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Parteitag der SPD in Hannover

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dramatischer ist es, daû die s<strong>in</strong>kende<br />

Ausbildungsbereitschaft <strong>der</strong> Betriebe das<br />

System <strong>der</strong> dualen Berufsausbildung <strong>in</strong>sgesamt<br />

<strong>in</strong> Frage stellt. Im Osten<br />

Deutschlands ist nach <strong>der</strong> seit 1990 e<strong>in</strong>geleiteten<br />

Umstrukturierung <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Wirtschaft und im Bildungswesen die<br />

Ausbildungsbereitschaft <strong>der</strong> Betriebe<br />

noch zu wenig entwickelt.<br />

± Insgesamt hat an den Hochschulen e<strong>in</strong><br />

Prozeû <strong>der</strong> <strong>in</strong>neren Reform und <strong>der</strong><br />

Neuorientierung <strong>in</strong> Lehre und Forschung<br />

e<strong>in</strong>gesetzt; sie haben damit kreativ<br />

und mit hohem Engagement auf die<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung reagiert, die durch die<br />

hohe Bildungsbereitschaft <strong>der</strong> jungen<br />

Menschen auf sie zugekommen ist. Die<br />

Hochschulen s<strong>in</strong>d dabei, ihre Studienangebote<br />

<strong>der</strong> um e<strong>in</strong> Mehrfaches gestiegenen<br />

Nachfrage anzupassen.<br />

Die Haushaltsmittel <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> für die<br />

Hochschulen haben jedoch mit den gestiegenen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen nicht Schritt halten<br />

können. Mangelnde Unterstützung und<br />

säumige Zahlung durch den Bund bei <strong>der</strong><br />

Hochschulbauför<strong>der</strong>ung haben zu beklagenswerten<br />

Zuständen an unseren Hochschulen<br />

geführt und den Aufbau <strong>der</strong> wissenschaftlichen<br />

E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> den<br />

neuen Län<strong>der</strong>n beh<strong>in</strong><strong>der</strong>t. H<strong>in</strong>zu kommen<br />

<strong>der</strong> Kahlschlag des Bundes beim BAföG<br />

und die s<strong>in</strong>kenden Mittel für die Forschung.<br />

± Die Weiterbildung, vor allem die berufliche<br />

Weiterbildung ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em fortdauernden<br />

Expansionsprozeû; dies ist e<strong>in</strong>e<br />

Antwort auf die Anfor<strong>der</strong>ungen des<br />

Strukturwandels <strong>der</strong> Wirtschaft. Um so<br />

nachteiliger ist die Beschränkung <strong>der</strong><br />

För<strong>der</strong>möglichkeiten für Weiterbildung<br />

zum Beispiel im Arbeitsför<strong>der</strong>ungsgesetz.<br />

± Mädchen und junge Frauen haben im<br />

allgeme<strong>in</strong>bildenden Schulsystem gegenüber<br />

Jungen und jungen Männern aufgeholt.<br />

Seit 1995 stellen junge Frauen<br />

unter den Erstsemestern <strong>in</strong> Deutschland<br />

erstmals die Mehrheit; allerd<strong>in</strong>gs ist im<br />

Mittelbau <strong>der</strong> Hochschulen und unter<br />

den Professoren <strong>der</strong> Frauenanteil noch<br />

viel zu ger<strong>in</strong>g.<br />

358<br />

Die hohe Bildungsbeteiligung ist nach Auffassung<br />

<strong>der</strong> Sozialdemokraten e<strong>in</strong> wichtiger<br />

Pluspunkt für unserer Zukunftsfähigkeit.<br />

Wir wollen die Bildungsbeteiligung <strong>in</strong> ganz<br />

Deutschland weiter ausbauen und dabei die<br />

Priorität auf Reformen legen, den wirtschaftlichen<br />

Fortschritt und die Erneuerung<br />

unserer Gesellschaft beför<strong>der</strong>n. Vor<br />

allem <strong>in</strong> den östlichen Bundeslän<strong>der</strong>n ist<br />

die Erweiterung <strong>der</strong> Bildungsangebote auf<br />

<strong>der</strong> Tagesordnung: Die wirtschaftliche<br />

sowie die soziale Entwicklung s<strong>in</strong>d dort<br />

mehr noch als <strong>in</strong> den westlichen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

auf e<strong>in</strong>e Ausweitung <strong>der</strong> Bildungsbeteiligung<br />

angewiesen.<br />

Es gilt, das Erreichte zu sichern gegen e<strong>in</strong>e<br />

konservative Trendwende <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bildungspolitik<br />

und zugleich neue Wege für die<br />

Zukunft aufzuzeigen.<br />

3. Unsere Handlungsmaximen<br />

± Wir wollen die <strong>in</strong>tegrierende und orientierende<br />

Kraft von Bildung stärken und<br />

zugleich nutzen. In unserer Gesellschaft<br />

zeigen sich Spaltungstendenzen, die sich<br />

auch im Bildungswesen, <strong>in</strong> den Schulen<br />

wi<strong>der</strong>spiegeln. Schule muû wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />

Ort werden, <strong>in</strong> dem sich die K<strong>in</strong><strong>der</strong> aller<br />

begegnen. Schule ist die wichtigste Integrations<strong>in</strong>stanz<br />

unserer Gesellschaft.<br />

Sozialdemokratische Bildungspolitik<br />

muû dies <strong>in</strong> beson<strong>der</strong>er Weise berücksichtigen.<br />

Dies gilt aber auch für den<br />

Beitrag, den unser Bildungssystem für<br />

den <strong>in</strong>neren Zusammenhalt und das<br />

Zusammenwachsen Deutschlands leisten<br />

kann.<br />

± Wir wollen die Lernschwächeren ebenso<br />

wie die Leistungsfähigen ihren Fähigkeiten<br />

entsprechend för<strong>der</strong>n und for<strong>der</strong>n.<br />

Wir wollen, daû möglichst alle junge<br />

Menschen ihre Schulzeit mit e<strong>in</strong>em<br />

schulischen o<strong>der</strong> berufsbildenden<br />

Abschluû beenden. Zugleich wollen wir<br />

es ermöglichen, daû junge Menschen,<br />

die dies wollen und können, ihren Schulabschluû,<br />

z.B. das Abitur, zu e<strong>in</strong>em früheren<br />

Zeitpunkt als allgeme<strong>in</strong> vorgesehen,<br />

erreichen können. Über- und<br />

Unterfor<strong>der</strong>ung stellen gleichermaûen

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