26.12.2012 Aufrufe

Parteitag der SPD in Hannover

Parteitag der SPD in Hannover

Parteitag der SPD in Hannover

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

hige soziale Marktwirtschaft vorweisen und<br />

dem <strong>in</strong> <strong>der</strong> EU vorhandenen Wettbewerbsdruck<br />

standhalten können.<br />

S<strong>in</strong>nvoll gestaltet und gut vorbereitet, kann<br />

die Aufnahme neuer Mitgliedstaaten aus<br />

Mittel- und Osteuropa <strong>in</strong> die Europäische<br />

Union e<strong>in</strong>en neuen Schub für Wachstum<br />

und wirtschaftliche Entwicklung bieten.<br />

Mit Rücksicht auf die wirtschaftliche und<br />

soziale Situation <strong>der</strong> beitrittswilligen Staaten<br />

bedarf es langer Übergangsfristen bis<br />

zur vollständigen Integration. Dies gilt<br />

auch für den Bereich <strong>der</strong> Freizügigkeit.<br />

E<strong>in</strong>e auch f<strong>in</strong>anziell ausgestattete ¹Vor-Beitrittsstrategieª<br />

soll die Heranführung auch<br />

<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Staaten gewährleisten, <strong>der</strong>en<br />

späterer Beitritt durch die Entscheidung<br />

<strong>der</strong> Kommission nicht <strong>in</strong> Frage gestellt<br />

wird. Weitere politische Unterstützung,<br />

regelmäûige Prüfung <strong>der</strong> Beitrittsfähigkeit<br />

und die Ausgestaltung <strong>der</strong> bestehenden<br />

Assoziierungsabkommen (¹Europaverträgeª)<br />

muû sicherstellen, daû ke<strong>in</strong>e neuen<br />

Grenzen <strong>in</strong> Europa gezogen werden.<br />

Zur Unterstützung <strong>der</strong> Staaten Mittel- und<br />

Osteuropas hält die <strong>SPD</strong> bereits heute e<strong>in</strong>e<br />

verstärkte För<strong>der</strong>ung für notwendig. So<br />

kann <strong>der</strong> Strukturwandel wirkungsvoll<br />

unterstützt werden, um die Grundlagen für<br />

den Beitritt dieser Län<strong>der</strong> <strong>in</strong> die Europäische<br />

Union zu schaffen. Die <strong>SPD</strong> schlägt<br />

für die Unterstützung <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> Mittelund<br />

Osteuropas die Zusammenfassung <strong>der</strong><br />

bereitgestellten f<strong>in</strong>anziellen Mittel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

neuen Fonds vor, <strong>der</strong> die bestehenden<br />

Maûnahmen zusammenfaût und mit dessen<br />

Hilfe die Län<strong>der</strong> bereits vor ihrem Beitritt<br />

zur Union gezielt beim Aufbau von Verwaltungsstrukturen,<br />

ihrer Wirtschaften und<br />

<strong>der</strong> Umwandlung <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />

geför<strong>der</strong>t werden können.<br />

Mit ihrem Beitritt <strong>in</strong> die EU sollten die<br />

Staaten Mittel- und Osteuropas mit e<strong>in</strong>er<br />

geeigneten Übergangsregelung <strong>in</strong> die EU-<br />

Strukturpolitik <strong>in</strong>tegriert werden, die ihre<br />

Aufnahmefähigkeit berücksichtigt.<br />

70<br />

Die F<strong>in</strong>anzierung <strong>der</strong> EU<br />

Neben den notwendigen Verän<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> vertraglichen Grundlagen <strong>der</strong> EU ist<br />

aus sozialdemokratischer Sicht die Neuordnung<br />

<strong>der</strong> EU-F<strong>in</strong>anzierung dr<strong>in</strong>gend erfor<strong>der</strong>lich,<br />

um die Zukunft Europas gestalten<br />

zu können. Die Neuordnung <strong>der</strong> EU-<br />

F<strong>in</strong>anzierung muû dabei die kommenden<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen,. nämlich die Verwirklichung<br />

des Amsterdam-Vertrages, die konsequente<br />

Reform <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>samen Agrarpolitik<br />

und die Erweiterung <strong>der</strong> EU um<br />

zunächst fünf Staaten Mittel- und Osteuropas<br />

sowie Zyperns, berücksichtigen.<br />

Die Debatte über die F<strong>in</strong>anzen <strong>der</strong> EU<br />

muû rational geführt werden: Für die Bundesrepublik<br />

Deutschland als e<strong>in</strong> Land, das<br />

erheblich von den Vorteilen e<strong>in</strong>es B<strong>in</strong>nenmarktes<br />

profitiert, errechnet sich unser<br />

Nettobeitrag nicht alle<strong>in</strong> aus den E<strong>in</strong>- und<br />

Rückzahlungen <strong>in</strong> und aus dem Haushalt<br />

<strong>der</strong> EU. Die ¹Nettozahlerdebatteª <strong>in</strong><br />

Deutschland tut so, als ob die E<strong>in</strong>zahlungen<br />

<strong>in</strong> den Haushalt und Rückflüsse klar<br />

saldierbar s<strong>in</strong>d. Dem ist nicht so. Im Agrarbereich<br />

(47 % <strong>der</strong> Ausgaben <strong>der</strong> EU) s<strong>in</strong>d<br />

die Rückflüsse weitgehend zuzuordnen.<br />

Schon bei den Strukturfonds wird dies problematisch.<br />

Die Kommission hat <strong>in</strong> ihrem<br />

Kohäsionsbericht darauf verwiesen, daû<br />

z. B. von 100 ECU Strukturhilfen für Portugal<br />

46 ECU für Exporte an an<strong>der</strong>e Mitgliedstaaten<br />

zurückflieûen. Solche Importe<br />

o<strong>der</strong> Dienstleistungen können nicht e<strong>in</strong>deutig<br />

zugeordnet werden. E<strong>in</strong>e Aufteilung<br />

<strong>der</strong> Mittel <strong>in</strong> den Innen- und Auûenpolitiken<br />

(etwa 15 % <strong>der</strong> Ausgaben des Haushaltes<br />

<strong>der</strong> EU) läût sich nahezu überhaupt<br />

nicht erreichen.<br />

Die dieser Situation zugrunde liegenden<br />

Regelungen s<strong>in</strong>d im Jahre 1992 von Bundeskanzler<br />

Kohl und Bundesf<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong>ister<br />

Waigel formuliert und im Europäischen<br />

Rat e<strong>in</strong>stimmig beschlossen worden.<br />

Für die Bundesrepublik ist <strong>der</strong> B<strong>in</strong>nenmarkt<br />

Europa von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung.<br />

Seit 1985 ist <strong>in</strong> Deutschland <strong>der</strong><br />

Anteil des <strong>in</strong>nergeme<strong>in</strong>schaftlichen Exports<br />

am Brutto<strong>in</strong>landsprodukt kont<strong>in</strong>uierlich<br />

gestiegen. Damit hängen viele Millionen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!