Parteitag der SPD in Hannover
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e<strong>in</strong>e effiziente Entwicklungszusammenarbeit<br />
unerläûlich ist.<br />
Wir treten deshalb dafür e<strong>in</strong>, daû die deutsche<br />
Wirtschaft stärker als <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Entwicklungszusammenarbeit<br />
und am entwicklungspolitischen<br />
Dialog beteiligt werden muû. Insbeson<strong>der</strong>e<br />
for<strong>der</strong>n und unterstützen wir nachdrücklich<br />
e<strong>in</strong>e massive Exportoffensive für umweltfreundliche<br />
Technologien, für W<strong>in</strong>d- und<br />
Solarenergien (e<strong>in</strong>schl. Photovoltaik),<br />
FCKW-Substitution, Wasserkle<strong>in</strong>kraftanlagen<br />
sowie für an<strong>der</strong>e regenerative Energien,<br />
die <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e durch entsprechende<br />
Son<strong>der</strong>programme für die mittelständische<br />
Wirtschaft aufgelegt werden sollen.<br />
Die zunehmenden Vernetzungen <strong>der</strong> Wirtschaft<br />
<strong>in</strong> Industrie- und Entwicklungslän<strong>der</strong>n<br />
erfor<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>en neuen Anlauf <strong>der</strong><br />
Zusammenarbeit zwischen <strong>der</strong> staatlichen<br />
Entwicklungspolitik, den Unternehmensverbänden<br />
und den Wirtschaftsunternehmen<br />
selber. Von elementarer Bedeutung ist<br />
e<strong>in</strong>e Verbesserung <strong>der</strong> Kohärenz und effektive<br />
Verknüpfung <strong>der</strong> Entwicklungs-, Wirtschafts-<br />
und Auûenpolitik mit dem Ziel,<br />
die Aktivitäten <strong>der</strong> Privatwirtschaft <strong>in</strong> den<br />
Entwicklungslän<strong>der</strong>n zu for<strong>der</strong>n und e<strong>in</strong>e<br />
optimale Koord<strong>in</strong>ierung zwischen Politik,<br />
Privatwirtschaft und Nichtregierungsorganisationen<br />
zu gewährleisten.<br />
Wir setzen uns dafür e<strong>in</strong>, die strukturellen<br />
Voraussetzungen zu schaffen, daû die neue<br />
Rollenverteilung von Staat und Wirtschaft<br />
auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Entwicklungszusammenarbeit<br />
ihren Nie<strong>der</strong>schlag f<strong>in</strong>det. Dazu gehören<br />
Maûnahmen <strong>der</strong> Beratung und Information<br />
ebenso wie die Übernahme von Risikokapital<br />
aus zusätzlichen Mitteln <strong>der</strong> Entwicklungszusammenarbeit<br />
und <strong>der</strong> Auûenwirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />
sowie e<strong>in</strong>e direkte<br />
Unterstützung für die <strong>in</strong>nerbetriebliche<br />
Ausbildung bei Unternehmen, die <strong>in</strong> Entwicklungslän<strong>der</strong>n<br />
<strong>in</strong>vestieren. Hermes-Kredite<br />
sollen künftig auf <strong>der</strong> Grundlage von<br />
Kriterien <strong>der</strong> Entwicklungsverträglichkeit<br />
vergeben werden. Gleichzeitig ist die Idee<br />
<strong>der</strong> Sozialpartnerschaft als e<strong>in</strong> erfolgreiches<br />
Element politischer Kultur zu stärken,<br />
<strong>in</strong>dem auch organisierte Arbeitnehmer-<br />
50<br />
schaften (Gewerkschaftsdachverbände, E<strong>in</strong>zelgewerkschaften,<br />
etc.) unterstützt werden.<br />
V. Wir brauchen neue Handlungsfel<strong>der</strong> ...<br />
1. ... auf globaler Ebene<br />
Seit Jahren wird auf unzähligen Konferenzen<br />
über die tiefgreifenden Strukturverän<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Welt-Gesellschaft geredet.<br />
Die Nationalstaaten s<strong>in</strong>d jedoch auf<br />
die Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Globalisierung<br />
bisher nicht o<strong>der</strong> nur ansatzweise vorbereitet.<br />
Die Instrumente <strong>der</strong> traditionellen<br />
Auûenpolitik erweisen sich als unzureichend<br />
zur Lösung <strong>in</strong>ternationaler Probleme.<br />
Zwar wächst die E<strong>in</strong>sicht, daû die<br />
Globalisierung die Steuerungskapazitäten<br />
<strong>der</strong> Nationalstaaten überfor<strong>der</strong>t und die<br />
bisher praktizierten Formen des <strong>in</strong>ternationalen<br />
Krisenmanagements ± sei es im UN-<br />
Sicherheitsrat o<strong>der</strong> im Rahmen <strong>der</strong> G7-<br />
Gipfel ± den Herausfor<strong>der</strong>ungen nicht<br />
mehr gerecht werden. Aber dieser E<strong>in</strong>sicht<br />
s<strong>in</strong>d bisher kaum Taten gefolgt.<br />
Wir sehen die neuen <strong>in</strong>ternationalen<br />
Handlungsfähigkeiten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em auszubauenden<br />
und funktionierenden System globaler<br />
Politikgestaltung. Das bedeutet, daû<br />
Handlungskompetenzen zur Lösung von<br />
Problemen, die die Nationalstaaten im<br />
Alle<strong>in</strong>gang nicht mehr bewältigen können,<br />
auf Nationalstaaten übergreifende (EU)<br />
o<strong>der</strong> globale Organisationen (UNO) übertragen<br />
werden. In <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen<br />
Zusammenarbeit s<strong>in</strong>d verb<strong>in</strong>dliche Kooperationsregeln<br />
<strong>in</strong>ternational zu verrechtlichen.<br />
Wir for<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>en neuen Anlauf zu menschenwürdigen,<br />
umweltverträglichen und<br />
solidarischen Lösungen, an dem viele<br />
beteiligt se<strong>in</strong> müssen: die UNO, ihre<br />
Unterorganisationen und <strong>in</strong>ternationale<br />
Organisationen wie die WTO, die regionalen<br />
Geme<strong>in</strong>schaften wie die EU, die Nationalstaaten,<br />
lokale Politik und Nichtregierungsorganisationen.<br />
Die UNO als das bedeutendste Forum <strong>der</strong><br />
Welt-Gesellschaft muû gestärkt und damit<br />
handlungsfähiger gemacht werden. Vorschläge<br />
dafür liegen längst auf dem Tisch.