomwaffen;<br />
6. Die E<strong>in</strong>beziehung von Frankreich<br />
und Groûbritannien <strong>in</strong> den Abrüstungsprozeû<br />
ebenso wie die Ch<strong>in</strong>as.