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Parteitag der SPD in Hannover

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28<br />

regionaler Abmachungen im S<strong>in</strong>ne von<br />

Kapitel 8 <strong>der</strong> VN-Charta nahe. Die<br />

bereits bestehenden regionalen Sicherheitssysteme<br />

o<strong>der</strong> Ansätze zu ihrer<br />

Schaffung sollen unterstützt und geför<strong>der</strong>t<br />

werden.<br />

4. Verständigung zwischen den Kulturen<br />

för<strong>der</strong>n<br />

Geme<strong>in</strong>sames weltweites Handeln erfor<strong>der</strong>t<br />

Verständigung über kulturelle Unterschiede<br />

h<strong>in</strong>weg. Wir wi<strong>der</strong>sprechen <strong>der</strong> These vom<br />

unausweichlichen Zusammenprall <strong>der</strong> Zivilisationen.<br />

Fundamentalismus gibt es überall,<br />

aber ke<strong>in</strong>e <strong>der</strong> groûen Weltreligionen<br />

steht e<strong>in</strong>em friedlichen Zusammenleben<br />

von Menschen und Völkern entgegen.<br />

Die <strong>SPD</strong> vertritt folgende Ziele:<br />

± Wir wollen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em offenen <strong>in</strong>terkulturellen<br />

Dialog auf breiter Grundlage<br />

dafür sorgen, daû Fe<strong>in</strong>dbil<strong>der</strong> zurückgedrängt<br />

werden.<br />

± Wir wollen <strong>in</strong> diesem Dialog Institutionen<br />

und Werte identifizieren, die alle<br />

Kulturen geme<strong>in</strong>sam haben, und so zu<br />

geme<strong>in</strong>samen Regeln gegen Mord,<br />

Folter, Unterdrückung und Tyrannei<br />

kommen. Maûstab bleibt das universelle<br />

Verständnis von elementaren Menschenrechten,<br />

wie sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wiener Menschenrechtsdeklaration<br />

<strong>der</strong> VN von 1993<br />

nie<strong>der</strong>gelegt s<strong>in</strong>d.<br />

± Wir wollen e<strong>in</strong>e Menschenrechtspolitik<br />

ohne doppelte Standards und ohne doppelte<br />

Moral. In konkreten Fällen von<br />

Menschenrechtsverletzungen s<strong>in</strong>d die<br />

Instrumente anzuwenden, die die besten<br />

Erfolgschancen bieten. Dafür steht e<strong>in</strong><br />

breites Spektrum von Möglichkeiten zur<br />

Verfügung. Aber niemals dürfen Menschenrechtsverletzungen<br />

e<strong>in</strong>fach h<strong>in</strong>genommen<br />

werden, nur weil man glaubt,<br />

daû eigene ökonomische o<strong>der</strong> politische<br />

Interessen auf dem Spiel stehen.<br />

± Wir wollen die Möglichkeiten <strong>der</strong> Auswärtigen<br />

Kulturpolitik, des Auslandsrundfunks<br />

und <strong>der</strong> wissenschaftlichen<br />

und wirtschaftlichen Kontakte zur För-<br />

<strong>der</strong>ung e<strong>in</strong>es weltweiten <strong>in</strong>terkulturellen<br />

Dialogs e<strong>in</strong>setzen.<br />

5. Abrüstung vorantreiben<br />

Die kontrollierte Abrüstung von Massenvernichtungswaffen<br />

bleibt e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> wichtigsten<br />

Aufgaben globaler Friedenssicherung.<br />

Die <strong>SPD</strong> hält an dem Ziel <strong>der</strong> vollständigen<br />

Abschaffung aller Massenvernichtungswaffen<br />

fest. Aber auch die konventionelle<br />

Rüstung ist <strong>in</strong> Europa und weltweit immer<br />

noch viel zu hoch. Das Überangebot von<br />

Kriegswaffen und <strong>der</strong> leichte Zugang zu<br />

ihnen ermöglicht und verschärft regionale<br />

und lokale Konflikte. Deshalb müssen auch<br />

die Bemühungen um konventionelle Abrüstung<br />

verstärkt werden.<br />

E<strong>in</strong>e <strong>SPD</strong>-geführte Auûen- und Sicherheitspolitik<br />

wird folgende Initiativen<br />

ergreifen:<br />

± Zur Umsetzung <strong>der</strong> Verpflichtungen zur<br />

atomaren Abrüstung aus dem Nichtverbreitungsvertrag,<br />

Art. 6, werden wir uns<br />

für e<strong>in</strong>en schrittweisen Abrüstungsprozeû<br />

aller Nuklearwaffen e<strong>in</strong>setzen. Dazu<br />

gehört:<br />

1. Absenkung des Alarmstatus <strong>der</strong><br />

Atomwaffen (de-alert<strong>in</strong>g) z. B. durch<br />

getrennte Lagerung <strong>der</strong> Sprengköpfe<br />

von den Trägersystemen;<br />

2. Verzicht auf den Erste<strong>in</strong>satz von<br />

Atomwaffen;<br />

3. E<strong>in</strong> Vertrag über die Nicht-Herstellung<br />

neuer Atomsprengköpfe und die<br />

Schlieûung aller Teststätten;<br />

4. Der Abschluû e<strong>in</strong>es Vertrages zum<br />

Stop <strong>der</strong> Produktion von Spaltmaterial<br />

(cut-off) und über die sichere und<br />

kontrollierte Lagerung vorhandener<br />

Spaltstoffe;<br />

5. Die Fortsetzung des START-Prozesses<br />

sowie e<strong>in</strong> Vertrag über die<br />

Abschaffung aller taktischen Atomwaffen;<br />

6. Die E<strong>in</strong>beziehung von Frankreich<br />

und Groûbritannien <strong>in</strong> den Abrüstungsprozeû<br />

ebenso wie die Ch<strong>in</strong>as.

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