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Parteitag der SPD in Hannover

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teln f<strong>in</strong>anzierter E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e bessere<br />

Anerkennung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>erziehungszeiten<br />

bei den Renten ist längst überfällig. Über<br />

die Senkung des Spitzensteuersatzes wird<br />

von <strong>der</strong> Bonner Regierung mehr geredet<br />

als über e<strong>in</strong>en gerechteren Familienlastenausgleich.<br />

Die F<strong>in</strong>anzierbarkeit <strong>der</strong> Alterssicherung<br />

wird zunehmend auch von jungen Menschen<br />

<strong>in</strong> Frage gestellt. Damit wachsen die<br />

Zweifel aller Beitragszahler an <strong>der</strong><br />

Zukunftssicherung. Und dies nicht nur auf<br />

Grund <strong>der</strong> unverän<strong>der</strong>t hohen Arbeitslosigkeit.<br />

Auch die starke Zunahme nicht sozialversicherungspflichtiger<br />

Erwerbsarbeit und<br />

die demographische Entwicklung, die sich<br />

zur Jahrtausendwende e<strong>in</strong>deutig zu Lasten<br />

<strong>der</strong> jungen Generation verschieben wird,<br />

verstärken diese Tendenz.<br />

Soweit sich die Bundesregierung diesen<br />

Problemen überhaupt stellt, s<strong>in</strong>d ihre<br />

Lösungsversuche gescheitert. Junge Menschen<br />

akzeptieren nicht mehr, daû sie <strong>in</strong><br />

die Rentenversicherung e<strong>in</strong>zahlen sollen,<br />

ohne daû dadurch e<strong>in</strong>e verläûliche Perspektive<br />

für die eigene Alterssicherung entsteht.<br />

Wenn immer mehr junge Menschen den<br />

E<strong>in</strong>druck gew<strong>in</strong>nen, daû ihnen die Erwachsenen<br />

Zukunftsperspektiven vorenthalten,<br />

werden sie auch immer weniger e<strong>in</strong>sehen,<br />

für die ältere Generation Zahlungen zu leisten.<br />

E<strong>in</strong>e Politik, die auf die Solidarität zwischen<br />

den Generationen und auf die<br />

geme<strong>in</strong>same Verantwortung für die<br />

Zukunft zielt, bedarf nicht <strong>der</strong> e<strong>in</strong>es auf die<br />

materielle Sicherung abzielenden Generationenvertrages.<br />

Sie erfor<strong>der</strong>t auch e<strong>in</strong>e<br />

sozial ausgewogene Gestaltung <strong>der</strong> Lebensverhältnisse,<br />

die ausdrücklich e<strong>in</strong>e bessere<br />

För<strong>der</strong>ung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, Jugendlichen und<br />

Familien umfassen muû.<br />

E<strong>in</strong> neuer Gesellschaftsvertrag für<br />

Vertrauen und Sicherheit<br />

Der Generationsvertrag muû zu e<strong>in</strong>em<br />

¹Gesellschaftsvertragª erweitert werden,<br />

<strong>der</strong> stärker als bisher die Lebenschancen<br />

<strong>der</strong> Jüngeren zum Inhalt hat. Es ist e<strong>in</strong>e<br />

<strong>der</strong> Alterssicherung an Gewicht m<strong>in</strong>destens<br />

ebenbürtige Aufgabe, jedem E<strong>in</strong>zelnen<br />

reale Chancen und Perspektiven zum E<strong>in</strong>stieg<br />

<strong>in</strong> die Erwachsenengeneration zu bieten.<br />

Der Bundesparteitag for<strong>der</strong>t den Parteivorstand<br />

auf, e<strong>in</strong> Konzept e<strong>in</strong>es neuen<br />

¹Gesellschaftsvertragsª im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es<br />

umfassenden Generationsvertrages zu entwickeln.<br />

E<strong>in</strong> solches Konzept soll sich vor<br />

allem an folgenden Zielsetzungen orientieren:<br />

± Schaffung neuer Arbeitsplätze und Sicherung<br />

<strong>der</strong> gerechten Verteilung <strong>der</strong><br />

Arbeit, um jungen Menschen berufliche<br />

Chancen zu eröffnen und zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n,<br />

daû sie bereits nach <strong>der</strong> Schule <strong>in</strong><br />

Arbeitslosigkeit und Sozialhilfebezug<br />

entlassen werden. Hierbei ist e<strong>in</strong>e aktive<br />

Arbeitsmarkt- und Strukturpolitik ebenso<br />

erfor<strong>der</strong>lich wie e<strong>in</strong>e Verbesserung <strong>der</strong><br />

Arbeitsmarktordnung.<br />

± E<strong>in</strong>e strukturelle Verbesserung des geltenden<br />

Alterssicherungssystems mit dem<br />

Ziel, die Aushöhlung des Solidarpr<strong>in</strong>zips<br />

durch e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>destversicherungspflicht<br />

für alle Personen im erwerbsfähigen<br />

Alter zu stoppen und e<strong>in</strong>e bessere<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>erziehungsleistung<br />

künftig durch alle Steuerzahler<br />

sicherzustellen.<br />

± Schaffung von besseren Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

für die Familien durch<br />

± familienfreundlichere Arbeitszeiten,<br />

± den Ausbau von Betreuungsangeboten<br />

für unter 3jährige und schulpflichtige<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>,<br />

± familienunterstützende Hilfen <strong>der</strong> Beratung<br />

und Bildung, För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Familienselbsthilfe,<br />

Schaffung wohnumfeldnaher<br />

Begegnungsformen,<br />

± e<strong>in</strong>en sozial gerechten Familienleistungsausgleich,<br />

± beson<strong>der</strong>e Hilfen für Alle<strong>in</strong>erziehende<br />

und Familien <strong>in</strong> schwierigen Lebenssituationen,<br />

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