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Parteitag der SPD in Hannover

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tion, etwa die Umweltzerstörung durch die<br />

Verbrennung fossiler Energieträger o<strong>der</strong><br />

die Endlagerungskosten für Atommüll, <strong>in</strong><br />

den Energiepreis e<strong>in</strong>zubeziehen.<br />

Notwendig ist e<strong>in</strong>e Umgestaltung <strong>der</strong><br />

Stromtarife. Die Belohnung von hohem<br />

Energieverbrauch durch Preisrabatte muû<br />

umgehend beendet werden.<br />

6. Neuorganisation <strong>der</strong> Energieversorgung<br />

Least-Cost-Plann<strong>in</strong>g: Von <strong>der</strong> Versorgung<br />

zur Dienstleistung<br />

Die Energieversorgungsunternehmen müssen<br />

zu Energiedienstleistern umgebaut werden,<br />

die nicht am Verkauf ± von möglichst<br />

viel ± Energie <strong>in</strong>teressiert s<strong>in</strong>d, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong><br />

ökonomisches Interesse an <strong>der</strong> Senkung<br />

des Energieverbrauchs haben. Hierzu müssen<br />

sie <strong>in</strong> Zukunft nicht Energie, son<strong>der</strong>n<br />

Energiedienstleistungen (warme Räume,<br />

Licht, Kühlung von Lebensmitteln) verkaufen.<br />

Zur Zeit besteht das Interesse <strong>der</strong><br />

Konzerne im Verbrauch, also auch <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Verschwendung von möglichst viel Energie.<br />

Werden sie für ihre Dienstleistungen<br />

bezahlt, haben sie selbst e<strong>in</strong> Interesse, diese<br />

Dienstleistungen so billig wie möglich zu<br />

produzieren, also auch mit sowenig wie<br />

möglich Energie zu produzieren.<br />

Mit diesem Konzept wurden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen<br />

Staaten <strong>der</strong> USA durch massive Energiee<strong>in</strong>sparung<br />

die Senkung <strong>der</strong> Kosten für die<br />

Kunden bei gleichzeitiger Profitsteigerung<br />

<strong>der</strong> Unternehmen erreicht.<br />

E<strong>in</strong>e solche Umorganisation bedarf e<strong>in</strong>es<br />

umfassenden Planungskonzeptes-für die<br />

Energieversorgung, mit dem Ziel <strong>der</strong> möglichst<br />

kostengünstigsten und umweltschonendsten<br />

Bereitstellung <strong>der</strong> Energiedienstleistungen.<br />

Dabei müssen Verbraucher und<br />

Energieunternehmen für volkswirtschaftlich<br />

s<strong>in</strong>nvolle E<strong>in</strong>sparungen- belohnt werden.<br />

Der Planungsprozeû bedarf <strong>der</strong> Kontrolle<br />

durch die Öffentlichkeit und e<strong>in</strong>er<br />

Neuorganisation und Ausweitung <strong>der</strong> Aufsicht<br />

für die Energieversorgung.<br />

7. Ökonomische Auswirkungen des ökologischen<br />

Umbaus des Energieversorgungssystems<br />

a) Umbau <strong>der</strong> Kohle<br />

Statt das Konzept des schleichenden Todes<br />

des Kohlebergbaus fortzusetzen, bei dem<br />

Schritt für Schritt F<strong>in</strong>anzmittel, Produktionsmengen<br />

und Arbeitsplätze abgebaut<br />

werden, ohne das alternative Arbeitsplätze<br />

entstehen, for<strong>der</strong>n wir das Umsteuern h<strong>in</strong><br />

zum Umbau des Energiesystems.<br />

Dies bedeutet:<br />

Es darf ke<strong>in</strong>e Entlassungen im Bergbau<br />

geben.<br />

Nur durch e<strong>in</strong> planvolles Umstiegskonzept<br />

kann den heutigen Bergbauregionen e<strong>in</strong>e<br />

langfristige ökonomische Perspektive geboten<br />

werden. Langfristig wird Ste<strong>in</strong>kohle<br />

zur Energiegew<strong>in</strong>nung ökologisch und<br />

ökonomisch problematisch. Wir benötigen<br />

aber weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Sockel an Bergwerken,<br />

um die Weiterentwicklung von<br />

umweltkonzilianten Kohle-Kraftwerkstechnologien<br />

zu gewährleisten.<br />

Dazu s<strong>in</strong>d verläûliche Regelungen zur<br />

Sicherung des E<strong>in</strong>satzes heimischer Ste<strong>in</strong>kohle<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Verstromung und zur Stahlerzeugung<br />

zu schaffen.<br />

Freiwerdende F<strong>in</strong>anzmittel sollen <strong>in</strong> den<br />

betroffene Regionen <strong>in</strong> Maûnahmen zur<br />

Produktion von Solarenergietechnik o<strong>der</strong><br />

Energiespartechnik <strong>in</strong>vestiert werden. Die<br />

betroffenen Regionen werden so zu Produktionsschwerpunkten<br />

<strong>in</strong> zukunftsträchtigen<br />

Bereichen.<br />

E<strong>in</strong>e auf die Sicherung <strong>der</strong> Energieversorgung<br />

gerichtete Energiepolitik muû als<br />

zentrales Ziel die langfristige Nutzung <strong>der</strong><br />

heimischen Energieträger be<strong>in</strong>halten.<br />

b) Zukunftschancen nutzen<br />

Der Umbau des Energiesystems bietet<br />

ungeheure ökonomische Möglichkeiten. Er<br />

setzt durch E<strong>in</strong>sparung volkswirtschaftliche<br />

Mittel frei, und er erschlieût neue Produktionsfel<strong>der</strong>.<br />

Wir gehen davon aus, daû die-<br />

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