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Parteitag der SPD in Hannover

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Jugend- und Bildungspolitik<br />

Antrag I 283<br />

Parteivorstand<br />

Bildung für die Zukunft ± Bildung<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er lernfähigen und<br />

lernenden Gesellschaft<br />

Wir wollen unser Land auf das 21. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

vorbereiten. Wir wollen e<strong>in</strong>e neue<br />

Politik durchsetzen, die Bildung und Wissenschaft,<br />

Qualifikation und Innovation<br />

e<strong>in</strong>en neuen Stellenwert gibt und unser<br />

Land wie<strong>der</strong> zukunftsfähig macht. Wir<br />

wollen e<strong>in</strong>e Bildungspolitik, die junge und<br />

erwachsene Menschen darauf vorbereitet,<br />

daû die Menschheit nur mit e<strong>in</strong>er nachhaltigen<br />

Entwicklung e<strong>in</strong>e selbstbestimmte<br />

Zukunft haben wird.<br />

Unser Land braucht e<strong>in</strong>e neue Regierung.<br />

Die jetzige Bundesregierung hat <strong>in</strong> 15 Jahren<br />

Regierungstätigkeit die Grundlagen für<br />

die Bewältigung des Strukturwandels und<br />

den sozialen Zusammenhalt aufs Spiel<br />

gesetzt. Weit über vier Millionen Arbeitslose,<br />

darunter e<strong>in</strong>e halbe Million Jugendliche<br />

unter 25 Jahren und die auf über zwei<br />

Billionen Mark angestiegene Staatsverschuldung<br />

s<strong>in</strong>d hierfür Beleg.<br />

Die <strong>SPD</strong> wird <strong>in</strong> ihrem Regierungsprogramm<br />

1998 Bildung, Qualifikation und<br />

Innovation, Forschung und Wissenschaft,<br />

e<strong>in</strong>en zentralen Stellenwert geben und<br />

zugleich deutlich machen, daû und <strong>in</strong> welchem<br />

Umfang sie die Bildungsausgaben<br />

des Bundes, die unter <strong>der</strong> konservativen<br />

Regierung e<strong>in</strong>en zukunftsschädigenden<br />

Tiefstand erreicht haben, ausweiten wird.<br />

Den Herausfor<strong>der</strong>ungen des 21. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

kann nur e<strong>in</strong>e lernfähige Politik <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er lernfähigen Gesellschaft gerecht werden.<br />

± In <strong>der</strong> lernenden Gesellschaft muû<br />

lebenslanges Lernen ermöglicht und<br />

geför<strong>der</strong>t werden: Lernen <strong>in</strong> Bildungs<strong>in</strong>stitutionen<br />

ebenso wie <strong>in</strong>formelles, <strong>in</strong>dividuelles<br />

Lernen; denn <strong>in</strong> <strong>der</strong> lernenden<br />

Gesellschaft s<strong>in</strong>d Bildung und Ausbildung<br />

ke<strong>in</strong>e abgeschlossene Lebensphase,<br />

son<strong>der</strong>n ständige Aufgabe. Wir müssen<br />

uns orientieren an den vier Pr<strong>in</strong>zipien<br />

<strong>der</strong> lernenden Gesellschaft: Lernen zu<br />

lernen, lernen zu handeln, lernen für das<br />

Leben und Lernen für das Zusammenleben.<br />

± Die Gesellschaft muû lernen, daû das<br />

Wohlstandsmodell <strong>der</strong> Industrielän<strong>der</strong><br />

die Lebensgrundlagen <strong>der</strong> gesamten<br />

Menschheit gefährdet: Globales Lernen<br />

und Umweltbildung als Voraussetzung<br />

für e<strong>in</strong>e an Nachhaltigkeit orientierte<br />

Denk- und Handlungsweise muû deshalb<br />

die Lernprozesse <strong>in</strong> allen Bereichen des<br />

Bildungswesens bestimmen. Unser Bildungssystem<br />

muû junge und erwachsene<br />

Menschen dazu befähigen, die Dynamik<br />

<strong>der</strong> beschleunigten ökologischen Verän<strong>der</strong>ungen<br />

zu begreifen und daraus<br />

Schluûfolgerungen für <strong>in</strong>dividuelles und<br />

gesellschaftliches Handeln zu ziehen.<br />

Deshalb müssen wir immer wie<strong>der</strong> neue<br />

Bildungschancen eröffnen. Wir müssen die<br />

unterschiedlichen Ausbildungsgänge durchlässig<br />

gestalten und flieûende und wechselnde<br />

Übergänge zwischen Bildung und<br />

Beruf schaffen. Dar<strong>in</strong> unterscheidet sich<br />

sozialdemokratische von konservativer<br />

Politik. Konservative wollen mit ideologisierten<br />

Schlagworten wie Wettbewerb und<br />

Eliteför<strong>der</strong>ung die Bildungsübergänge<br />

erschweren, frühzeitige Selektion und Privilegien<br />

erhalten und den Zugang zu Bildung<br />

wenigen, die über Marktmacht und<br />

Vermögen verfügen, vorbehalten.<br />

± Wir wollen die aufklärende und <strong>in</strong>tegrierende<br />

Kraft von Bildung stärken und<br />

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