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Parteitag der SPD in Hannover

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Nach 15 Jahren verfehlter angebotsorientierter<br />

konservativ-liberaler Politik, die<br />

immer höhere Massenarbeitslosigkeit und<br />

mehr Unternehmenszusammenbrüche produziert<br />

hat, for<strong>der</strong>n wir e<strong>in</strong>e radikale<br />

Umkehr:<br />

Wir brauchen e<strong>in</strong>e antizyklische Wirtschafts-<br />

und F<strong>in</strong>anzpolitik, die auf dem<br />

Arbeitsmarkt e<strong>in</strong>e sichtbare Trendwende<br />

e<strong>in</strong>läutet, den Arbeitslosen e<strong>in</strong>e reale<br />

Beschäftigungsperspektive eröffnet, mehr<br />

nachhaltiges Wachstum erzeugt und<br />

dadurch die Staatshaushalte und Sozialkassen<br />

konsolidiert.<br />

E<strong>in</strong>e solche Politik ist e<strong>in</strong> notwendiger und<br />

überfälliger Schritt, um die Massenarbeitslosigkeit<br />

zu überw<strong>in</strong>den.<br />

Deswegen schlägt die <strong>SPD</strong> das Aktionsprogramm<br />

¹Wege aus <strong>der</strong> Krise ± Vorschläge<br />

für mehr Wachstum, Beschäftigung und<br />

zur Konsolidierung <strong>der</strong> öffentlichen F<strong>in</strong>anzenª<br />

vor:<br />

Wege aus <strong>der</strong> Krise<br />

Vorschläge für mehr Wachstum, Beschäftigung<br />

und zur Konsolidierung <strong>der</strong> öffentlichen<br />

F<strong>in</strong>anzen<br />

1. DIE LAGE VON WIRTSCHAFT UND<br />

ARBEITSMARKT<br />

1. Auch 1997 gibt es ke<strong>in</strong> Zeichen <strong>der</strong><br />

Hoffnung für die Millionen von Arbeitslosen<br />

<strong>in</strong> Deutschland und Europa ± im<br />

Gegenteil:<br />

Bleibt es bei <strong>der</strong> bisherigen Politik <strong>in</strong><br />

Deutschland und <strong>in</strong> Europa, wie sie auf<br />

dem Dubl<strong>in</strong>er Gipfel beschlossen wurde;<br />

wird es nach Prognosen des DIW auch<br />

1997 e<strong>in</strong>en neuen deutschen Rekord <strong>in</strong><br />

Massenarbeitslosigkeit geben: 4155000<br />

Männer und Frauen (10,8 v. H.) werden im<br />

Jahresdurchschnitt als Arbeitslose registriert<br />

se<strong>in</strong>. Über 2,9 Millionen (9,4 v. H.)<br />

<strong>in</strong> Westdeutschland und 1,2 Millionen<br />

(16,4 v. H.) <strong>in</strong> Ostdeutschland.<br />

2. Dabei hat sich die Konjunktur <strong>in</strong><br />

Deutschland von ihrem Schwächeanfall zu<br />

Beg<strong>in</strong>n des letzten Jahres erholt ± wenn<br />

auch nur zögerlich.<br />

± Die Exporte haben kräftig zugelegt und<br />

werden im kommenden Jahr auf 5,5 v. H.<br />

Zuwachs geschätzt. Sie werden auch <strong>in</strong><br />

diesem Jahr die entscheidende Stütze <strong>der</strong><br />

Konjunktur se<strong>in</strong>. Aber nur die Ausfuhren<br />

<strong>in</strong> die stetig wachsenden USA, die aufstrebenden<br />

Län<strong>der</strong> Asiens und die expandierenden<br />

Reformstaaten Mittelosteuropas<br />

nehmen zu, bei <strong>der</strong> Exportnachfrage<br />

aus <strong>der</strong> Europäischen Union bewegt sich<br />

nur wenig.<br />

± Die Inlandsnachfrage <strong>in</strong> Deutschland ±<br />

aber auch <strong>in</strong> den meisten an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n<br />

<strong>der</strong> EU ± hat bisher vom Export<br />

ke<strong>in</strong>e sichtbaren Impulse erhalten. Die<br />

Massene<strong>in</strong>kommen werden auch 1997<br />

real zurückgehen und <strong>der</strong> private Verbrauch<br />

mit 1,5 v. H. nur dann se<strong>in</strong>e<br />

schwache aber entscheidende Stützfunktion<br />

für die Konjunktur spielen können,<br />

wenn die Sparquote zurückgenommen<br />

wird und er durch kräftig steigende entnommene<br />

Gew<strong>in</strong>ne und Vermögense<strong>in</strong>kommen<br />

gestützt wird.<br />

± Das Wachstum des Brutto<strong>in</strong>landsprodukts<br />

(BIP) wird deswegen mit 2 v. H.<br />

schwach ausfallen. Die Investitionslethargie<br />

mit gerade 4,0 v. H. bei den Ausrüstungs<strong>in</strong>vestitionen<br />

ist weiterh<strong>in</strong> nicht<br />

überwunden. Der Produktionse<strong>in</strong>bruch<br />

im Bau, <strong>der</strong> sich bereits 1996 um<br />

2,5 v. H. vergröûerte, wird sich auch<br />

1997 fortsetzen, weil e<strong>in</strong>e weitere<br />

Abnahme <strong>der</strong> öffentlichen Investitionen<br />

um 2 v.H. bei Bund, Län<strong>der</strong>n und Kommunen<br />

erfolgte.<br />

± E<strong>in</strong> solches Wachstumstempo ist we<strong>der</strong><br />

ausreichend, e<strong>in</strong>e Entlastung auf dem<br />

Arbeitsmarkt zu br<strong>in</strong>gen, noch genügend,<br />

um mit den Konsequenzen <strong>der</strong><br />

deutschen E<strong>in</strong>heit fertig zu werden. Ostdeutschland<br />

bräuchte über 10 Jahre lang<br />

Wachstumsraten von 4±5 v.H., um<br />

Anschluû zu f<strong>in</strong>den und ohne groûen<br />

Transferbedarf auf eigenen Be<strong>in</strong>en stehen<br />

zu können.<br />

Tatsächlich ist <strong>der</strong> Aufholprozeû <strong>in</strong> Ostdeutschland<br />

zum Stillstand gekommen,<br />

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