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Parteitag der SPD in Hannover

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immer weiter f<strong>in</strong>anziell entlastet werden,<br />

steigt die Arbeitslosigkeit auf e<strong>in</strong> Rekordniveau<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

Deutschland. Immer mehr Menschen s<strong>in</strong>d<br />

auf Sozialhilfe angewiesen; die öffentlichen<br />

Haushalte von Län<strong>der</strong>n und Kommunen<br />

werden über ihre Grenzen h<strong>in</strong>aus belastet.<br />

II. Die <strong>SPD</strong> wi<strong>der</strong>setzt sich entschieden<br />

dieser Politik.<br />

Sie for<strong>der</strong>t statt dessen u.a.:<br />

1. E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Beitragsbemessungsgrenze<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Kranken- und Rentenversicherung<br />

um die E<strong>in</strong>nahmesituation <strong>der</strong><br />

gesetzlichen Krankenkassen zu verbessern.<br />

Der Beitragssatz könnte alle<strong>in</strong><br />

dadurch um 0,6%-Punkte gesenkt werden.<br />

2. Weitgehende Abschaffung <strong>der</strong> versicherungsfreien<br />

610,± DM Jobs. Dadurch<br />

werden 4 bis 5 Millionen Menschen<br />

zusätzlich abgesichert, und gleichzeitig<br />

könnte <strong>der</strong> Beitragssatz um 0,1%-<br />

Punkte gesenkt werden.<br />

3. Reduzierung <strong>der</strong> versicherungsfremden<br />

Leistungen zu Lasten e<strong>in</strong>er Steuerf<strong>in</strong>anzierung.<br />

4. Begrenzung <strong>der</strong> Leistungsausweitungen<br />

von ¾rzten, und durch degressive Vergütung<br />

und Budgets beim E<strong>in</strong>satz von<br />

Groûgeräten. Nicht jede Untersuchung<br />

rechtfertigt den E<strong>in</strong>satz teurer CT- und<br />

Röntgengeräte. Wo das Leistungsangebot<br />

aufgebläht wird, steigen unweigerlich<br />

die Kosten.<br />

5. Ausgabenbegrenzung im Pharmabereich<br />

durch e<strong>in</strong>e Positivliste (Ersparnis<br />

2 Mrd. DM) und marktwirtschaftliche<br />

Elemente, wobei sich auch die Krankenkassen<br />

an <strong>der</strong> Versorgung mit Arzneimitteln<br />

unmittelbar beteiligen können.<br />

6. Stärkung <strong>der</strong> Hausärzte durch e<strong>in</strong> eigenes,<br />

von den Fachärzten getrenntes<br />

Budget. Behandlung bei Fachärzten <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Regel nur noch nach Überweisung<br />

durch den Hausarzt, um kostspielige<br />

und gesundheitsschädigende Doppeluntersuchungen<br />

zu vermeiden. Dabei kann<br />

die Patient<strong>in</strong>/<strong>der</strong> Patient sich auch dafür<br />

entscheiden, die Funktionen des Haus-<br />

318<br />

arztes von e<strong>in</strong>er K<strong>in</strong><strong>der</strong>ärzt<strong>in</strong>/e<strong>in</strong>em<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>arzt o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Gynäkolog<strong>in</strong>/<br />

e<strong>in</strong>em Gynäkologen wahrnehmen zu<br />

lassen.<br />

7. Die Versorgung mit notwendigem<br />

Zahnersatz für alle Altersgruppen auf<br />

<strong>der</strong> Basis e<strong>in</strong>es prozentualen Zuschusses<br />

muû e<strong>in</strong>e Leistung <strong>der</strong> gesetzlichen<br />

Krankenversicherung bleiben. Das auf<br />

Druck <strong>der</strong> Zahnärzte-Lobby e<strong>in</strong>geführte<br />

Instrument <strong>der</strong> privatversicherungsrechtlichen<br />

Kostenerstattung wird abgelehnt.<br />

Die Prüfung <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Notwendigkeit und <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit<br />

durch die Krankenkassen wird so<br />

umgangen. Im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es Patientenschutzes<br />

wird am bewährten Sachleistungspr<strong>in</strong>zip<br />

festgehalten.<br />

8. Vorhandene Überkapazitäten im Krankenhausbereich<br />

s<strong>in</strong>d weiter abzubauen.<br />

Bei <strong>der</strong> drohenden Schlieûung von<br />

Krankenhäusern darf die Notwendigkeit<br />

<strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Grundversorgung<br />

und die Bedeutung von Krankenhäusern<br />

als regionaler Arbeitgeber <strong>in</strong> ländlichen<br />

Regionen nicht zugunsten von Oberzentren<br />

vernachlässigt werden.<br />

Der Grundsatz ¹ambulant vor stationärª<br />

muû verstärkt werden. Dabei ist die<br />

Kooperation zwischen Krankenhausärzten<br />

und an<strong>der</strong>en Anbietern im Gesundheitswesen<br />

zu <strong>in</strong>tegrierten Versorgungsformen<br />

auszubauen. Die immer noch<br />

bestehenden starren Grenzen zwischen<br />

ambulanter und stationärer Versorgung<br />

müssen aufgegeben werden. Krankenhäuser<br />

müssen bei Bedarf zur ambulanten<br />

fachärztlichen Versorgung zugelassen<br />

werden können. Nie<strong>der</strong>gelassene<br />

¾rzte müssen die <strong>in</strong> Krankenhäusern<br />

vorhanden; Strukturen auf vertraglicher<br />

Basis mitbenutzen, z. B. mediz<strong>in</strong>-technische<br />

Geräte, Möglichkeit <strong>der</strong> ambulanten<br />

Operationen.<br />

Die Möglichkeit von ambulanten Operationen,<br />

sowie von vor- und nachstationären<br />

Behandlungen durch das Krankenhaus<br />

ist durch Kostenträger und<br />

Krankenhausträger zügig umzusetzen.

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