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Parteitag der SPD in Hannover

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Antrag I 77<br />

Ortsvere<strong>in</strong> Aligse-Kolshorn-Röddensen<br />

(Bezirk <strong>Hannover</strong>)<br />

¹Zukunft <strong>der</strong> Arbeit und <strong>der</strong><br />

Demokratieª<br />

Der <strong>Parteitag</strong> for<strong>der</strong>t den Parteivorstand<br />

auf, e<strong>in</strong>e Expertenkommission ¹Zukunft<br />

<strong>der</strong> Arbeit und <strong>der</strong> Demokratieª zu bestellen.<br />

Die Kommission soll Elemente für e<strong>in</strong>e<br />

Vision erarbeiten, wie bei zunehmen<strong>der</strong><br />

Schrumpfung des Arbeitsplatzangebotes die<br />

vorhandene Arbeit gerecht verteilt werden<br />

kann, damit die soziale Demokratie im<br />

21. Jahrhun<strong>der</strong>t nicht durch extremistische<br />

Tendenzen nach Rechts und/o<strong>der</strong> L<strong>in</strong>ks<br />

gefährdet wird.<br />

(Überwiesen an Parteivorstand)<br />

Antrag I 79<br />

Unterbezirk Schwabach<br />

(Landesverband Bayern)<br />

Arbeitnehmerüberlassung<br />

1. Die erfolgte Aufweichung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes(AÜG)<br />

und<br />

die, wie z.B. vom Bundesverband für<br />

Zeitarbeit und <strong>der</strong> vom Wirtschaftsrat<br />

<strong>der</strong> CDU gefor<strong>der</strong>te Ausweitung <strong>der</strong><br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Arbeitnehmerüberlassung<br />

wird entschieden abgelehnt.<br />

Die Zeitarbeitsunternehmen sehen<br />

jedoch ihre Wachstumsmöglichkeiten<br />

auch weiterh<strong>in</strong> durch das bereits aufgeweichte<br />

AÜG e<strong>in</strong>geschränkt. Befristete<br />

Zeitarbeitsverträge, Kettenzeitarbeitsverträge,<br />

dauerhafte Entleihung an e<strong>in</strong><br />

Unternehmen und die Ausdehnung <strong>der</strong><br />

Zeitarbeit auf das Bauhauptgewerbe soll<br />

die Branche noch lukrativer machen.<br />

Werden diese Restriktionen jedoch<br />

abgeschafft, so wird <strong>der</strong> Typus e<strong>in</strong>es<br />

mo<strong>der</strong>nen Saisonarbeiters geschaffen,<br />

<strong>der</strong> für wenig Geld bei Bedarf angeheuert,<br />

eventuell weiter beschäftigt o<strong>der</strong><br />

sofort wie<strong>der</strong> entlassen werden kann.<br />

Die soziale Verantwortung <strong>der</strong> Verleihbetriebe<br />

würde auf Kosten <strong>der</strong> Allgeme<strong>in</strong>heit<br />

zugunsten <strong>der</strong> Profitmaximierung<br />

aufgegeben werden. Die<br />

Abschaffung dieser Regelungen würde<br />

dazu führen, daû <strong>in</strong> normalen Betrieben<br />

deutlich weniger Dauerarbeitsplätze<br />

geschaffen werden würden.<br />

2. Die Bezahlung <strong>der</strong> Leiharbeitnehmer<br />

muû <strong>der</strong> Entlohnung <strong>der</strong> dauerhaft <strong>in</strong><br />

Betrieben Beschäftigten angeglichen<br />

werden. Die augenblickliche Entlohnung<br />

liegt bis zu 45 % unter den tariflichen<br />

Bestimmungen <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Branche.<br />

Die Tarifautonomie wird durch die<br />

Zeitarbeit untergraben, denn die Arbeitnehmer<br />

verdienen meist weit unter dem<br />

Tariflohn <strong>der</strong> entsprechenden Branche.<br />

Dies erklärt auch die gestiegene Attraktivität<br />

e<strong>in</strong>es Zeitarbeitnehmers für den-<br />

Entleihbetrieb. Der Entleiher erhält<br />

e<strong>in</strong>en flexiblen und motivierten Arbeitnehmer(Hoffnung<br />

auf Dauerarbeitsplatz)<br />

und muû oft nicht mehr, wenn<br />

nicht sogar weniger als für e<strong>in</strong>en fest<br />

angestellten Facharbeiter bezahlen. Wie<br />

die Arbeitgeberseite die Kosten regelt,<br />

muû uns nicht kümmern. Fest steht, daû<br />

Arbeit ihren Preis haben. muû. Ziel <strong>der</strong><br />

Zeitarbeit darf es nicht se<strong>in</strong>, Unternehmer<br />

aus <strong>der</strong> sozialen Verantwortung<br />

Arbeitsplätze zu schaffen zu entlassen<br />

und e<strong>in</strong>e neue Gruppe von Billiglohnarbeitern<br />

<strong>in</strong> Deutschland aufzubauen.<br />

3. Die Gewerkschaften im DGB werden<br />

aufgefor<strong>der</strong>t, ihre Anstrengungen zu<br />

verstärken, die Beschäftigten <strong>der</strong> Arbeitnehmerüberlassungsbranche<br />

zu organisieren.<br />

Es müssen Möglichkeiten<br />

geschaffen werden, auch für LeiharbeitnehmerInnen<br />

tarifvertragliche Rechte zu<br />

begründen. Maûstab könnte die E<strong>in</strong>satzbranche<br />

se<strong>in</strong>. Es muû jedoch vermieden<br />

werden, daû dadurch e<strong>in</strong>e Umstrukturierung<br />

<strong>der</strong> Leiharbeit (siehe Punkt 4)<br />

verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t wird.<br />

Die Beschäftigung über Zeitarbeitsfirmen<br />

hat mit 170 000 Arbeitnehmern<br />

e<strong>in</strong>en Umfang erreicht, <strong>der</strong> von Seiten<br />

<strong>der</strong> Arbeitnehmervertretung nicht mehr<br />

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