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Parteitag der SPD in Hannover

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6. Das haben wir Sozialdemokraten uns<br />

vorgenommen:<br />

± Wir wollen e<strong>in</strong>e Lernkultur schaffen, die<br />

Lernen für das Leben und über die Institutionen<br />

h<strong>in</strong>aus ermöglicht. In e<strong>in</strong>er lernenden<br />

Gesellschaft s<strong>in</strong>d Institutionen<br />

nur e<strong>in</strong> ± wenn auch wesentlicher ± Ort<br />

<strong>der</strong> Bildung. Bildungs<strong>in</strong>stitutionen führen<br />

<strong>in</strong> das Lernen e<strong>in</strong>. Je mehr sie die<br />

Menschen zu e<strong>in</strong>er lernenden Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />

mit ihrer Umwelt befähigen,<br />

um so erfolgreicher arbeiten sie. E<strong>in</strong><br />

bürgernahes Netz öffentlicher Bibliotheken<br />

sowie <strong>der</strong> Zugang zu mo<strong>der</strong>nen<br />

Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

und neuen Medien sowie <strong>der</strong>en<br />

Beherrschung haben <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />

beson<strong>der</strong>es Gewicht. Die Befähigung<br />

zum kompetenten und verantwortungsvollen<br />

Umgang mit ihnen muû<br />

daher <strong>in</strong> den Bildungse<strong>in</strong>richtungen<br />

angelegt werden.<br />

Auch dem zunehmend wachsenden Markt<br />

von Selbstlernangeboten und von Bildungsangeboten<br />

im Rahmen <strong>der</strong> Medienwirtschaft<br />

müssen wir e<strong>in</strong>e gröûere Aufmerksamkeit<br />

widmen. Wirtschafts- und<br />

Bildungspolitik s<strong>in</strong>d aufgerufen, die hier<br />

entstehenden neuen Arbeitsfel<strong>der</strong> zu för<strong>der</strong>n<br />

und wo nötig zu strukturieren. Bildungssoftware<br />

sollte z.B. als marktfähiges<br />

Produkt nicht nur bei uns erdacht und entwickelt,<br />

son<strong>der</strong>n auch produziert werden.<br />

Bildung als Dienstleistungsangebot, Konsumgut<br />

und Wirtschaftsfaktor müssen von<br />

uns zum Thema gemacht werden.<br />

Für die Bildungs<strong>in</strong>stitutionen bedeutet das:<br />

± Jedes K<strong>in</strong>d braucht e<strong>in</strong>en Platz im K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten.<br />

Während das Ziel <strong>der</strong><br />

Bedarfsdeckung im Westen unseres Landes<br />

weitere Ausbauanstrengungen erfor<strong>der</strong>t,<br />

macht es im Osten den Erhalt von<br />

Angeboten auch da notwendig, wo dies<br />

aufgrund des starken Geburtenrückgangs<br />

beim Festhalten an bundesdurchschnittlichen<br />

Gruppengröûen nicht möglich<br />

wäre.<br />

± Wir wollen die <strong>in</strong>stitutionelle Ausgestaltung,<br />

die pädagogische Arbeit und die<br />

strukturelle Gestaltung <strong>der</strong> Schulen den<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Zukunft entsprechend<br />

weiterentwickeln. Unsere Schulen<br />

benötigen gröûere Selbständigkeit <strong>in</strong><br />

<strong>in</strong>haltlicher, organisatorischer, personeller<br />

und f<strong>in</strong>anzieller H<strong>in</strong>sicht. Sie brauchen<br />

motivierte Lernende und Lehrer,<br />

e<strong>in</strong>e professionelle Schulleitung,<br />

mo<strong>der</strong>ne Führungs- und Organisationsstrukturen,<br />

mehr Mitwirkungsmöglichkeiten<br />

von Lehrern, Schülern und Eltern<br />

sowie zur Wahrung von Qualitätsstandards<br />

und Vergleichbarkeit e<strong>in</strong>e beratende<br />

und unterstützende Schulaufsicht.<br />

± Die pädagogischen Konzepte <strong>in</strong> unseren<br />

Schulen müssen sich daran orientieren,<br />

daû <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft mehr denn je<br />

Eigenschaften wie Selbstbewuûtse<strong>in</strong>,<br />

Selbständigkeit, Kreativität, Teamfähigkeit<br />

und Internationalität, aber eben<br />

auch Fachwissen gefor<strong>der</strong>t s<strong>in</strong>d. Weil das<br />

Beschäftigungssystem Hierarchie abbaut,<br />

wird die hierarchische Struktur des<br />

geglie<strong>der</strong>ten Schulsystems dysfunktional.<br />

Wir wollen unser Konzept <strong>der</strong> Gesamtschule<br />

weiterentwickeln. Weil <strong>in</strong> Forschung,<br />

Entwicklung und Produktion die<br />

Grenzen zwischen unterschiedlichen<br />

Bezugsdiszipl<strong>in</strong>en immer öfter überschritten<br />

werden, müssen die Schulen<br />

stärker überfachliches Lernen praktizieren.<br />

Weil im Arbeitsleben die Gruppe<br />

mit ihren Potentialen <strong>in</strong> den Mittelpunkt<br />

rückt, sollten Schulen aufhören, am <strong>in</strong>dividuellen<br />

Erfolg orientierte ¹E<strong>in</strong>zelkämpferª<br />

zu erziehen. Weil unsere<br />

Gesellschaft durch die anhaltende<br />

Zuwan<strong>der</strong>ung kulturell immer vielfältiger<br />

wird, müssen sich unsere Schulen<br />

darauf e<strong>in</strong>stellen. Weil Grenzüberschreitungen<br />

im Europa und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Welt mehr<br />

und mehr zur Regel werden, müssen<br />

Kenntnisse von Sprachen und Kulturen<br />

an<strong>der</strong>er Län<strong>der</strong> zur Grundausstattung<br />

<strong>der</strong> Absolventen unserer Schulen gehören.<br />

± Wir wollen die Struktur unseres Schulsystems<br />

an den Zielen <strong>der</strong> Regionalität,<br />

<strong>der</strong> Durchlässigkeit und <strong>der</strong> Integration<br />

orientieren: Die demographische Entwicklung<br />

<strong>in</strong> den östlichen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

sowie die regional sehr unterschiedliche<br />

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