Parteitag der SPD in Hannover
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(Beschluû Wiesbaden). Die Kluft zwischen<br />
den armen und den reichen Regionen <strong>der</strong><br />
Erde macht die soziale Frage zur gröûten<br />
<strong>in</strong>ternationalen Herausfor<strong>der</strong>ung. Nur e<strong>in</strong>e<br />
Politik, die zur Überw<strong>in</strong>dung dieser Kluft<br />
beiträgt, kann die dar<strong>in</strong> liegenden Konfliktpotentiale<br />
entschärfen.<br />
6. Integration und Kooperation<br />
Die Politik <strong>der</strong> europäischen E<strong>in</strong>igung ist<br />
für unseren Kont<strong>in</strong>ent e<strong>in</strong> wertvolles Erbe<br />
des ausgehenden 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts. Sie muû<br />
bewahrt und weitergeführt werden. Europäische<br />
E<strong>in</strong>heit bleibt das oberste Ziel<br />
deutscher Politik.<br />
Der Umbruch von 1989 hat groûe Fortschritte<br />
für die Ausbreitung von Demokratie<br />
und Rechtsstaatlichkeit gebracht. Ruûland<br />
und die Län<strong>der</strong> Mittel/Osteuropas<br />
haben sich für den demokratischen Weg<br />
entschieden. Für die deutsche Auûen- und<br />
Sicherheitspolitik ist diese Entwicklung<br />
günstig. Sie eröffnet die Chance, mit den<br />
mittel-/osteuropäischen Gesellschaften und<br />
Ruûland langfristig e<strong>in</strong>e Friedensstruktur<br />
aufzubauen, wie sie <strong>in</strong> Westeuropa seit vielen<br />
Jahren besteht.<br />
Die nordatlantische Partnerschaft ist e<strong>in</strong>e<br />
unverzichtbare Grundlage <strong>der</strong> Stabilität <strong>in</strong><br />
Europa. Sie hat sich bewährt und unsere<br />
Sicherheit garantiert. In dieser Partnerschaft<br />
kann und muû Europa e<strong>in</strong>e stärkere,<br />
gleichberechtigte Rolle spielen. Das setzt<br />
voraus, daû Europa <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen<br />
Politik mit e<strong>in</strong>er Stimme spricht und<br />
geme<strong>in</strong>sam handelt.<br />
7. Prävention<br />
Konfliktprävention ist die beste Methode,<br />
die Anwendung von Gewalt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Politik<br />
zwischen Staaten und <strong>in</strong>nerhalb von Staaten<br />
nicht entstehen zu lassen. Deutsche<br />
Auûen- und Sicherheitspolitik muû daher<br />
auf wirkungsvolle Instrumente <strong>der</strong> Konfliktprävention<br />
und den Vorrang <strong>der</strong> zivilen<br />
Konfliktregelung drängen. Dafür ist es<br />
erfor<strong>der</strong>lich, daû die Friedens- und Konfliktforschung<br />
<strong>in</strong>tensiviert und stärker<br />
f<strong>in</strong>anziell geför<strong>der</strong>t wird.<br />
24<br />
8. Risikovorsorge<br />
Die Lasten militärischer Sicherheit werden<br />
ger<strong>in</strong>ger, aber sie s<strong>in</strong>d nicht verschwunden.<br />
Die Fähigkeit zur Landesverteidigung im<br />
Bündnis bleibt als Risikovorsorge notwendig.<br />
Auch im Rahmen <strong>in</strong>ternationaler Konfliktbeilegung<br />
wird militärischer Beistand<br />
notwendig bleiben. Die Bundeswehr behält<br />
ihre wichtige Aufgabe im Rahmen unserer<br />
Friedenspolitik und muû so organisiert und<br />
ausgestattet se<strong>in</strong>, daû sie diese Aufgabe<br />
je<strong>der</strong>zeit erfüllen kann.<br />
III. Aufgaben<br />
Auûenpolitik für Deutschland heiût für uns<br />
Politik mit an<strong>der</strong>en und für an<strong>der</strong>e. Sicher<br />
können wir nur se<strong>in</strong>, wenn sich auch<br />
an<strong>der</strong>e sicher fühlen, und unser Wohlstand<br />
als Handelsnation hängt davon ab, daû es<br />
auch an<strong>der</strong>en gutgeht. Unsere Solidarität<br />
gilt aber nicht nur <strong>der</strong> heutigen Generation,<br />
son<strong>der</strong>n auch ihren Nachkommen.<br />
Ihre Sicherheit und ihr Wohlstand hängen<br />
davon ab, welche natürlichen Lebensgrundlagen<br />
wir ihnen h<strong>in</strong>terlassen. Deshalb<br />
setzen wir uns e<strong>in</strong> für e<strong>in</strong>e globale Partnerschaft<br />
für Entwicklung und Umwelt, die<br />
auf dem ¹Erdgipfelª <strong>in</strong> Rio im Juni 1992<br />
verkündet und <strong>in</strong> <strong>der</strong> ¹Agenda 21ª konkretisiert<br />
worden ist.<br />
E<strong>in</strong>e globale Entwicklung zu för<strong>der</strong>n, die<br />
sozial und umweltgerecht ist, ist e<strong>in</strong>e langfristige<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung. Wir können sie<br />
nur schrittweise bewältigen und müssen<br />
dabei die konkreten Umstände und unsere<br />
eigenen Möglichkeiten berücksichtigen. In<br />
diesem S<strong>in</strong>ne stellen sich uns im Übergang<br />
zum 21. Jahrhun<strong>der</strong>t die folgenden Aufgaben:<br />
1. Die Weltwirtschaft mitgestalten<br />
Die ökonomische Globalisierung br<strong>in</strong>gt<br />
Chancen und Risiken zugleich. Sie ist<br />
gekennzeichnet durch e<strong>in</strong>e fast vollständige<br />
Internationalisierung <strong>der</strong> Kapital-, Geldund<br />
Devisenmärkte, aber auch e<strong>in</strong>e zunehmende<br />
Internationalisierung <strong>der</strong> Güterund<br />
Dienstleistungsmärkte (z.B. Kommunikationsleistungen).<br />
Dies br<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>erseits